Heiko Schaup sollte wieder neben Klaus Grütze die Doppel-Sechs stellen. Doch während des Aufwärmens gab er seinem Coach ein klares Zeichen, dass es nicht geht. So rutschte Max Bauernschmitt kurzfristig in die erste Elf. Für den Forchheimer Jahn beginnt mit der Partie gegen den Jahn aus Regensburg das erste der vier „Endspiele“, um den Einzug in die Bayernliga. Die ersten vier der Tabelle hat die Hutzler-Truppe vor der Brust. Mit der Dritt-Liga-Reserve kam ein sehr starker Gegner, der Yusuf Emre Kasal, Martin Zurawsky, Markus Smarzoch, Mahmut Temür und Sebastian Hofmann aus dem Kader der Ersten im Gepäck hatte.
Weil Heiko Schaup beim Aufwärmen seine Spielabsage geben musste (das Knie zwickte), rutschte kurzfristig Max Bauernschmitt (in blau) in die Start-Elf.
Christian Dotterweich
Vor dem zweitbesten Sturm der Liga waren die Forchheimer gewarnt. So sollte vor allem Wert auf die Defensive gelegt werden – und vorne Tobi Ulbricht irgendwas zaubern. Eine sehr dominant auftretende Regensburger Mannschaft ließ sich von Ulbrichts Warnschuss aus der ersten Minute überhaupt nicht beeindrucken. Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem die Gäste ihre spielerische Klasse immer wieder unter Beweis stellen konnten. Doch die Jahn-Mauer stand sicher. Keeper Rüdiger Beck wurden die Bälle schon weit vor dem Sechzehner ferngehalten. Mahmut Temürs Drehschuss aus der 22. Minute war die erste nennenswerte Torchance für die Gäste. Der Forchheimer Jahn stand mit dem Spitzenteam auf Augenhöhe. Als Georg Neudecker in höchster Not klärte, entfuhr dem engagierten Regensburger Trainer ein hörbar lautes: „Ich dreh durch!“ Grund: Ilja Dzepina wollte eine schnellere Entscheidung, sprich Tor. Dem 1:0 schon sehr nahe waren die Gäste, als deren einzige Sturmspitze Sebastian Hofmann erst per Fernschuss an Beck scheiterte und im anschließenden Eckball per Kopf über die Latte vergab (34.). Die lange Zeit gute Phase der Forchheimer verschwand mit dem Ende der ersten Halbzeit. Ihrem Keeper hatten es die Hutzler-Schützlinge zu verdanken, der ein ums andere Mal klärte, so zum Beispiel auch in der letzten Spielminute der ersten Hälfte, als er per Glanztat gegen Yusuf Emre Kasal das 0:0 hielt.
Auch Flo Clausnitzer (rechts) konnte keine Spiel entscheidenden Impulse geben.
Christian Dotterweich
Die Regensburger begannen die zweite Hälfte so, wie sie die erste beendeten – nur mit dem Unterschied, dass sie sich mit einem Tor belohnten. Und das fiel unmittelbar nach dem Wiederanpfiff: Die Kubina-Flanke klärte Christian Michl noch artistisch per Hacke, doch dies nahm Markus Smarzoch aus zwei Metern dankbar an (46.). Nur kurz darauf hätte der Torschütze sich einen Assist verdient, hätte Sebastian Hofmann verwertet. So blieb es erstmal beim knappen 0:1. Die Forchheimer spürten aber, dass dieser Jahn nicht unschlagbar war. Christoph Saffra hatte alles richtig gemacht, als er seinem Gegenspieler den Ball abnahm und auf Rechts alleine auf das Tor zulief. Auch als er den Keeper umspielte, war alles noch bestens. Doch seinen Torschuss rettete Martin Zurawsky auf der Linie. Nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit nahm Trainer Hutzler den bis dato wieder mal starken Steffen Konrad aus dem Spiel und brachte Hendrik Hassa. Dem blonden Sonnyboy fehlt jedoch die Spielpraxis – und dies nutzten die cleveren Regensburger eiskalt und starteten ihre Angriffe fortan meist über Rechts. In der 65. Minute dann ein taktischer Wechsel auf Forchheimer Seite, und zwei bei Regensburg. Der nun als alleinige Sechs agierende Klaus Grütze (Max Bauernschmitt wurde durch den offensiveren Nuhi Sylejmani ersetzt) krönte sein ganz starkes Spiel mit dem 1:1, als er einen Abpraller aus der Jahn-Abwehr satt abnahm und wuchtig einlochte. Die Antwort der Regensburger waren einige Konter, von denen sie zwei erfolgreich abschlossen: Christian Bauer in der 78. und Ramon Macedo de Machado (91.).
Spielbericht eingestellt am 06.05.2012 20:11 Uhr