Nach einem 2:1-Hinspielsieg hatte es Poppenreuth selbst in der Hand, einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen. Allerdings hatte der Landesligist in der Rückrunde auf eigenem Platz sehr durchwachsene Auftritte geboten und die Tatsache, dass sich Tjark Gerull nach seinem Nasenbeinbruch nur auf die Bank sitzen konnte, machte die Aufgabe nicht einfacher. Doch auch die Bayreuther mussten mit den verletzten Stefan Kolb und Ertac Tonka zwei wichtige Angreifer ersetzen und zum Weiterkommen mindestens zwei Tore erzielen - keine leichte Aufgabe für die Truppe von Florian Wurster.
Die Altstädter Führung: Jacob Behem (re.) schließt den Angriff mit einem Dreieckstreffer ab.
H. Wunder
Obwohl die Gastgeber große Hochachtung vor den Flügelqualitäten der Wagnerstädter hatte, gingen sie mit Dreierkette und viel Offensivgeist in die Partie. Nach ersten gefährlichen Szenen vor dem Spvgg-Kasten schlug es früh ein, und zwar im anderen Kasten. Nach einem Stockfehler im SV-Mittelfeld wurde Jacob Behem über den linken Flügel auf die Reise geschickt und aus zehn Metern kanonierte der Spvgg-Stürmer das Spielgerät staubtrocken in den Winkel. Poppenreuth blieb davon unbeeindruckt und spielte weiter mutig nach vorne. Allerdings wurden bei den SV-Kickern schnell die Schwächen offenbar, die in der Rückrunde zur schwachen Heimbilanz geführt hatten: Man kombinierte sich auf dem kleinen Platz zu Tode, riskierte dabei immer wieder Ballverluste und Konter und wenn eine Seitenverlagerung erfolgte, geschah das viel zu ungenau. Ganz anders die Diagonalbälle der Spvgg. Nach einem Flügelwechsel durch Jannik Reutlinger säbelte ein SV-Verteidiger über den Ball, Christian Adolph sagte Danke und hob das Leder zum zweiten Spvgg-Treffer in das von Tomas Martinec gehütete Tor. Damit wären die Altstädter weiter gewesen und verpassten es sogar noch, vor der Halbzeit alles klar zu machen - Laurin Michaelis wuchtete die Kugel mal kurz quer über den Platz, fand den völlig verwaisten Christian Adolf, der die Pille aus sieben Metern über den Balken jagte.
Ohne Fortune: Kukas Komberec (re.) blieb unter seinen Möglichkeiten.
H. Wunder
Auch nach dem Wechsel fanden die Platzherren zunächst keinen Schlüssel, um das Spvgg-Bollwerk um Kapitän Laurin Michaelis zu knacken. Stürmer Lukas Komberec lief sich immer wieder fest und mit hohen Bällen in das Zentrum war den Gelbschwarzen, die frühzeitig viel Zeit hatten, überhaupt nicht beizukommen. Allerdings scheiterten die Gastgeber, als David Benda und David Sladecek nach einer Flanke völlig frei standen und sich gegenseitig irritierten. Doch Bayreuth blieb gefährlich und Christian Adolph hatte zweimal aus halblinker Position sogar die Gelegenheit, den Deckel drauf zu machen, scheiterte jedoch knapp. Und als die Poppenreuther in den Schlussminuten die Brechstange auspackten, wurde es doch noch eng. Erst köpfte SV-Spielertrainer Vaclav Pereoutka nach einer Ecke knapp drüber, dann hatte David Sladecek bei seinem Seitfallzieher zu viel Rückenlage und schließlich scheiterte auch Milos Tesic und Tomas Krupicka aus aussichtsreicher Position. Damit war der Abstieg der spielstarken, aber zu unbeständigen Poppenreuther Elf aus der Landesliga nach nur einer Saison besiegelt.
Wieder kommt David Sladecek (li.) einen Schritt zu spät.
H. Wunder
Während die Bayreuther Regionalligareserve im Aufstiegsrennen bleibt und nun auf den TSV Ebensfeld trifft, heißt es in Poppenreuth, die Wunden zu lecken. Man würde dem Vernehmen nach gerne mit Spielertrainer Vaclav Peroutka weiter machen, wartet aber noch auf eine verbindliche Zusage. Davon dürfte dann auch abhängen, wer bleibt und wer geht.
Spielbericht eingestellt am 29.05.2016 22:30 Uhr