Der VfL Frohnlach kam nach einem Freilos in der ersten Runde zuletzt zwei Mal gegen eine gut besetzte Zweite Mannschaft der Würzburger Kickers unter die Räder. Niederlagen mit 0:4 sowie 0:3 musste das Team von Stefan Braungardt hinnehmen, wobei sich zwischenzeitlich eine weitere Tür öffnete: Da der SSV Jahn Regensburg in die dritte Liga aufstieg, wären in den Bayernligen ungleiche Verhältnisse gegeben. Eine Liga würde mit 18, die andere mit 17 Teams in die Saison starten. Um dies zu vermeiden, wird zwischen dem VfL Frohnlach und dem SV Erlbach in Hin- sowie Rückspiel ein weiterer Bayernligist ermittelt. Die Gäste setzten sich in der Relegation mit einem 2:0-Auswärtssieg und einer 0:1-Heimniederlage gegen den FC Deisenhofen durch, bevor man in der zweiten Runde gegen den TSV Landsberg in Form von zwei Niederlagen das Nachsehen hatte (0:1 in Erlbach, 0:2 in Landsberg).
Alexander Fischer (Mi.) vom SV Erlbach hatte gegen VfL-Stürmer Tevin Mc Cullough alles unter Kontrolle.
Benjamin Hofmann
In den Anfangsminuten merkte man beiden Teams an, dass sie nicht wussten, was sie vom jeweiligen Gegenüber halten sollten. Schließlich kannten sie sich nicht – bis auf einige Statistiken und Berichte, die in den letzten Tagen durchforstet wurden. Daher war es wenig überraschend, dass sich beide Teams zunächst um eine stabile Defensive bemühten. Nach einigen harmlosen Aktionen auf beiden Seiten, versuchte der VfL Frohnlach, das Heft in die Hand zu nehmen. Die Braungardt-Elf kombinierte sicher vom Defensivverbund bis in die zweite Angriffsreihe – aber dann war gegen kompakt stehende Gäste Schluss. Der SV Erlbach hatte durch vereinzelte Nadelstiche die besseren Chancen: Christoph Popp konnte sich mit einem ansehnlichen Solo quer am Frohnlacher Strafraum durchtanken, bis der vierte Akteur der Gastgeber eingreifen konnte – ein vielversprechender Abschluss aus guten 18 Metern lag in der Luft. Kurz darauf die große Chance der Gäste: Nach einem weiten Ball des SV Erlbach eilte VfL-Schlussmann Jonas Hempfling aus seinem Gehäuse, schrie Leo, doch sein Innenverteidiger schraubte sich dennoch hoch und verlängerte den Vorstoß – am eigenen Schlussmann vorbei. Wolfgang Hahn erreichte das runde Leder, zielte aber aus elf Metern linker Position um Haaresbreite am langen Pfosten des leeren VfL-Tores vorbei. Es dauerte weitere Minuten, bis der VfL zu einer ersten nennenswerten Gelegenheit kam: Nach einem inkonsequenten Abwehrversuch der Gäste, rollte der Ball Richtung Sinan Bulat, der sich aus 20 Metern zentraler Position nicht zwei Mal bitten ließ und einen guten Abschluss auf das gegnerische Tor brachte – Klaus Malec parierte den nicht einfach zu haltenden Ball sehenswert. Kurz darauf konnte der SV Erlbach einen weiteren Hochkaräter nicht im Tor unterbringen: Simon Salzinger setzte Christoph Popp in Szene, der den Ball links am Verteidiger vorbeilegte und selbst rechts vorbeizog. Alleine vor dem VfL-Gehäuse warf sich Keeper Hempfling mit vollem Einsatz dazwischen und konnte die heikle Situation entschärfen. Bis zur Halbzeit drückte der Gastgeber halbherzig weiter, aber Abschlüsse aus der Distanz waren viel zu ungefährlich. Als der Pausenpfiff in der Luft lag, ein etwas verunglückter Klärungsversuch eines Erlbacher Akteurs, der den Ball per Kopf knapp neben das eigene Gehäuse setzte, während auf der anderen Seite nochmal Hempfling in größter Not vor dem steil bedienten Christoph Popp gefordert war.
Skeptische Blicke von Stefan Braungardt in seinem letzten Heimspiel in Frohnlach - seine Defensive war nicht immer sattelfest.
Benjamin Hofmann
Kurz nach Wiederbeginn war weiter der Gastgeber am Drücker: Rene Knie avancierte in dieser Phase zum Dreh- und Angelpunkt des Frohnlacher Spiels, forderte Bälle und so lief kaum ein Angriff am 21-Jährigen vorbei. Die erste Chance im zweiten Durchgang sollte jedoch nicht über ihn zustande kommen: Philipp Beetz blockte einen langen Ball der Gäste, Sinan Bulat eroberte das Leder für seine Farben und bediente Sebastian Wagner am Strafraum. Dieser zögerte aus 20 Metern zentraler Position jedoch einen Tick zu lange, sodass sein Schuss in einer vielversprechenden Angriffssituation bereits im Ansatz geblockt wurde. Weiter hatte der VfL das Kommando, aber angesichts einiger unsicherer Momente der eigenen Defensive in den ersten 45 Minuten schien auch für den SV Erlbach etwas möglich. Nach rund einer Stunde zog Lukas Pflaum einen Aufsetzer Richtung Gästegehäuse, doch Klaus Malec hatte den Ball aufgrund nassem Geläuf im Nachfassen. Kurz darauf lief Tim Rebhan über die linke Seite an, doch seinen Doppelpass-Versuch mit Rene Knie spielte Letzterer zu steil und eine weitere Chance war im Ansatz vertan. Bis auf Distanzschüsse und halbherzige Versuche im Nachsetzen ereignete sich in der Folge wenig. Die beste Gelegenheit hatte dabei erst Rene Knie, der einen zurückgelegten Eckball aus 20 Metern gut auf das Tor brachte, sodass Klaus Malec diesen nicht festhalten konnte, jedoch war Lukas Pflaum für einen Nachsetzer zu spät dran. Kurz darauf hatten viele Frohnlacher den Torschrei bereits auf den Lippen, als Pflaum bei einem weiteren Nachsetzer schnell genug war, jedoch das Leder aus kürzester Distanz und spitzem Winkel links vorbeisetzte. Es kam, wie es kommen musste: Ein Ballverlust des Frohnlacher „Sechsers“ Jannik Schmidt in der Vorwärtsbewegung, doch Sebastian Leitmeier bediente den bis dato ins Abseits gelaufene Christoph Popp zu spät – Letzterer traf mit seinem Abschluss sowieso nur den Pfosten. Durch diese Szene sowie verschiedene Wechsel waren die Gäste nochmal angetrieben und übernahmen fortan das Kommando, ohne jedoch nennenswerte Chancen zu kreieren. Anders der VfL: Einen Distanzschuss vom eingewechselten Christopher Autsch konnte SV-Keeper Malec über die Latte lenken. Den Schlusspunkt setzte Sinan Bulat – beziehungsweise setzte er diesen nicht – als er den fälligen Eckball am langen Pfosten zwei Meter vor dem Tor mit seinem Kopf verpasste und statt dem runden Leder letztendlich sich selbst in das gegnerische Gehäuse beförderte.
Der eingewechselte Frohnlacher Kevin Hartmann (li.) erwartet gemeinsam mit Rene Knie den Freistoß von SV-Akteur Johannes Penkner.
Benjamin Hofmann
Wenngleich der VfL Frohnlach das Heft über weite Strecken in der Hand hatte, konnte sich die Braungardt-Truppe nur äußerst selten nennenswerte Torchancen herausspielen. Im Gegenzug bettelte man den SV Erlbach nicht nur einmal um einen Gegentreffer. Der SV stand dem Gastgeber in Sachen Chancenverwertung jedoch in Nichts nach – oder fand in Jonas Hempfling seinen Meister. Insgesamt ein gerechtes Unentschieden, bei dem sich der VfL insbesondere aufgrund der ersten Halbzeit nicht über mangelndes Glück beschweren darf.
Spielbericht eingestellt am 08.06.2016 23:32 Uhr