Das Topspiel der Bezirksliga Nord zwischen dem Tabellenführer 1.FC Herzogenaurach und den Gästen von Türkspor Nürnberg versprach eine interessante Angelegenheit zu werden, denn beide Seiten präsentierten sich unlängst formstark. Beeindruckend mutete die bisherige Statistik der Hausherren an. Zehn Partien absolvierten die Pumas um Spielertrainer Jakob Karches, neun Mal ging der FC als Sieger vom Platz. Personell galt es allerdings einige Fragezeichen zu klären, unter anderem stand der Einsatz vom Übungsleiter auf der Kippe. Ansonsten veränderte der Coach seine Elf im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Pegnitz auf zwei Positionen. Kim Scheller und Karches selbst begannen für Maik Schmitt und Marco Müller. Auf der Gegenseite reisten die Gäste mit viel Selbstvertrauen an. Türkspor bezwang den ASV Fürth und Stadeln, gegen den ASV Zirndorf reichte es trotz viel Ballbesitz nur zu einem 1:1. Trainer Serdar Kuygun rotierte ebenfalls auf zwei Positionen. Süleyman Yilmaz und Berkan Caglar rutschten in die Startelf, Mustafa Jasarevic und Alper Yildirim nahmen auf der Bank Platz.
Süleyman Yilmaz (re.) und Dominik Burkhardt (li.) gehen zum Ball.
Matthias Hofmann
Das Spitzenspiel begann temporeich. Marco Amling (1.) und Michael Thomann (5.) hatten früh die Führung auf dem Fuß, zielten aber am Tor vorbei. Auf der Gegenseite bot sich Türkspor eine gute Chance (7.), beide Seiten drückten vom Anpfiff weg aufs Gaspedal. Mit zunehmender Spielzeit erarbeitete sich der Tabellenführer vermehrt Feldvorteile. Doch Eric Stübing (14.) und Marco Amling (14.) verpassten die Führung. Dies sollte sich rächen. Nando Pfeiffer vollendete eine kurz ausgespielte Freistoßvariante zur etwas überraschenden Gästeführung (18.). Herzogenaurach ließ sich von diesem Tiefschlag nicht beirren und kam wenig später zum Ausgleich. Türkspor Keeper Erdem Ünal konnte einen Eckball nicht entschieden klären, Kevin Rockwell reagierte schnell und schoss das Leder aus dem Getümmel ins Kreuzeck (26.). Im weiteren Verlauf drängte der FC auf das 2:1, ließ allerdings zahlreiche Hochkaräter liegen. Rahes Schuss parierte Ünal stark (29.), Daniel Kratz köpfte knapp neben den Pfosten (30.). Kurz darauf tauchte Amling frei im Strafraum auf, sein Querpass fand keinen Abnehmer (32.). Die größte Chance hatte in dieser Phase Michael Thomann. Er lief allein auf Ünal zu, brachte das Spielgerät jedoch nicht am Türkspor Keeper vorbei (34.). Nachdem auch Stübing das 2:1 verpasst hatte (36.), stockte den Heimfans kurzzeitig der Atem. Ayhan Bilici fasste einen Querpass von Mehmet Sögütlü aus etwa 27 Metern ab, den zentralen Versuch bekam Maximilian Gumbrecht erst im Nachfassen kurz vor der Torlinie unter Kontrolle (35.). Es folgten gefährliche Abschlüsse von Michael Thomann (41.) und Kevin Rockwell (44.), auf der Gegenseite zwang Osman Güngör FC-Schlussmann Gumbrecht zu einer schönen Flugeinlage (45.).
Mehmet Sögütlü (mi.) wird von zwei Gegenspielern umringt.
Matthias Hofmann
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Marco Amling kam nach Freistoß im Strafraum zu Fall, zum Unmut der Gäste zeigte Schiedsrichter Gottschalk auf den Punkt (48.). Kapitän Stübing übernahm Verantwortung und vergab. Erdem Ünal parierte den Versuch des Angreifers und war auch beim Nachschuss von Rockwell auf dem Posten (49.). Türkspor suchte seinerseits nach dem eigenen Rhythmus, erschwerend kam hinzu, dass Trainer Serdar Kuygun vom Unparteiischen auf die Tribüne verwiesen wurde. Ausgangspunkt war wohl ein Disput mit dem Linienrichter, der genaue Verlauf dieses Disputs kann aus Reporterposition leider nicht wiedergegeben werden (52.). Zwei Minuten später hatten die FC-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen, als Stübing mit einem zentralen Abschluss an Ünal scheiterte (54.). Neun Minuten später durften die Hausherren dann endlich jubeln. Ausgangspunkt war eine schöne Kombination über Eric Stübing und Marco Amling, der per Kopf Michael Thomann bediente. Letzterer schloss direkt ab und überwand Ünal mit einem flachen, nicht ganz unhaltbar wirkenden Schuss in die Tormitte (63.). Türkspor war gefordert, kam aber nicht mehr entscheidend vor das Heimtor. Zwar blitzte die individuelle Klasse der Gäste immer wieder auf, zwingend wurde es kaum. Herzogenaurach kontrollierte in der verbleibenden Spielzeit das Geschehen und nach einem Amling Fernschuss (70.) ertönte wenig später der zweite Elfmeterpfiff (73.). Karaaslan behinderte Amling beim Torschuss, Schiedsrichter Gottschalk zeigte auf den Punkt. Eine harte Entscheidung. Michael Thomann war dies egal. Er verwandelte sicher (74.). Bis zum Abpfiff ließen die Gastgeber dann weitere Gelegenheiten in Person von Thomann (80.) und Kratz (82., 89.) liegen, Türkspor schnupperte durch Basoglus Freistoß am Anschlusstreffer (88.). Mit dem Abpfiff sah Emirhan Karaaslan noch die Ampelkarte (90.).
Süleyman Yilmaz (li.) nimmt den Ball an, Jakob Karches (re.) ist dran.
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 24.09.2017 21:00 Uhr