Die erste Partie in der Nachspielzeit verloren und nun auch noch fünf verletzte Spieler. Die Saison beginnt für Michael Hutzler mit einigem an Arbeit. Nach dem 0:0 gegen Ansbach musste Andi Speer mit seinen Jungs in Regensburg unter der Woche nach unglaublichen 25 Sekunden bereits das erste Gegentor hinnehmen und am Ende gegen den wahrscheinlich größten Titelanwärter, SSV Jahn 2 die Segel streichen. Um seine Jungs wieder aufzurichten, gab es zwei Tage spielfrei. Sein Pendant Michael Hutzler musste im Vergleich zum Auftakt neue Leute bringen, da Dennis Weiler und Christian Neumohr verletzt passen mussten. Zum Landesliga-Derby fanden sich über 400 Interessierte ein. Darunter die Trainer Norman Matschke, Uwe Neunsinger oder Norbert „Bobby“ Rückert sowie Ex-Jahn-Abteilungsleiter Peter Reuter und Ex-Dritte-Liga-Spieler Paolo Rizzo. Bestes Wetter, Derby, viele Zuschauer: Mögen die Spiele beginnen!
Verbissene Duelle lieferten sich Jahn-Stürmer Alexander Roth (links) und Bastian Leikam.
Christian Dotterweich
Mit zwei sehr ähnlichen Spielweisen und Spielertypen agierten beide Teams. Jeweils zwei Abräumer in der Innenverteidigung, dazu zwei schnelle Außenverteidiger. Eltersdorf mit einer, der Jahn mit einer Doppel-Sechs. Jeweils wieder marschierfreudige Außenbahnen, im Sturmzentrum ein „Brecher“. SC-Mittelfeld-Motor Andre Puscher hat Benjamin Demir neben sich, Tobias Ulbricht hat das alleinige Sagen im Jahn-Mittelfeld. Ein munteres Derby begann mit zwei Abseitspositionen der Forchheimer. Die erfahrene SCE-Abwehr war also im Bilde, der Jahn zu schnell. Bereits nach sieben Minuten der erste Aufreger, als SC-Neuzugang Michael Jonczy alleine aufs Tor zulief und in Bedrängnis zu Fall kam an der Strafraumgrenze. Der Pfiff blieb aus. Nach sehenswerten zehn Minuten stellten sich beide Mannschaften besser aufeinander ein. Als Tobias Ulbricht ebenfalls zu Fall kommt, ließ auch hier der sehr gute Referee weiter laufen (14.). Der Jahn erarbeitete sich gute Chancen – und traf nicht. Ein Fazit nach zwei Spielen ist zu früh, aber hier liegt der Hund begraben: Die Chancen werden nicht genutzt. Festzustellen bliebt dennoch, dass Simon Miserovsky im Tor nicht den sichersten Eindruck macht. So auch beim Weitschuss von Kuno Kessler (16.). Als der Jahn dennoch gut im Spiel war, viel ziemlich überraschend das 1:0. Ein wunderschön heraus gespielter Treffer nach einem Doppelpass von Andre Puscher mit Gerhard Strobel, der im Nachschuss trifft (17.). Dies war der erste Treffer, der Eltersdorfer, der, wie sich am Ende beweisen sollte, zum richtigen Zeitpunkt fiel. Der fleißige Jahn-Mittelstürmer Alexander Roth scheiterte mit seinem Schlenzer nur drei Minuten knapp. Aber knapp daneben …Der Führungstreffer ließ die Eltersdorfer Brüste anschwellen. Dennoch hätte der Jahn egalisieren können, wenn nicht sogar müssen: Erst verpasst Tobias Ulbricht den Kopfball, dann setzt Alex Roth seinen Kopfball daneben. In höchster Not musste Jahn-Keeper Miserovsky klären, als, wieder nach einem Doppelpass, die Eltersdorfer dem 2:0 nahe kamen. In der letzten Minute erhob sich die komplette Eltersdorfer Bank, als Tobias Dachwald den Eltersdorfer Michael Jonczy recht rüde attackierte.
Alexander Roth (Nummer 23) war sich in der Spitze für keinen Zweikampf zu schade und attakiert hier Christoph Blank.
Christian Dotterweich
Mit Mario Feulner brachte Michael Hutzler einen der erfahrenen Leute ins Spiel. Er sollte (für Senad Bajric) die Eltersdorfer Verbindungslinie trennen und die Forchheimer Angriffe eröffnen. Doch Bastian Leikams wuchtiger Kopfball hätte in der 47. Minute fast die Vorentscheidung gebracht. Eine seiner wenigen Lichtblicke hatte Franz Schmuck, als er einen Abpraller volley abnahm. Wieder eine vergebene Chance. Wieder kommt die Eltersdorfer Antwort. Acht Minuten nach Wiederanpfiff trifft Andre Puscher nach einer Strobel-Flanke mit einem überlegten Schuss. Mario Feulner prüfte daraufhin im direkten Gegenzug den Eltersdorfer Keeper, doch die Glücksgöttin Fortuna war wohl schon am Annafest. Beide Trainer wechselten und brachten frische Kräfte. Nach etwa einer Stunde musste Stoßstürmer Alex Roth resignierend feststellen: „Es geht nix zamm!“ Denn die Heimelf setzte die Gäste sofort unter Druck, so dass ein geordneter Forchheimer Angriff kaum möglich war. Der Jahn fand kurzzeitig aber sein Spiel zurück. Erst wurde ein Abseitstor nicht gegeben (70.). Dann jubelte der Forchheimer Anhang doch noch: In Überzahl passte Tobias Ulbricht auf Nuhija Sulejmani, der eiskalt einschob. Noch war eine Viertelstunde Zeit. Doch nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer knallte Michael Jonczy das Leder mit Karacho in die Maschen. In den verbleibenden zehn Minuten wurde die Nervosität der Forchheimer durch viele ungenaue Pässe in die Spitze und Stockfehler in der Abwehr sichtbar. Eine routinierte und abgezockte Mannschaft aus Eltersdorf gewann am Ende verdient gegen eine gute, aber glücklose und zu grüne Forchheimer Mannschaft. Vor allem die SCE-Offensivkräfte Gerhard Strobel und Michael Jonczy (beides Neuzugänge) zeigten eine starke Partie und trafen beide.
Spielbericht eingestellt am 31.07.2010 19:30 Uhr