Vorneweg ein Lob an den gastgebenden Verein, den SV Buckenhofen. Von der Parkplatzeinweisung über die Grillbude bis zum Rasenteppich eine herausragende Arbeit des Landesligisten. Gerne wieder. Zum Relegationsspiel um die Bezirksliga musste der FC Dechsendorf kurzfristig auf Stefan Räuber verzichten, der aus dem letzten Saisonspiel mit Rückenschmerzen herausgegangen war. Beim TSV/ SV Geschwand/Wolfsberg zog sich am Relegationstag Stammkraft Alexander Grüner eine Verletzung zu und musste kurzfristig aus der ersten Elf genommen werden. Zudem, von vielen Zuschauern schmerzlich vermisst, fehlte Joker Jürgen Igl urlaubend. 700 Paar Bratwürste, 1200 Pfandbecher und zwei Mannschaften, die sich jeweils für eine tolle Saison belohnen wollten, standen für die weit über tausend Zuschauer bereit. Die Sonne schien - die Voraussetzungen waren perfekt.
Dechsendorf spielte ansehnlich, die besseren Chancen hatte jedoch der TSV/SV Geschwand/Wolfsberg. Oliver Seybold ließ die Möglichkeit allein vor Keeper Dominik Ort liegen und hob den Ball drüber.
Uwe Kellner
Das Spiel begann ein wenig vorsichtig, denn obwohl sich die Mannschaften über den jeweiligen Gegner heute von vornherein informiert hatten, musste man sich erst ein wenig beschnuppern. Geschwand/Wolfsberg zeigte gleich, dass es ohne Körpereinsatz gegen sie nichts zu holen geben wird und Dechsendorf demonstrierte den geschulten Spielaufbau, den Trainer und Spieler von höherklassigen Stationen an den Weiher mitgebracht haben. Geschwand/Wolfsberg hatte trotz des prozentual geringeren Ballbesitzes und der optisch leichten Überlegenheit der Dechsendorfer die besseren Tormöglichkeiten. Als Florian Kirsch per Kopf auf den agilen Nikolai Reichel verlängerte, schoss dieser aussichtsreich drüber. Der Platz war groß, Dechsendorf ließ den Ball teils präzise fliegen, aber sobald der Mitspieler das Spielgerät annehmen wollte, stand ihm schon ein Gegenspieler auf den Füßen. Die beste Möglichkeit hatte Geschwand/Wolfsberg, als Nikolai Reichel die Murmel nach rechts zu Oliver Seybold spitzelte und der Spielertrainer versuchte den herauseilenden Torwart Dominik Ort zu überspielen. Er hob das Leder zu hoch, so dass es über die Latte flog. Der bis dato auffälligste Akteur, Nikolai Reichel, hatte selbst auch noch eine Torchance, schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei. Auffällig war bei all den Offensivaktionen, dass die Kreisligisten in der Bezirksliga-Relegation mit Linienrichtern ein wenig Probleme hatten und oft im Abseits standen. Man musste vorsichtiger sein als unter der Saison.
Frank Distler gibt Hannes Decher (li.) einen Rempler mit. Der Schiedsrichter gab den Freistoß außerhalb des Strafraums. Das war eine extrem knappe Angelegenheit. Geschwand/ Wolfsberg kann ein Stoßgebet Richtung Fußballgott schicken, dass es da keinen Elfmeter gab.
Uwe Kellner
Dechsendorf kam mit viel Elan aus der Kabine und erarbeitete sich sogleich die eine oder andere leichte Möglichkeit. Allerdings ließen die Weiherkicker hinten in regelmäßigen Abständen immer mal wieder einen Ball durch. Als Oliver Seybold angespielt wurde, lief er seinem Gegenspieler mit bewährtem Turbo davon, wollte Keeper Dominik Ort umspielen, rechnete aber nicht damit, dass ihm der Schlussmann den Ball bärenstark vom Fuß klauen würde. Dechsendorf wechselte danach erstmals und auch Geschwand/ Wolfsberg brachte frische Luft von außen. Dechsendorf setzte mehrere Akzente. Die beste Möglichkeit hatte Lennart Braun nach einem Dribbling, schoss aber am Tor um Haaresbreite vorbei. Dann, wie schon so oft in diesem Spiel, passte Dechsendorf defensiv nicht richtig auf. Nach einem Fehler im Aufbau, gelangte der Ball zum Gegner und nach einem Doppelpass war plötzlich Oliver Dümler über die rechte Seite alleine durch. Seine erste Torchance an diesem Tag setzte er passgenau ins lange Eck zur umjubelten 1:0-Führung von Geschwand/Wolfsberg. Der saß. Nur fünf Minuten später gab es einen Aufreger am TSV/SV-Sechzehner. FCD-Spielertrainer marschierte mit Ball an der Strafraumgrenze und bekam von Frank Distler einen Rempler mit. Der Linienrichter zeigte das Vergehen sofort an. Landesliga-Schiedsrichter Johannes Lorenz legte den Ball außerhalb des Sechzehners und gab Freistoß. Dechsendorf hätte gerne einen Elfmeter gesehen. Die Zeit verrann. Foulspiele mehrten sich, Auswechslungen folgten und Dechsendorf schnürte Geschwand/Wolfsberg hinten ein. Allerdings ist der Vertreter der Kreisliga 2 defensiv derart stark und durchsetzungsfähig, dass so gut wie nichts anbrannte. Erst in der 93. Minute hatte Dechsendorf den Ausgleich nochmal auf dem Fuß. Als die Verantwortung an der Fünferkante an Oliver Leipold weitergegeben wurde, traf dieser aus wenigen Metern das Tor nicht. Kurz darauf folgte der Schlusspfiff.
Es ist soweit: Der TSV/SV Geschwand/Wolfsberg gewinnt das Relegationsspiel und steigt in die Bezirksliga auf. Herzlichen Glückwunsch!
Uwe Kellner
Der knappe Sieg in der Relegation bedeutet für den TSV/SV Geschwand/Wolfsberg die Teilnahme an der Bezirksliga-Saison in der nächsten Runde. Ein historischer Schritt für die Spielgemeinschaft aus dem oberen Trubachtal, die offiziell nicht als Spielgemeinschaft läuft. Der FC Dechsendorf hat dagegen keine Chance mehr auf den Aufstieg und muss nochmal eine Runde in der Kreisliga drehen.
Spielbericht eingestellt am 15.06.2023 00:28 Uhr