Wie angekündigt konnte Jahn-Trainer Christian Springer in der dritten Relegationsrunde wieder auf seinen Co-Trainer Dennis Weiler bauen, der sich direkt wieder in der Innenverteidigung fand. Feuchts Coach Klaus Mösle konnte auf die gegen Erlangen in der Gesamtsumme unterlegene Mannschaft bauen, die im Rückspiel vollends überzeugte. Zumindest auf dem Feld. Für den urlaubenden Keeper Andreas Sponsel rutschte Volker Krutsch zwischen die Pfosten.
Routinier Christian Vitzethum tackled Frank Linke, beobachtet von Maxi Göbhardt.
Andreas Bär
Krutsch durfte in der Anfangsphase einen ruhigen Part verleben. Seine Vorderleute hatten das Geschehen gegen geistig und körperlich müde wirkende Forchheim gut im Griff. Nach vorne brannte auf beiden Seite keines der Teams ein Feuerwerk ab. Ganz im Gegenteil. Nach 15 Minuten ging es dann aber ab wie die Feuerwehr. Heckenbergers Freistoß-Lattenknaller landete bei Dominik Ammon, der per Kopf drüber visierte. Eine Zeigerumdrehung später hätte auch der Jahn das Tor machen müssen. Doch Maxi Göbhardt visierte alleine vor Krutsch auftauchend am Kasten vorbei. Der Ärger über die vergebene Großchance war noch nicht verraucht, da wuchs er noch an. Im Gegenzug bediente Oscar Ortiz Stephan König – Keeper Kredel machte dabei eine alles andere als gute Figur. Drei Aktionen, der Schwung war danach wieder weg. Feucht suchte immer wieder seinen omnipräsenten Routinier Matthias Heckenberger, Forchheim fuchste sich allmählich ins Spiel, legte seine Müdigkeit ab. Und belohnte sich kurz vor dem Pausentee. Wunderbar setzte sich David Mai zwischen Sechzehnereck und Eckfahne gegen Aleks Nikopoulos und Johannes Pex durch, seine herrliche Flanke legte Maxi Göbhardt ab auf den bis dahin komplett glücklosen Adem Selmani, der eiskalt einnetzte. Um ein Haar wären die Hausherren sogar noch in Führung gegangen: Doch Andreas Mönius‘ Mischung aus verunglücktem Flankenball oder Chip landete auf dem Tornetz (46.) und Schäferlein rutschte an Wieczoreks Flankenball vorbei (47.).
Oscar Ortiz überspielt Adem Selmani.
Andreas Bär
Auch nach dem Pausentee war der Jahn gut im Spiel. In einem Klassiker alter Bayernligazeiten, der viele Erinnerungen weckte, keepte Krutsch gegen Max Bauerschmitt, der Schäferleins abgeblockten Ball verwertete (49.). Die Feuchter allerdings ließen nicht locker. Angeführt von Heckenberger gewann der Bayernligist wieder Oberwasser. Während der ehemalige Feuchter Markus Kredel im Jahn-Kasten seinen über die Mauer gezirkelten Freistoß sauber um den Pfosten kratzte, war er hernach machtlos. Wieder war ein von Heckenberger kurz ausgeführter Freistoß Ausgangspunkt. Lincke spielte sofort zurück, Eckert behauptete das Leder in der Box sehenswert im Stile eines Klassestürmers, Ammons Flankenball fand Oscar Ortiz, der humorlos verwandelte – wenn man ehrlich ist: Alleine die Entstehung des Tores war das Eintrittsgeld wert, auch wenn der Torschütze niemals hätte so blank abschließen dürfen und Kredel das Leder wohl hätte haben können. Ortiz war es egal. Und fast hätte er nochmals jubeln können. Doch Stephan König visierte alleine vor Kredel direkt auf den Körper des Keepers und verpasste es, eine optimale Ausgangsposition herauszuschießen. In den finalen 20 Minuten spielte aber nur noch der Jahn, drückte Feucht mit Vehemenz in die eigene Hälfte. Es erinnerte mehr an ein Handball-Powerplay denn an Fußball. Doch der Erfolg blieb aus. Feucht stand defensiv engmaschigst und ließ keine einzige dicke Möglichkeit mehr zu.
Patrick Mai blockt Frank Lincke.
Andreas Bär
Während der Jahn am Freitag ohne seinen urlaubenden Trainer Christian Springer auskommen muss und zumindest doppelt treffen muss, ist SC-Coach Klaus Mösle sehr positiv. „Wir wollen ein frühes Tor, um den Widerstand von inzwischen fünf Mal binnen kürzester Zeit spielender Forchheimer vielleicht damit schon zu brechen“, so der Ex-Bundesligakicker.
Spielbericht eingestellt am 06.06.2017 23:52 Uhr