Beide Trainer mussten nach dem 1:1 in letzter Sekunde im Hinspiel jeweils einen Spieler ersetzen. Bei Hösbach-Bahnhof fehlte "Sechser" Joshua Hoffmann (Festival) - für ihn begann Niklas Schöfer in der Innenverteidigung, wodurch Manuel Fuchsbauer auf die linke Abwehrseite rückte und Lukas Weineck im Zentrum startete.
René Ebert war ebenfalls gezwungen, sein Team etwas umzubauen, da Sebastian Lindner nicht mit von der Partie war. Christoph Lehmann lief daher als Rechtsverteidiger auf, Patrick Schmidt wich ins zentrale Mittelfeld aus und Ian Heller empfahl sich für die Innenverteidigung.
Hohes Bein: Marco Joachim (re.) ist vor dem Hösbacher Lukas Weineck am Ball.
Max Scholz
Trotz brütender Hitze lief der Baiersdorfer Sturm schnell auf Hochtouren. Christian Rzonsa brach schon nach zehn Minuten über halbrechts durch, scheiterte aber am stark reagierenden Jannik Väth. Auch zwei Minuten später war Rzonsa der Ausgangspunkt eines Angriffs. Doch diesmal über Links, machte er einen Trick zu viel, wodurch er nur noch unter Bedrängnis zum Abschluss kam, der damit rechts vorbei ging.
Und auch in der 18. Minute war es abermals Christian Rzonsa, diesmal nach einem astreinen Querpas von Tim Basener über Rechts, doch sein "Schüsschen" war sichere Beute für Jannik Väth.
Hösbach-Bahnhof spielte zwar gefällig mit, aber nach vorne gelang aufgrund der bombenfest stehenden Baiersdorfer Abwehr relativ wenig.
Die beste Chance der Gäste in Hälfte Eins resultierte bezeichnenderweise aus einem Freistoß, den der Hösbacher Innenverteidiger Dennis Hein beim Klärungsversuch unglücklich verlängerte, so dass Väth im Tor fliegen musste und dadurch gerade noch zur Ecke rettete.
Erst in der 36. Minute tauchte auch die Heimelf mal halbwegs gefährlich vor dem Tor von Jonas Dirr auf. Aber der Schuss von Kapitän Patrick Schneider nach Ablage von Yannick Mühlhoff geriet viel zu lasch.
Im Gegenzug hätte dagegen Rzonsa - wer sonst - treffen müssen. Doch nach einem feinen Heber über die Abwehr wollte auch er es zu schön machen und hob die Pille über das Gebälk.
So gehörte die letzte Möglichkeit vor der Pause den Bahnhöfern, aber Patrick Schneiders Freistoß ging knapp rechts vorbei, wodurch es zunächst beim 0:0 blieb.
Yannick Mühlhoff (re.) wird von Tim Basener im Duell auf der Außenbahn geklammert.
Max Scholz
Mit Beginn der zweiten Halbzeit deutete sich ein schneller Treffer der Gäste bereits an, da diese direkt mit der ersten Aktion erneut frei aufs Tor zuliefen. Aber auch Tim Basener versagten zunächst noch die Nerven und er schob knapp links vorbei.
Im nächsten Angriff war es aber soweit und der längst überfällige Treffer gelang: Nach einer Flanke von Max Schmitt in den Sechzehner klärte ein Hösbacher Verteidiger äußerst unglücklich genau vor die Füße von Tim Basener, der am linken Strafraumeck schon lauerte und gedankenschnell ins lange Eck einschob.
Und auch fünf Minuten später waren die Baiersdorfer am Drücker, diesmal bediente Christian Rzonsa schön den mitgelaufenen Marco Joachim in aussichtsreicher Position, doch der brachte keinen ordentlichen Schuss zu Stande.
Auf der anderen Seite gab es plötzlich Strafstoß - Kapitän Schneider pflückte eine Flanke von Links im Fünfer und wurde klar gefoult - Hemrich blieb keine andere Wahl. Schneider, der sonst ein hundertprozentiger Schütze ist, übernahm selbst die Verantwortung und zeigte allerdings Nerven. Sein eher schwach getretener Strafstoß in die rechte untere Ecke aus Sicht des Schützen wurde sichere Beute für Jonas Dirr.
Doch Hösbach gab sich dadurch keineswegs auf und hatte fünf Minuten später sogar eine weitere gute Chance. Stürmer Felix Renner setzte sich über Rechts durch und zog aus spitzem Winkel ab, sein Schuss trudelte aber knapp am langen Pfosten vorbei.
Im Gegenzug spielte der eingewechselte Lars Reinhardt im perfekten Moment auf den gestarteten Christian Rzonsa, der vor Jannik Väth eiskalt blieb und damit sein überfälliges Tor doch noch erzielte (65.).
Dies schien auch gleichzeitig die Vorentscheidung zu sein, zumal der Baiersdorfer SV im Anschluss weitere Gelegenheiten bekam, das Ergebnis weiter auszubauen.
So in der 72. Minute, als sich wieder Rzonsa über Links durchsetzte, auch stark abschloss, aber an beiden Fäusten von Väth im Tor scheiterte.
Der größte Aufreger der Partie folgte vier Minuten später: Rzonsa war alleine auf dem Weg Richtung Tor und wurde von Niklas Schöfer als letzter Mann wohl getroffen. Doch SR Hemrich stand direkt daneben und entschied auf "Ball gespielt" - dies echauffierte die Baiersdorfer Bank derart, dass ein Mitarbeiter des Trainerstabs die erste gelbe Karte des Spiels erhielt.
Anschließend passierte aber bis zur 90. Minute nicht mehr viel, so dass schon alle mit einem sicheren Sieg der Gäste rechneten.
Christian Rzonsa (li.) und Lukas Weineck im Duell um den Ball.
Max Scholz
Doch in der angezeigten Nachspielzeit von neun Minuten war der Hösbacher Kapitän Schneider schon nach wenigen Augenblicken nach einer Kopfballverlängerung von Felix Renner plötzlich im Fünfer zur Stelle und schob zum umjubelten 1:2-Anschlusstreffer ein. Sofort war wieder Spannung und Hektik in der Partie, die Bahnhof-Fans peitschten ihr Team nochmals unermüdlich nach vorne.
Und tatsächlich gab es noch die eine Chance auf den Ausgleich: Wieder kam Schneider aus kurzer Distanz zum Abschluss (90.+8), aber diesmal strich sein Schuss Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Damit war die Sache durch und der Baiersdorfer SV siegte hochverdient gegen eine ordentlich mitspielende SpVgg Hösbach-Bahnhof, die sich nicht nur als guter Gastgeber präsentierte, sondern auch als fairer Verlierer. Lediglich in der Offensive lief nicht viel zusammen.
Spielbericht eingestellt am 10.06.2023 20:06 Uhr