Die SpVgg Erlangen steckt im Abstiegskampf der Bezirksliga und ausgerechnet der SV Buckenhofen, Helmut Wolffs Ex-Verein, konnte die Krise der Erlanger verschärfen. Neun Spiele wartet die Spieli bereits auf einen Sieg, der SVB wollte diese Serie auf zehn erhöhen. Bei Trainer Tobias Eisgrub und seinen Jungs geht es in der Tabelle um eine ganz andere Sache, den Aufstieg in die Landesliga. Beide Bezirksligisten haben ihre bereits bekannten personellen Ausfälle weiterhin. Vollständig ist wohl kaum noch ein Spielerkader zum aktuellen Zeitpunkt der Saison.
Ferdinand Riediger (re.) und Florian Tykvart beharken sich im kampfbetonten Spiel vor den Buckenhofener Zuschauern, die schon viele Schlachten an der Staustufe mit angesehen haben.
Uwe Kellner
Die erste kuriose Aktion hatte Erlangens Torhüter Cedric Götz, der nach der Roten Karte von Jonas Dirr wieder im Tor der Spielvereinigung stand. Er schoss einen SVBler an, aber in letzter Konsequenz konnte Erlangen doch noch klären. Das zeigte aber gleich, dass die Erlanger nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit den eigenen Nerven zu kämpfen hatten. Trotzdem hätte Erlangen in Führung gehen können. Maximilian Kundt verlängerte einen hohen Ball genau in den Lauf von Neuzugang Simon Drießlein, der satt abschloss, aber nur die Latte traf. Im Abstiegskampf geht ein solcher Ball ans Aluminium, im Aufstiegskampf wahrscheinlich ins Tor. Buckenhofen bestrafte die vergebene Möglichkeit im Handumdrehen. Der auffällige Spielertrainer des SVB, Tobias Eisgrub, eroberte einen Ball im Mittelfeld, spielte auf links zu Ferdinand Riediger, welcher wiederum flach in die Mitte zu Julian Friedhelm hereinspielte. Der Angreifer grätschte zusammen in den Ball und bugsierte das Leder zum 1:0 in die Maschen. Ein Genickschlag für die gebeutelten Gäste, was an der Körpersprache zu beobachten war. Bälle auf den lang gewachsenen Yannick Diederichs, der per Kopf verlängerte, waren zwar vom SVB kaum zu verhindern, aber brachten bei den aufmerksamen Verteidigern im zweiten Ball nichts ein. Kurz vor dem Seitenwechsel flog ein hoher Ball auf die Erlanger Verteidigungsreihe, dort verschätzte sich Tommy Kind und sein Innenverteidiger-Kollege Johannes Müller köpfte das Leder zu kurz zu seinem Keeper zurück, so dass Julian Friedhelm dazwischen sprinten konnte. Sein Abschluss hatte aber nicht die nötige Kraft, so dass Torhüter Cedric Götz doch noch rettete. Für die zweite Halbzeit blieb es spannend.
Buckenhofens Lucas Eisgrub zieht an zwei Erlangern vorbei. Timur Zenginer (li.) und Piero Gizzarelli Rivas sind da, aber können den Bruder des SVB-Trainers nicht stoppen.
Uwe Kellner
Die Hausherren kamen engagiert aus der Kabine und wollten das erreichen, was ihnen im ersten Durchgang versagt blieb: der zweite Treffer. Die größte Möglichkeit dazu hatte Julian Friedhelm nach einem Flankenball, den er nur mit einem hohen langen Bein erreichte und deswegen freistehend vor dem Keeper nicht annähernd aufs Tor brachte. Mit laufender Spielzeit nahm die optische Überlegenheit der Gastgeber an. Felix Pfoster hatte mit einem Schuss knapp über das Tor die letzte Möglichkeit, bevor die Spielvereinigung ihre lange Brechstande herausholte und hohe Bälle auf Yannick Diederichs schlug. Der Ur-Spielianer köpfte und schoss mehrmals auf das Gehäuse von Keeper Sascha Dinovskyy, fand in Selbigem jedoch jeweils seinen Meister. Erst als der eingewechselte Piero Gizzarelli Rivas auf der rechten Seite mit seinem linken Fuß Maß nahm und ins lange Eck schlenzte, hieß es auf einmal 1:1. Die Freude der Gäste war groß, doch das böse Erwachen ließ nicht lange auf sich warten. David Knauer trat vor seiner Heimkurve zum Eckball an und schoss ihn auf den ersten Pfosten, wo Stürmer und Verteidiger im Kampf um den Ball passieren ließen. Dahinter klärte Torhüter Cedric Götz nur für einen Moment, denn er patschte den Ball lediglich ans Bein seines Verteidigers, von dem aus die Murmel zum 2:1 im eigenen Tor landete. In den letzten Minuten hatte Joker Tobias Seeberger nach einem Luftloch von Tobias Basener und einem Zuspiel von Julian Friedhelm die Möglichkeit auf den dritten Treffer, verstolperte das nächste Erlanger Sonntagsgeschenk jedoch. Es blieb so oder so beim glücklichen aber verdienten Sieg des SV Buckenhofen.
Die Spieli ist geschlagen. Der kuriose Eckball zum 2:1 bedeutete eine erneute Niederlage für die Erlanger. Der SV Buckenhofen hingegen ist weiterhin oben auf und kann weiter von der Meisterschaft in der Bezirksliga träumen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 10.10.2021 21:54 Uhr