Im Gegensatz zum Hinspiel justierten beide Coaches leicht um. Während Feucht auf den urlaubenden Michael Eckert verzichten musste, der auf der offensiven Bahn von Wesser ersetzt wurde, fanden sich beim Jahn Sandro Gumbrecht und Sven Wieczorek auf der Bank wieder. Dafür rutschten Müller und Bajric in die Startformation.
Johannes Pex (rot) und Senad Bajric im Kopfballduell.
Andreas Bär
Von müden Beinen war dabei nicht viel zu spüren bei den Jahnlern, die inzwischen fünf Partien in zwei Wochen in den Knochen stecken hatten. Von Beginn an suchte die Elf des urlaubenden Trainers Christian Springer sein Heil in der Offensive. Einzig der Erfolg blieb aus: Bajric (8.) und David Mai (10.) setzten erste Duftmarken, die dickste Chance hatte der agile Adem Selmani (14.), der an den Pfosten visierte. Besser machten es die bis dahin offensiv kaum vorhandenen Gastgeber. Stephan König, mit einem ersten Versuch an Kredel gescheitert (14.) traf mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung des Keepers (20.) – die Chancen des Jahn auf eine Bayernliga-Rückkehr waren scheinbar auf ein Minimum gesunken. Genau auf diesen Moment hatte SC-Übungsleiter Klaus Mösle gehofft: Ein frühes Tor, um den Widerstand der körperlich im Hinspiel platt wirkenden Forchheimer zu brechen. Doch weit gefehlt! Keine zwei Minuten später zwang Bajric Volker Krutsch zu einer Glanztat. Kurze Zeit später war der gegen einen Göbhardt-Elfmeter chancenlos – dem Treffer ging ein reichlich dummes Einsteigen gegen Andi Mönius an der Strafraumkante voraus. Doch weiter waren bis dahin die Gastgeber. Die hätten durch Heckenberger erneut in Führung gehen können, doch Kredel griff spektakulär über und entschärfte dessen noch leicht abgefälschten Huf (33.). Besser machte es auf der Gegenseite David Mai. Bajric setzte sich herrlich durch, Mönius ließ passieren und Mai vollstreckte eiskalt – Verlängerung in der Addition beider Partien. Das hätte sich der Jahn allerdings mühelos ersparen können: Feucht hätte sich über einen weit höheren Rückstand nicht beschweren dürfen. Auch nach dem zweiten Treffer war es fast soweit: Doch Andi Mönius verpasste.
Einen bärenstarken Auftritt lieferte Maxi Göbhardt ab.
Andreas Bär
Die Freude über den Vorsprung und die Halbzeitansprache von Interimscoach Dennis Weiler waren nur 20 Sekunden nach der Pause Makulatur. Wie schon in der Partie gegen Feucht – da gleich zwei Mal – legte der SC ein schnelles Tor vor. Fein ließ Stephan König Interimscoach Dennis Weiler austanzen und vollstreckte eiskalt. Das Pendel schlug plötzlich und völlig unerwartet wieder in Richtung der Feuchter aus. Doch auch diesen Rückschlag steckten die wackeren Jahn-Recken mühelos weg. Hatte Volker Krutsch noch Glück, dass er nach einem glasklaren Foulspiel an Andi Mönius keinen Elfmeterpfiff – und damit folgerichtig auch eine Ampelkarte – gegen sich bekam, sondern der nur selten zu kontrollierende Jahn-Offensivmann den gelben Karton für eine vermeintliche Schwalbe, war er kurz darauf chancenlos. Der vermeintliche Klinsmann-Diver-Verschnitt Mönius war nach einer Ecke Adem Selmanis hellwach und sandte gegen gleich drei Gegenspieler per Kopf ein zur neuerlichen Jahn-Führung. Jetzt war der Jahn in der Addition erstmals weiter. Mit diesem Gedanken im Kopf spielte es sich noch einen Tick leichtfüßiger als vorher. Und als Senad Bajric einen von Nikopolous fast schon geklärten Ball noch einmal auf den Schlappen bekam und seine Abschiedsvorstellung mit einem Treffer krönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Doch es war nicht so, dass die Messe gelesen gewesen wäre. Feucht probierte noch einmal alles, mit Michal Nowak brachte Klaus Mösle einen zweiten Stürmer. Doch das Jahn-Abwehrbollwerk hielt fortan. Der Rest war purer Jubel: Der Jahn ist wieder da, wo er lange Zeit Geschichte schrieb. In der Fußball-Bayernliga.
Patrick Mai lässt sich nicht lumpen und fällt in die Jubelfeier ein.
Andreas Bär
Spielbericht eingestellt am 10.06.2017 09:33 Uhr