Vor ein paar Jahren gab´s mal an der selben Stelle das legendäre Relegationsspiel zwischen Westheim und Hammelburg mit sogar noch mehr Zuschauern und einem doppelten Einsatz eines Rettungshubschraubers. Diesmal war die Arena wieder bestens gefüllt, musste die Partie sogar 15 Minuten später beginnen angesichts des Andrangs. Die vielen Fans hätten natürlich zu gerne wenigstens ein Tor gesehen. Also ein fallendes. Denn zwei standen ja die ganze Zeit da.
Riesenkulisse am Kohlenberg: Fast 1400 Fans schauten in Fuchsstadt zu.
Michael Horling
Die Gäste traten ohne die schon vor Wochen aussortierten Anthony Brinkley, Eray Cadiroglu und Michael Mantel an. Letzterer (den wohl der Ex-Schnüdel und Zuletzt-Bamberger Mirza Mekic ersetzt) wurde am Donnerstag bekanntgebeben als neuer Spielertrainer des A-Klassisten FC Wipfeld. In dieser Liga hält man es mit der Relegation ja noch so, dass zwei Teams an einem neutralen Ort aufeinander treffen und an diesem einen Tag die Entscheidung fällt. Weil das eben in Fuchsstadt nicht so sein sollte, fehlte dem Match mit zunehmender Zeit die Spannung. Denn irgendwann war klar: Mit dem Treffen würde es an Fronleichnam hier wie da schwer werden. Also konzentrierten sich beide Mannschaften eher darauf, dass die Null steht. Schon 15 Minuten vor dem Ende wanderten deshalb einige Zuschauer von den dicht besetzten Rängen wieder ab. Einige davon traf man wenig später in Altbessingen, wo mit dem Gast aus Bad Kissingen wenigstens ein Club treffen sollte.
Chance für Fuchsstadt: Die Euerbacher Frederik Weiß, Daniel Zänglein und Keeper Maximilian Schanz gegen Simon Bolz.
Michael Horling
4:2 wäre das gerechte Resultat am Kohlenberg gewesen. Für die guten Hausherren, die nach nicht ganz einer Stunde begannen, sich beste Gelegenheiten herauszuarbeiten. Meistens über Simon Bolz. Der 23-fache Torschütze der Runde, Inhaber der Bezirksliga-Kanone, bereitete erst über links vor, sah dann Patrick Stöth nach seiner Hereingabe das Leder vielleicht 50 Zentimeter am Pfosten vorbeisetzen. Gegen Frederic Weiß, Daniel Zänglein und Maximilian Schanz scheiterte Bolz sieben Minuten später - Euerbachs Keeper hielt. Und in der 37. Minute narrte Bolz Zänglein und Schanz - doch das vermeintliche 1:0 wurde wegen Abseitsposition zu früh bejubelt. So wie auch sieben Minuten nach der Pause der Atem stockte, als Florian Thurn und Johannes Feser binnen Sekunden mit einer Doppelchance an Schanz scheiterten. Das war´s dann aber mit der "Fuschter" Herrlichkeit, denn fortan erlahmten bei den Gastgebern scheinbar die Kräfte, bekam Euerbach dagegen die zweite Luft. Aus aussichtsreicher Position aber köpfte Thomas Heinisch nach Flanke von Raphael Rogers freistehend in die Arme von Fuchsstadts Schlussmann Marc Rösler. Vier Minuten später kam Heinisch nach einem Missverständnis in der FC-Abwehr frei zum Schuss und zwang Rösler zur Fußabwehr. Irgendwie sollte es an diesem heißen Nachmittag nicht klappen mit dem Treffen.
Riesenchance für Fuchsstadt: Die Euerbacher Stefan Heinisch und Daniel Zänglein gegen Andreas Graup.
Michael Horling
Am Sonntag steht ab 16 Uhr das Rückspiel an. Dann womöglich ohne Daniel Zänglein, der genauso verletzt aus der Partie musste wie der angeschlagene Kevin Frazier. Dafür, dass aber auch Trainersohn Frederik Weiß und Wladimir Slintchenko längere Zeit zuvor pausieren mussten, ließen die Euerbacher (Coach Carsten Weiß: "Wir haben anscheinend die Scheiße am Backen!") gerade in der zweiten Halbzeit relativ wenig hinten anbrennen. Anders als vor der Pause. Und die da herausgespielten Chancen machen Fuchsstadt Mut. Nur muss der Ball halt auch mal rein. Und wenn nicht? "Wenn wir beide auch in Euerbach nicht treffen, dann gibt´s eben Verlängerung und Elfmeterschießen", weiß Carsten Weiß. Eines der beiden Teams aber wird ab kommenden Mittwoch ins Duell gehen gegen den Sieger aus TuS Feuchtwangen gegen die FG Marktbreit/Martinsheim.
Spielbericht eingestellt am 27.05.2016 16:07 Uhr