Mit ein wenig Spannung richtete sich der Blick auf die Aufstellung, insbesondere auf die des SV Etzenricht, wo das Mitwirken des am Sonntag noch sechsfach erfolgreichen Martin Pasieka berufsbedingt auf der Kippe stand. Pasieka war dabei. Ebenso auf der Seite der Hausherren, alles was zu erwarten war - Manfred Dedaj konnte exakt die Elf aufbieten, die drei Tage vorher in der Verlängerung den TSV 1860 Weißenburg in die Knie gezwungen hatte. Diese Zusatzschicht, das sei vorweg genommen, war den Gastgebern am Mittwochabend nicht anzumerken.
Etzenrichts Torjäger Pasieka konnte zwar doch im Hinspiel mitwirken, hatte aber gegen die Stadelner Defensive einen schweren Stand.
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Bezirksspielleiterin Sandra Hofmann und ihr Nachfolger Thomas Jäger waren ebenso zu Gast am Kronacher Wald wie Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, der mit einem zuversichtlichen "des pack mer heut" sich in die ohnehin gute Laune bei besten äußeren Bedingungen mischte.
Stadeln übernahm von Beginn an die Initiative, stürmte aber nicht bedingungslos nach vorne - die Warnung vor der Offensivstärke der Fuhrmann-Elf kam an. Gleich zu Beginn mussten die Stadelner durchpusten, als Nürnberger im Strafraum zu Fall kam, der Unparteiische aber weiterspielen ließ. Die Gäste zeigten zunächst nur einmal Nerven, als der junge Wexlberger eine kapitale Kerze schlug, Pötzl aber die Situation vor dem Tor bereinigte (7.). Eine Flanke von Tim Reischl von rechts fand in der Mitte Bauer, dessen Kopfball in höchster Not geblockt wurde (16.). Etzenricht deutete mit Nadelstichen die Qualität zwar an, aber die FSV-Defensive war auf der Höhe, so dass ein Freistoß von Herrmann aus der Distanz der erste echte Torabschluss blieb (25.). So richtig gefährlich wurden aber auch die Dedaj-Jungs zunächst nicht, Etzenricht stand gut geordnet, ein Schlenzer von Strobel war keine Gefahr für Heisig (28.), nach einem Bauer-Freistoß wurde Loos gerade noch rechtzeitig geblockt (37.).
Timo Nürnberger legte hier Stadelns Yannick Loos - den fälligen Elfmeter verwandelte Tim Reischl zur Führung.
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Ob es die Vorfreude auf einen intensiven zweiten Durchgang war? Jedenfalls pfiff Schiri Paul Birkmeir schon nach einer Halbzeitpause von elf Minuten zum zweiten Durchgang und der Großteil unter den gut 500 Zuschauern, der es mit dem FSV Stadeln hielt, sollte nicht enttäuscht werden. Strobel schickte Loos in die Tiefe, der in den Strafraum zog und clever seinen Gegenspieler Nürnberger nur noch die Möglichkeit zum Foul ließ. Tim Reischl verwandelte vom Punkt gewohnt sicher (49.). Das war der berühmte Dosenöffner. Strobel und Bauer im Zusammenspiel kreierten die nächste Großchance, Etzenricht blockte mit vereinten Kräften zur Ecke (53.). Nach einem der zahlreichen Freistöße von Bauer setzte Schnierstein den Ball über den Kasten (57.). Dann wurde es für die Oberpfälzer noch ungemütlicher, weil der bereits verwarnte Norbert Ferstl nach einem Foulspiel am Mittelkreis die Ampelkarte sah - da kannte Birkmeir auch keine Verwandten (obwohl Ferstls Bruder Matthias einst ja selbst in Stadeln gespielt hatte und natürlich unter den Zuschauern war).
Unmittelbar danach war es wieder Strobel von rechts, der mit viel Übersicht den durchgestarteten Max Hering fand. Der Defensivmann traf das Spielgerät aber nicht sauber und setzte den Ball knapp am kurzen Pfosten vorbei. Vor allem Bauer wirbelte wieder kräftig, scheiterte mit seinem schwächeren Rechten an der Parade von Heisig (68.) und zielte kurz darauf per Volleyschuss ein wenig zu hoch. Bauers Zuckerpass brachte dann Loos die nächste Großchance, doch dieser scheiterte am guten Heisig (73.). Stadeln blieb zwar weiter tonangebend, leistete sich aber auch immer wieder Fehler, welche den Spielfluss stoppten. Etzenricht wurde zwar nicht mehr wirklich gefährlich, doch auch beim FSV musste man bis in die Nachspielzeit warten, ehe wieder Torgefahr angesagt war: Bauer packte noch einen Traumpass aus, so dass der eingewechselte Abudo freie Bahn hatte, aber vor Heisig die Nerven verlor.
Thilo Abudo hatte nach tollem Zuspiel von Bauer die Großchance zum 2:0 in der Nachspielzeit, aber vor dem Tor versagten ihm die Nerven.
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Die Fußballfans dürfen sich schon jetzt auf ein heißes Rückspiel in Etzenricht freuen - und dies nicht allein aufgrund der zu erwartenden sommerlichen Temperaturen am Wochenende. Immerhin gelang es den Stadelnern, mit einer sicheren Defensivleistung kein Auswärtstor zuzulassen. Verdient war der Sieg unterm Strich allemal, ob er zu niedrig war - und die eine oder andere vergebene Chance noch schmerzen wird - wird sich am Samstag ab 14.30 Uhr zeigen.
Spielbericht eingestellt am 29.05.2019 22:15 Uhr