Souverän hatte der ASV Rimpar am Donnerstag den ersten Schritt gemacht und den SC Aufkirchen im Hinspiel um die Teilnahme an der Landesliga mit 2:1 in der Schömig-Digitaldruck-Arena geschlagen. Einzig, dass sie ein unnötiges Gegentor kassierten und die eigenen Möglichkeiten nicht nutzten, mussten sich die Blau-Weißen vorwerfen. So erzielten der Vizemeister Bezirksliga Mittelfranken das wichtige Auswärtstor und wäre mit einem 1:0 im Rückspiel weitergegangen.
Ein gefährliches Ergebnis also für die Schützlinge von Marcel Heck und Henry Stenzinger, die im Vergleich zur ersten Partie nur einmal verletzungsbedingt ihre Startformation änderten. Simon Sommer ersetzte Patrick Lugert, der am Donnerstag nach 20 Minuten vom Feld musste. Bei den Hausherren begann Steffen Schöllhammer, der im Hinspiel kurz nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf, Leon Stimpfig, der auf der Bank Platz nahm.
Alexander Belzner spielt den Ball weiter. Johan Brahimi und Maximilian Baier können dies nicht verhindern.
Alexander Rausch
Vor knapp 450 Zuschauern begann die Partie ohne große Höhepunkte. Den Rimparern war jedoch anzumerken, dass sie das Hinspiel-Ergebnis verteidigen wollen. Die Gäste wirkten gehemmt und fahrig in ihren Aktionen in der Offensive. Auch Aufkirchen bot defensiv nichts an. Michael Winkler hing völlig in der Luft. Die weiteren Offensivkräfte Marco Kramosch, Marcel Böhm und Marvin Ott blieben ebenfalls blass. Otts Volleyschuss nach ungewollter Brahimi-Vorlag, der abgefälscht vorbeiging, war die einzige Torannäherung vor der Pause (24.).
Erst Mitte der ersten Halbzeit wagten die Hausherren mehr. Nach schneller Kombination über mehrere Stationen tauchte Steffen Schöllhammer halbrechts vor Robin Michel auf, der mit den Fäusten rettete (23.). Vier Minuten später eine ähnliche Situation: Sebastian Beck bediente Alexander Belzner. Wieder riss der ASV-Schlussmann die Hände nach oben (27.). Auch Daniel Holzmanns wuchtigen Freistoß aus 25 Metern halblinker Position wehrte er auf diese Weise ab (43.). Aufkirchen war die aktivere Mannschaft und legte die Rimparer Schwächen mehrmals offen. Alleine die Abschlüsse waren stets zu ungenau – nämlich auf den aufmerksamen Robin Michel, der als einziger Rimparer im ersten Durchgang hellwach war.
Leon Stimpfig bedrängt Michael Winkler.
Alexander Rausch
Dementsprechend deutlich fielen die Worte in der Kabine aus. Denn die Blau-Weißen waren drauf und dran, den Vorsprung aus dem Hinspiel zu verspielen. Doch zum Start in den zweiten Durchgang zeigten die ASV-Kicker ein anderes Gesicht: Präsent in den Zweikämpfen und mit Zug nach vorne. Rimpar hatte das Heft des Handelns in die Hand genommen. Moritz Fischers Hereingabe geriet zu scharf (49.). Michael Winkler zwang nach einer Einzelaktion Tim Friedrich erstmals zu einer Parade (52.). Kurz darauf jagte der agile Moritz Fischer den Ball aus 25 Metern vorbei (57.).
Rimpar kontrollierte, aber Aufkirchen antwortete fulminant. Steffen Schöllhammer setzte sich links durch und flankte auf Daniel Holzmann. Dessen Kopfball lenkte Robin Michel gerade noch über den Querbalken (60.). Die Hausherren zogen das Momentum wieder auf ihre Seite und abermals Robin Michel parierte sensationell gegen Stefan Herzogs Kopfball (73.). Aufkirchens Führung lag nicht nur in der Luft, sie wäre auch verdient gewesen. Die Blau-Weißen schwankten und brachten offensiv nichts zustande. Auch die personellen Veränderungen brachten nichts ein.
So brauchte es einen Geniestreich Johan Brahimis, um die Rimparer Gemüter zu beruhigen. Nach Pass von Philip Löws sah der Mittelfeldspieler, dass Tim Friedrich zu weit vor seinem Tor stand, und zog aus rund 50 Metern ab. Der Ball senkte sich genau über den Keeper zur glücklichen ASV-Führung (86.). Auf diesen Nackenschlag hatten die Gastgeber keine Antwort mehr. Zwar warfen sie alles nach vorne, aber es fehlte der Glaube, um noch zwei Treffer zu erzielen. Stattdessen hätten die Rimparer durch Johan Brahimi (87.) und Ali Heidari (90.+5) den Deckel draufmachen müssen. Beide schlossen beste Kontermöglichkeiten aber nicht erfolgreich ab.
Pascal Dlugaj erwehrt sich Stefan Herzog (li.) und Alexander Belzner.
Alexander Rausch
Rimpar zitterte sich mit Hängen und Würgen in die zweite Runde. Zwar hatten die Blau-Weißen die bessere Spielanlage und kamen in Summe verdient weiter, erledigten die erste Hürde aber alles andere als souverän. Nun wartet im Relegationsfinale der TSV Unterpleichfeld auf den ASV. Die Derbys finden am Donnerstag um 18:30 Uhr in Rimpar und am Sonntag um 16:00 Uhr in Unterpleichfeld statt. Der Sieger spielt in der kommenden Saison in der Landesliga, der Verlierer in der Bezirksliga.
Spielbericht eingestellt am 30.05.2022 00:56 Uhr