Sommer-Abgang Tobias Ulbricht stellt sich in den Dienst der Mannschaft und läuft auf. Doch ein halb-fitter Zehner kann seinem Team nur bedingt helfen. Wie an jedem Spieltag musste Coach Hutzler wieder improvisieren und beorderte unter anderem Christian Michl auf die linke offensive Seite. Im Sturmzentrum sollte Senad Bajric Musik machen, dahinter Tobi Ulbricht. „44 Punkte reichen heuer nicht!“ Zaungast Normann Wagner, der Trainer der Brucker Reserve, beobachtete die Heimmannschaft, zu der er am Samstag anreisen muss. Im Gegensatz zum Jahn hat sein Team erst 39 Zähler. Die Bayernliga-Reserve ist als Relegationsplatz-Inhaber noch mitten im Abstiegskampf.
Sie fighteten, doch am Ende kam nichts Zählbares heraus: Christian Michl (am Boden) grätscht hier seinen Gegenspieler sauber ab.
Christian Dotterweich
Bei nur wenigen Plus-Graden in der Oberpfalz mussten sich die Oberfranken erst akklimatisieren. Doch dazu ließ sie der SVE gar nicht erst kommen. Denn kaum drehte sich der Sekundenzeiger nach dem Anpfiff, zappelte der Ball schon im Netz des Gegners: Gerade zwei Minuten war das Spiel alt, als eine Ecke von Tobias Plößner an Freud und Feind vorbei irgendwie den Weg ins Tor fand. Der frühe Rückstand war nicht das, was sich die Forchheimer erwartet hatten. Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt zu 99% sicher, ein Punkt wäre auch die halbe Miete. Doch die Rechnung hat der Jahn ohne Etzenricht gemacht. Der SV steckt selbst mitten im Abstiegssog – und braucht jeden Zähler. Unbeeindruckt der beeindruckenden Auswärts-Serie des Gastes (heuer in der Fremde noch kein Spiel verloren), spielte Etzenricht mit ihrer starken Offensive munter nach vorne. Im Gegensatz zum Jahn kann der SV vorne durchaus was bieten. Mit Michael Riester und Benjamin Werner hat die Elf von Trainer Stadler eine absolut Landesligataugliche Sturm-Abteilung. Dennoch konnten die Forchheimer mit spielerischen Mitteln überzeugen. Die Abwehr der Gastgeber stand jedoch sicher. Der Platz, den die Etzenrichter den Forchheimern im Mittelfeld überließen, konnten diese nicht in Zählbares ummünzen – der Abschluss fehlte. Die Einheimischen attestierten den Gästen zwar einen „gepflegten Fußball“, doch die wenigen, aber klaren Chancen, hatte der SV. Etwa mit dem Fernschuss von Riester (30.). Mit demselben Mittel versuchte es auch der Jahn (Christoph Saffra, 31.), doch es blieb beim knappen Rückstand aus Gäste-Sicht. Kurz vor der Halbzeit hatte der Jahn eine Großchance, als Mario Feulner mit einem hohen Pass die Abwehr aushebelte, doch der Etzenrichter Torwart Roland Frischholz war auf der Hut, und konnte vor Tobias Ulbricht retten. Kurz vorher hatte Christian Michl einfach mal draufgehalten und auch Johannes Schmidt – doch der zweite Treffer fiel für die Gastgeber, die mit einem Pass in die Tiefe Michael Riester bedienten, der Keeper Raasch ausspielte und einschieben konnte (43.).
Nicht fit und gut bewacht hatte Tobias Ulbricht einen schweren Stand.
Christian Dotterweich
2:0 gegen Forchheim. Die starke Auswärts-Serie schien in akuter Gefahr zu reißen. Der Jahn tat alles, was in seiner (beschränkten) Macht stand, um das drohende Unheil abzuwenden. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hatte Tobi Ulbricht mit zwei Kopfbällen – nach einer Flanke beziehungsweise einer Ecke – die Chance für den Anschluss- und Ausgleichstreffer. Doch viel mehr war vom noch sichtlich angeschlagenen Spielmacher nicht zu sehen – und nicht zu erwarten. Franz Schmucks Schuss (50.) aus wenigen Metern, wenn er das Tor nicht so weit verfehlt hätte, wäre die Aufholjagd vielleicht noch interessant geworden. Sichtlich bemüht und klar die bessere Mannschaft suchten die Forchheimer die Lücke. Doch egal, was sie versuchten … es funktionierte nicht. Eine ganz schwache Etzenrichter Mannschaft stellte gänzlich das Fußballspielen ein. Es dominierte eine deutlich überlegene Gäste-Mannschaft. Trainer Hutzler reagierte und brachte mit Dilan Kumpir einen frischen Offensiv-Mann für Christian Michl. Fortan agierte der Jahn mit drei Stürmern (Bajric, Ulbricht, Kumpir). Wie ein angeschossener Tiger setzte sich der Jahn zu Wehr. Doch den frierenden Zuschauern wurde klar: Die Gäste haben ihre 100-Kilometer-Reise umsonst angetreten. Hutzler warf alles in die Waagschale und wechselte noch Dominic Distler und Matthias Zettner ein: Mehr Sturm ging nicht. Doch mit einem 2:0-Vorsprung musste Etzenricht nur auf gelegentliche Konter warten. Zwei Minuten vor dem Ende hätten sie einen abgeschlossen, wenn der herauseilende Forchheimer Tormann den SV-Stürmer Michael Riester nicht gefoult hätte. Dieser verschoss den fälligen Strafstoß jedoch kläglich. In der 90. Minute dann doch das dritte SVE-Tor, das Marco Lorenz auf links mit einem strammen Schuss erzielte. Damit bleiben beide Teams noch über dem Strich und benötigen noch einen Sieg aus den letzten vier Spielen.
Spielbericht eingestellt am 04.05.2011 03:08 Uhr