Immer noch geht es offiziell gegen den Klassenerhalt für den Tabellenführer aus Nürnberg. Erst wenn die magische 40 Punktemarke gefallen ist, will sich der Verein vielleicht neue Ziele setzen. Dazu wären natürlich beim Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten in Hüttenbach ein Sieg recht gewesen, den der Trainer mit drei Stürmern einfahren sollte. “Dabei sagt ja immer jeder, wir spielen defensiv”, schmunzelte der Langzeittrainer vor der Partie. Sein Gegenüber Kevin Trauner wollte natürlich den Abstand auf den Tabellenführer verkürzen und wechselte im Vergleich zur Vorwoche einmal. Dennis Loch kam anstelle Stefan Scholz zum Einsatz und gab den Rechtsverteidiger.
Ali Al Hassan setzt sich gegen Timm Loch durch.
Sebastian Baumann
Egal welche Taktik sich die Heimelf zurecht gelegt hatte, nach wenigen Minuten war genau diese im Eimer. Denn eine Ecke von Kevin Trauner segelte ins Niemandsland und die Gäste konterten blitzschnell. Der aufgerückte Innenverteidiger Christoph Krappmann war es am Ende, der perfekt für den mitgelaufenen Cihan Kiymaz auflegte, der nur noch einschieben musste. Die Hüttenbacher mussten sich schütteln und wurden wenig später erneut eiskalt erwischt. Denn Alexander Sekita fasste auf einmal einen Ball ab und die Bogenlampe landete hinter dem verdutzen Sebastian Hartmann in den Maschen. Danach hatte der Gast noch zwei weitere aussichtsreiche Chancen, ehe der erste Anfangselan verpuffte. Denn nun wurde die Heimelf immer besser. Angetrieben von Kevin Trauner, der sich als Sechser immer wieder auf die Liberoposition fallen ließ und dann mit langen Bällen versuchte, die Offensive anzukurbeln, kamen die Simmelsdorfer wieder zurück in die Partie und hatten richtig gute Chancen. Dennis Loch war es, der mit einem satten Schuss am klasse reagierenden Tammo Pannemann scheiterte. Doch den Nachschuss von Matthias Gruner entschärfte der Schlussmann dann noch viel besser, so dass es bei der Führung der Gäste blieb. 0:2 stand es auch fünf Minuten später, als nach einer Ecke der Ball durch den Strafraum segelte, es aber gleich mehrere Heimakteure nicht verstanden, das Spielgerät überhaupt zu treffen, so dass die Murmel am langen Pfosten ins Aus trudelte. Bis auf einen Schuss von Alexander Sekita kam von den Gästen nicht mehr viel, die sich nach knapp 30 Minuten erneut bei ihrem Keeper bedanken konnten. Denn nach einer perfekten Flanke von Thomas Grüner kam Timm Loch freistehend zum Kopfball, aber erneut bekam der Teufelskerl den Ball zu fassen und bugsierte den Abpraller noch reaktionsschnell um den eigenen Pfosten. So kam es, wie es kommen musste. Nach einem schnellen Gegenstoß bediente Alexander Sekita Ali Al Hassan, der seine Vollstreckerqualitäten zeigte und auf 0:3 stellte. Fast mit dem Pausenpfiff war es der gleiche Spieler, der erneut schnell freigespielt wurde und dann überlegt zum 0:4 vollendete. Aufregung gab es danach, als der heimische Spielertrainer Kevin Trauner gegen Cihan Kiymaz eine Grätsche ansetzte. Reaktionsschnell sprang der Techniker über den gestreckten Fuß und spielte noch zwei weitere Spieler aus. Diese Szene sorgte danach in der Halbzeit für längere Wortgefechte zwischen Trainer Jasmin Halilic und seinem grätschenden Gegenüber Kevin Trauner.
In der zweiten Halbzeit passierte - abgesehen von den beiden Treffern - nicht mehr viel. Dennis Loch zieht gerade noch bei einer Grätsche gegen Alexander Seikta zurück.
Sebastian Baumann
Die zweite Hälfte war bei weitem weniger spektakulär als die erste. Denn zum einen schien sich die Heimelf nun auf Schadensbegrenzung eingestellt zu haben und zum anderen schaltete der Tabellenführer deutlich einen Gang zurück. Bis auf einen harmlosen Elterlein-Schuss und eine Flanke von Abduk Harsiev auf der anderen Seite passierte nicht viel, ehe der Schiedsrichter Farbe ins Spiel brachte. Denn nach einem Foul sah auf einmal Cihan Kiymaz die Rote Karte. Freilich war die Aktion von hinten, aber natürlich verstand die Gästebank die Relation im Vergehen zum Tackling von Kevin Trauner vor der Pause überhaupt nicht. Trotz der Unterzahl hatte der Gast die besseren Chancen. Al Hassaan setzte einen Schuss genau in die Arme von Hartmann, danach schob der eingewechselte Edin Kacar einen Ball nach Sekita-Solo nur knapp am linken Pfosten vorbei. Die Heimelf sprühte aber nicht gerade von Offensivdrang, so dass es kaum verwunderlich war, dass ein Standard wieder für Gefahr sorgen sollte. Dieses Mal verschätzte sich Keeper Pannemann einmal und der Ball landete am Ende bei Norman Raab, der die Pille unter die Latte schweißte. Zwar konnte danach Dennis Loch mit einem herrlichen Schuss noch verkürzten, aber am Ende war dies den Gästen egal, die mit lauten “Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey, Hey”, den Platz an der Sonne feierten und sich so langsam neue Ziele stecken sollten. “Wir haben erst 31 Punkte”, sagte Jasim Halilic mit einem Grinsen nach der Partie und will sich so wohl Zeit verschaffen, um die neuen Ziele dann zur Winterpause neu definieren zu können. Für Hüttenbach ist die zweite Heimniederlage in Serie zwar bitter, aber auch die Spielvereinigung hat nur den Klassenerhalt als Ziel. Da sind 23 Punkte nach elf Spieltagen sicherlich auch keine schlechte Ausbeute.
Spielbericht eingestellt am 11.10.2015 19:24 Uhr