Für Viktoria Kahl geht die Erfolgsstory weiter, Selbitz hofft dagegen weiterhin. So oder so ähnlich dürfte das Fazit beider Teams nach dem Hinspiel der ersten Relegationsrunde zur Bayernliga ausfallen. Während der letztjährige Landesligaaufsteiger aus Kahl mit dem 1:0 mehr als zufrieden sein kann und dadurch eine gute Ausgangsposition hat, lebt bei der Spielvereinigung trotz der Niederlage weiterhin die Hoffnung auf ein Happy-End. Diese wird durch das Zurückkommen der beiden Stammspieler Fabian Rauh und Murat Gedik, sowie Tolghan Öz bekräftigt. Dennoch zeigte sich Selbitzs Trainer Markus Hässler nach wie vor erbost über die Ansetzung der Begegnung an einem Mittwochabend. „Alle wissen meine Meinung über den BFV. Das ist schlicht eine Frechheit. Wir wissen, dass wir nicht in Südbayern liegen und deshalb von denen benachteiligt werden, aber wir können es leider nicht ändern und deshalb müssen wir uns auf das Sportliche konzentrieren.“
Verbissene Zweikämpfe lieferten sich beide Mannschaften.
Benny Krumpholz
Dennoch entwickelte sich von Beginn an ein ordentliches Spiel vor einer stattlichen Kulisse. Mehr als 600 Zuschauer fanden den Weg nach Kahl, dem Ort gut 20 Kilometer von Aschaffenburg entfernt. Die Gastgeber traten von Beginn an mit breiter Brust auf, die sie nach einer tollen Saison als Aufsteiger auch durchaus haben durften. Dennoch war eben sowohl von Kahl, als auch Selbitz zu spüren, dass die Defensive zunächst oberste Priorität hatte. Keines der beiden Teams wollte sich einen Fehler erlauben und dementsprechend war das Gros des Spielgeschehens im Mittelfeld. Hier beackerten sich immer wieder Rico Raithel und Alexander Grod in hartgeführten Zweikämpfen. Von den Offensivakteuren Aydin und Witzel auf Kahler Seite war ebenso wenig zu sehen, wie von Markus Bächer und Miloslav Certik aus Selbitz. Die erste gute Chance in der Partie hatten die Gäste aus Oberfranken. Andreas Geupel setzte sich über die rechte Seite schön durch und zielte flach auf das lange Eck, doch der Ball rutschte am langen Pfosten vorbei. Doch das nun erhoffte Offensivspiel blieb weiterhin aus. Nach gut 25 Minuten kam allerdings Kahls Toptorjäger Gökhan Aydin, der in der Runde 26 Treffer erzielte, besser in die Partie, ließ sich einige Mal ins Mittelfeld fallen und brachte so seine Mitspieler besser in Position. Sein erster Torschuss ging dabei nur knapp am Gehäuse der Spielvereinigung vorbei. So ging es mit einem verdienten 0:0 in die Pause.
Markus Bächer und Dennis Rung im Kopfballduell.
Benny Krumpholz
Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste zunächst etwas mehr vom Spiel und standen dabei weiterhin sicher in der Abwehr. Allerdings fehlte ihnen weiterhin der Esprit im Angriff und Bächer war weiterhin nicht im Spiel. So verflachte die Partie zusehends, da auch Kahl nach vorne weiterhin kaum etwas zustande brachte. Zwar zappelte der Ball in der 62. Minute im Selbitzer Kasten, doch Schütze Dominik Witzel stand im Abseits, so dass der Treffer zu Recht nicht zählte. Viel deutete auf ein torloses Remis hin und auch die Zuschauer zeigten sich von dem Spiel wenig begeistert, denn Stimmung war in Kahl keine. In der 82. Minute gab es dann allerdings doch den Torjubel auf der Heimseite. Kapitän Tim Müller gewann über die linke Außenbahn das Laufduell und flankte scharf in die Mitte. Dort stand der kurz zuvor eingewechselte Dorian Tobolik goldrichtig und drückte den Ball über die Linie. Selbitz versuchte sich noch einmal aufzuraffen, doch bis auf den Freistoß von Kapitän Fabian Gabler, der knapp am Tor vorbeifolg, kamen die Gäste nicht mehr zu Chancen.
Am Ende waren die Kahler das etwas glücklichere Team und konnten das Hinspiel für sich entscheiden. Allerdings kann sich Selbitz weiterhin berechtigte Hoffnungen auf den Ligaverbleib machen, vor allem wenn die Leistungsträger zurück in die Mannschaft drängen.
Spielbericht eingestellt am 28.05.2014 23:48 Uhr