Die beiden Spitzenteams der vergangenen Saison sind unterschiedlich in die Saison gestartet. Während der kleine Club seinen Platz an der Sonne verteidigen wollte, wollten die Gäste erst einmal Abstand nach unten gewinnen. “Ottensoos ist wie immer eklig zu spielen”, sagte Hersbrucks Trainer Stefan Erhardt vor dem Spiel. “Wir hatten in den letzten Spielen immer das nötige Spielglück”, ergänzte der Übungsleiter und wollte dieses Spielglück natürlich auch wieder im Derby auf seine Seite ziehen. “Hersbruck ist der Favorit”, schob sein Gegenüber Lukas Gerstacker die Favoritenrolle zur Heimelf. “Unsere ersten Spiele waren nicht gut und wir haben einige Punkte verschenkt, die uns jetzt fehlen.” Während Hersbruck mit einer Dreierkette um den zentralen Defensivmann Franz Pfeiffer spielte, setzten die Gäste wie gewohnt auf eine Viererkette mit Kapitän Patrick Schäfer als alleiniger Sechser.
Maximilian Schorn grätscht Patrick Hirschmann in die Parade.
Sebastian Baumann
Die erste Halbzeit war richtig miserabel. Beide Mannschaften wollten gar kein Risiko und spielten ansonsten immer im entscheidenden Moment einen Fehlpass. Die Heimelf versuchte zumindest immer wieder spielerisch nach vorne zu kommen, aber spätestens vor der Box war Ende im Gelände. Eine halbe Chance von Patrick Hirschmann, der geblockt wurde, dann war es erneut der Goalgetter, dessen Schuss nach einem Konter viel zu zentral war. Die Gäste hatten lediglich durch einen Schäfer-Ferrnschuss eine Gelegenheit. Danach plätscherte so vor sich hin. Hersbrucks Trainer Stefan Erhardt war dementsprechend nicht gut gelaunt und testete nach einem weiteren Fehlpass die Festigkeit der Bande. Hersbruck war danach zwar optisch überlegen, aber es wurde nie wirklich gefährlich. Kein Wunder, dass es eine Standardsituation war, die den Führungstreffer brachte. Nach der scharfen Ecke klärte Ottensoos schlecht und Tayyip Kara nagelte den Ball aus zehn Metern unter die Latte. Vier Minuten später stand Leon Dierig alleine vor dem Kasten, entschied sich für einen Abschluss, anstatt querzulegen, sodass es mit der knappen Führung in die Pause ging.
Dominik Umbeer (vorne) wird von Julian Schneider verfolgt.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit war Ottensoos deutlich griffiger in der Partie und drängte Hersbruck in die eigene Hälfte. Allerdings stand die Heimdefensive gut, sodass kaum etwas passierte. Erst in der 58. Minute wurde es richtig gefährlich, als sich Dominik Umbeer den Ball zurechtlegte und aufs Tor schlenzte. Vom Rücken von Peter Straußner ging der Ball in einer Bogenlampe in den Kasten, allerdings stand das Ottensooser Urgestein klar im Abseits. Von Hersbruck kam nicht viel in der Offensive, die beste Möglichkeit hatte Tayipp Kara, der im Anschluss an eine Ecke knapp links vorbeischoss. Ottensoos drängte weiter, ohne aber gefährlich zu werden. Jan Wölfel mit einem Schüsschen und ein verdeckter Schuss von Cedric Riedel wurde leichte Beute von Maurizio Schneider. Drei Minuten später klingelte es dann auf der anderen Seite. Der frisch eingewechselte Johannes Altwasser kam zum Schuss und traf den rechten Pfosten. Den Abpraller machte Kapitän René Bongers in den Kasten zum 2:0. Das war die Vorentscheidung. Zwar versuchte es Ottensoos weiter, brachte aber die Bälle nie gefährlich vor das oder auf das Tor. Hersbruck versuchte es mit Kontern. Frisch zielte mit einem Volleyball zu zentral, Johannes Altmann stand im Abseits, sodass es beim Arbeitssieg des Favoriten blieb.
Philipp Bauerfeld wird von Vinzenz Liedel verfolgt.
Sebastian Baumann
....der wird oftmals Meister. Hersbruck spielte nicht gut. Trainer Stefan Erhardt sprach gar von Stückwerk und doch steht der FCH ganz oben in der Tabelle. Damit bestätigen die Hersbrucker die gute Rückrunde der Vorsaison und sind ein heißer Aufstiegskandidat. Ottensoos hingegen muss sich hinten anstellen und vor allem die Defensive, das einstige Prunkstück der Mannschaft, wieder in den Griff bekommen.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2022 19:02 Uhr