Traditionell wurde die Saison der Bezirksliga mit einem Eröffnungsspiel begonnen. Dieses Mal fiel die Wahl auf das Spiel der SG 83 Nürnberg-Fürth gegen den SV 73 Süd. Damit traf SG-Trainer Detlef Lorenz auf seinen alten Verein. Vor allem die Gäste traten mit einem runderneuertem Kader an, fünf Neuzugänge standen von Beginn an auf dem Feld und sollten die Mission Landesliga-Aufstieg in Angriff nehmen. Die SG 83 vertraute hingegen der altbekannten Besetzung aus dem Vorjah - als eine Art Dankeschön für die abgelaufenen Saisin, wie es Trainer Detlef Lorenz umschrieb. Für den Übungsleiter war es ja ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein und Ex-Abteilungsleiter Dieter Rebel, der sich zuletzt gewohnt forsch über seinem ehemaligen Trainer ausgelassen hatte. Das Spiel begann aufgrund der Vorstellung der einzelnen Vereine der Bezirksliga 1 dann auch mit knapp zwanzigminütiger Verspätung.
Andreas Depperschmidt bockt hier sauber Keeper Tschinkel aus.
Sebastian Baumann
In der ersten Hälfte machte es die Heimelf sehr gut und stellte die Räume geschickt zu. Süd wirkte manchmal etwas unmotiviert und sehr fahrig. So wunderte es nicht, dass die SG optisch überlegen wirkte, ohne jedoch große Chancen herauszuspielen. Dennoch hatte Süd die erste Gelegenheit durch Ferdinand Ehrl, der aber nur ein Schüsschen auf das Tor von Andreas Hoffmann brachte. Dann hatte Cem Hür auf Seiten des Fusionsvereins die erste richtig gute Gelegenheit. Doch mit seinem Schuss nach einer Unaufmerksamkeit in der Süder Defensive scheiterte der Goalgetter an Martin Tschinkel im Kasten der Gäste. Süd lebte nur von Einzelaktionen, die aber allesamt nicht gefährlich wurden, vor allem wurden die Bälle dann teils leichtfertig verschenkt. Deswegen sah es lange Zeit auch nicht nach einem Treffer aus. Besser machte es dann die SG kurz vor der Pause. Cem Hür wurde auf die Reise geschickt, traf mit seinem schönen Schuss aber nur den linken Pfosten. Doch Julian Mandl setzte nach und schob den Ball überlegt ins lange Eck.
Mario Swierkot bedrängt Andreas Depperschmidt, der den Ball wegschlägt.
Sebastian Baumann
In der zweiten Hälfte versuchte es der SV 73 immerhin ein Tor zu erzielen, scheiterte aber immer wieder an der gut stehenden Defensive der Heimmannschaft. Zu allem Ärger musste Giovanni Selce seinen Spielgestalter Bastian Herzner wegen einer Knöchelverletzung aus dem Spiel nehmen - wenig später folgte Ferdinand Ehrl. Dass der Flügelflitzer ein Totalausfall war, wie es sein Trainer nach der Partie bekannt gab, das hatte der Coach aber exklusiv, denn Ehrl war einer der wenigen, der wenigstens mit Dribblings versuchte, Gefahr ins Spiel zu bringen und Tempo aufzunehmen. Vor allem mit Schüssen war Süd gefährlich. Swierkot aus der Drehung knapp am Pfosten vorbei und ein weiterer ansich harmloser Weitschuss, bei dem Keeper Hofmann aber etwas Mühe hatte, waren die besten Gelegenheiten. Glück hatte dann der Ex-Eltersdorfer Mathias Jauch, der schon gelb vorbelastet war und erneut ein dummes Foul beging. Der Schiedsrichter ließ aber das Spiel weiterlaufen. Jetzt wurde die Heimelf wieder besser. Erst zielte Johanson zu mittig und schoss genau auf Keeper Tschinkl, dann flankte der Routinier nach einer schönen Hür-Vorlage ins Sturmzentrum und fand den frisch eingewechselten Marc Klingenstein. Der Neuzugnag aus Poppenreuth nutzte einen Stellungsfehler von Sascha Amtmann eiskalt aus und köpfte die Murmel in die Maschen. Wer gedacht hätte, dass der Gast nun zur Schlussoffensive blasen würde, der sah sich getäuscht. Zwar war der Favorit optisch überlegen, aber zu Chancen kam die Selce-Truppe nicht. Die beste Gelegenheit hatte noch Manuel Fiori, der frei im Starfraum zum Schuss kam, aber am glänzend reagierenden Andreas Hofmann scheiterte.
Sollte der SV 73 Süd so weiterspielen in den kommenden Partien, dann dürften die Meisterschaftsambitionen gleich wieder Geschichte sein. Denn zu pomadig und mit wenig Herz spielten die Kicker aus der Werderau. Nur Fußball spielen langt dann eben auch nicht gegen taktisch sehr stark spielende und kämpfende SGler. Die Heimelf kann auf diese Leistung aufbauen und wird, wenn sie so weiter macht, sicherlich ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden. Ein böses Nachspiel hatte die Partie im Übrigen für Mario Swierkot. Als der Ex-Feuchter den Platz verließ, wurde er von einem Zuschauer tätlich angegriffen und bekam eine Faust ins Gesicht. Nach Augenzeugenberichten griff aber der Abteilungsleiter des FC Stein - im Hauptberuf Polizist - ein und stellte den Täter. Danach kam die Polizei und auch ein Krankenwagen.
Spielbericht eingestellt am 21.07.2012 09:32 Uhr