Nach der durchwachsenen finalen Saisonleistung gegen den FC Vorwärts Röslau konnte FSV-Coach Normann Wagner erstmals nach einigen Wochen Pause und einem Kurzeinsatz in der Vorwoche wieder auf Marco Napolitano bauen. Zudem rückte Daniel Arapoglu in die erste Elf. Mario Foth und Jan Sperber mussten dafür weichen. Hochkarätige Verstärkung bekam Jahn-Reservetrainer Harry Gfreiter. Neben Drittliga-Co-Trainer Nico Schneck, in der Rückrunde nur noch zweimal in der Reserve aktiv, spielten auch der talentierte Michael Faber (wechselt zur DJK Vilzing), der nach einer Schulterverletzung länger verletzte Sven Kopp und allen voran der ebenfalls verletzungsbedingt nur zweimal in der ersten Mannschaft auflaufende Ex-Club-Profi Thomas Paulus aus dem Kader des Zweitliga-Releganten.
... scheitert aber am überragend reagierenden Alexander Weidinger im Jahn-Kasten.
Andreas Bär
Von den großen Namen und einem Haufen talentierter Jungspunde ließ sich die Brucker Equipe nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Die Brucker Rasselbande ergriff, angeführt von Kapitän Basti Lunz in der Zentrale, das Kommando und forcierte dank eines sehr ansehnlichen Forecheckings viele einfache Passfehler im Jahn-Spiel. Die Jahn-Jungspunde ließen sich von der forschen Erlanger Gangart beeindrucken, konnten zwar spielerisch mit schnellen Stafetten überzeugen, blieben nach vorne aber lange Zeit harmlos. Auf der anderen Seite hielten Abwehr-Organisator Maximilian Wolf und Routiner Thomas Paulus die Hintermannschaft ordentlich zusammen. Die FSV-Abwehr hatte leichtes Spiel: Mit zwar gut strukturiertem, aber doch leicht zu durchschauenden Spiel versuchten es die Oberpfälzer immer wieder durch die gut gesicherte Erlanger Mitte. Auf der anderen Seite hatten die Gäste im Defensivverbund auf beiden Außenverteidigerpositionen Schmerzen und boten den Erlangern die nötigen Räume. Das nutzten die Hausherren. Der Landesliga-Zweite hatte den Schock aus der Niederlage in Selbitz und dem nur knappen Sieg gegen Röslau offensichtlich verdaut. Paul Schulze-Zachau packte einen 20-Meter-Huf aus, den Alexander Weidinger glänzend über den Querbalken lenkte (4.). Glück hatte der Jahn-Keeper, dass Tim Basener nach einem gewonnenen Zweikampf gegen Christian Kappacher und einigen schnellen Schritten aus halbrechter Position nur die Latte traf (10.). Beide Torsteher durften sich nach einem kurzen Regenschauer noch beweisen: Während Youngster Hofmann gegen Zitzelsberger klärte (29.), scheiterte ich Gegenzug Schulze-Zachau an Weidinger. Der fällige Eckball landete erneut bei ihm: Vor dem Kullerball über die Linie sollen er oder Özdemir Foul gespielt haben - sowohl das Gefühl (der Keeper reagierte zu zögerlich) als auch das Fotomaterial legen da einen anderen Schluss nahe. Ärgern mussten sich die Brucker über diese Situation nicht sehr lange. Als Schulze-Zachau erneut abgeblockt wurde, landete Drießleins Eckball bei Marco Napolitano, der ein erneut zu zögerliches Eingreifen des Jahn-Keepers bestrafte und zur vielumjubelten Führung einnetzte.
Christian Kappacher blockt Tim Baseners Schussversuch.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee lief es für die Erlanger wie erwartet: Regensburg erhöhte die Schlagzahl nochmal, bekam allmählich mehr und mehr Zugriff zum Spiel. Und die Brucker verlagerten sich mehr und mehr darauf, das eigene Tor zu sichern und den siegbringenden Konter zu setzen. Eine Konstellation, die durchaus Charme hatte. Schließlich haben die Jahnler nicht nur einen ballgewandten Kicker in ihren Reihen und kontrollierten das Geschehen mehr und mehr. Einzig die Brucker Hintermannschaft um den bockstarken Bastian Lunz und die beiden überragenden Manndecker Napolitano und Özdemir stand felsenfest. Und wenn es einmal eng wurde, stand mit Axel Hofmann einer im Kasten, der nichts anbrennen ließ. Und irgendwann erhielten die Hausherren die eine Konterchance, auf die sie lauerten. Auf der rechten Bahn setzte sich Oliver Seybold fein durch, seine punktgenaue Hereingabe sandte Simon Drießlein, der seine Schnelligkeitsvorteile gegen Thomas Paulus ausspielte, mühelos ein. Fortan schwanden die Erlanger Kräfte zusehends. Und Regensburg wusste das zu nutzen. Immer wieder ließen die Gfreiter-Schützlinge die letzte Konsequenz in der Offensivbewegung jedoch vermissen und konnten daher den am Ende vielleicht noch ganz wichtigen Ehrentreffer nicht mehr markieren. Erst scheiterte Andreas Jünger nach Seitles Flankenball am erneut präsenten Alexander Hofmann (79.). Der blieb mit Ausnahme einer einzigen Situation fehlerfrei, ließ aber sein in dieser Saison so häufig gesehenes starkes Strafraumspiel doch einige Male vermissen. Glück hatte er, als Joker Pavel Panafidin einen Freistoß von Stingl mit der Hacke verlängerte und das Leder an die Querlatte bugsierte (83.).
Hadern musste Jahn-Reservetrainer Harry Gfreiter desöfteren.
Andreas Bär
Vor dem Erlanger Gastspiel in Regensburg sind die Karten klar verteilt: Mach der FSV nur einen Treffer, benötigen die Jahnler schon deren vier. Die Aufgabe des Bayernligisten vor dem Rückspiel ist damit klar abgesteckt: Es gilt diesen Gegentreffer zu verhindern, will man Coach Harry Gfreiter das Duell mit seinem einstigen Club SC Feucht ermöglichen. Der wartet als Zweitrundengegner. Kein Wunder, dass mit Ex-Coach Dieter Nüssing, Abteilungsleiter Manfred Kreuzer, Trainer Klaus Mösle, vielen Funktionären und Spielern viele des ehemaligen Regionalligisten vor Ort waren. Doch auch sonst versammelte sich die Elite des Spielkreises und der Trainerschar in Erlangen. Hendrik Baumgart, Uwe Neunsinger, Tomas Galasek, Stefan Steiner und viele andere gaben sich ein Stelldichein - und wurden für ihr kommen außer von Wettergott Petrus nicht bestraft.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2017 00:03 Uhr