Der FC Ottensoos hat nach dem Aufstieg den ersten Dreier in der neuen Saison gegen Hüttenbach bereits eingefahren und konnte deswegen beim Heimdebüt etwas lockerer aufspielen. Favorit war sowieso der Gegner. Die SpVgg Erlangen hingegen wollte nach der Auftaktpleite gegen Stadeln etwas gutmachen und die Punkte aus der Fremde entführen. Allerdings gibt es dafür auch leichtere Aufgaben, als unter der Woche bei sommerlichen Temperaturen nach Ottensoos zu fahren, wo nach dem Aufstieg noch eine gewisse Euphorie herrscht. Beim FCO spielte Peter Straußner im Sturmzentrum, da Torjäger Fabian Zagel noch einige Wochen beruflich fehlt. Die SpVgg Erlangen musste Colin Diederichs studiumsbedingt ersetzen.
Ottensoos' Lukas Heinlein bringt den Ball nicht an Erlangens Torwart Andreas Sichert vorbei.
Uwe Kellner
Es war warm, weswegen die Gäste aus Erlangen dem Gegner nicht ins offene Messer laufen wollten und aus diesem Grund erst einmal nicht anrannten. Ausgekontert wurden sie zwar nicht, jedoch machten sie sich anfangs durch leichte Fehlpässe im Aufbauspiel selbst das Leben schwer, so dass auf einmal der FCO-Neuzugang Lukas Heinlein den Ball in den Fuß bekam und auf Rechts durch war. Erst bei Schlussmann Andreas Sichert, der den Winkel passend verkürzte, blieb der Ottensooser hängen. Auch als wenig später Peter Straußner per Körpertäuschung in Schussposition kam, sahen die Erlanger nicht gut aus, brachten aber im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen. Die Hoheit im Punkt Ballbesitz hatten nicht unerwartet die Gäste, dennoch war es erneut Lukas Heinlein auf der rechten Ottensooser Angriffsseite, der durchrannte und den Ball über den Torwart hinweg aufs Tor hob. Zwei Meter in etwa haben zu einem Torerfolg gefehlt. Effizienter war hingegen die SpVgg Erlangen. Ottensoos verlor einen Zweikampf auf seiner linken Abwehrseite, der Ball landete in der Mitte bei Yannick Diederichs und dieser schob den Ball vom Sechzehner aus ins untere Eck zum 0:1. Ottensoos legte sich danach auch den zweiten Treffer selbst ins Tor. Die Spieli schoss eine zu kurze Ecke, das Spielgerät sprang an die Hand von Michael Ertel und der Referee entschied konsequenterweise auf Handelfmeter. Christoph Schwarz trat an und vollstreckte trocken zum 0:2. Die Heimelf ließ die Schultern hängen und kam nicht mehr ins Spiel zurück.
Wenn Christian Müller (li.) seinen Körper reinstellt, haben die Angreifer verloren – auch Peter Straußner.
Uwe Kellner
Die zweite Hälfte begann ziemlich fad. Der Ball pendelte meist in den Reihen der Erlanger, welche ihn hin und her laufen ließen. Immerhin war es heiß und solange man selbst den Ball hat, braucht man nicht so viel laufen. Allerdings passierte den Gästen bei dem ganzen Hin- und Hergeschiebe ein entscheidender Fehler. Ein Pass zu Kay Zollhöfer kam zu kurz, Andreas Kreußel sprintete dazwischen und wurde vom Verteidiger per Notbremse von den Beinen geholt. Der Spieli-Akteur sah Rot. Wer jetzt dachte, dass Ottensoos eine zweite Luft bekommt und seine Chance wittert, wurde enttäuscht. Die Erlanger tauschten ihren "Zehner" André Karius aus und machten mit André Singer den Laden in der Defensive weiter dicht. Die Spieli agierte abgebrüht und souverän, so dass Erlangens Torhüter Andreas Sichert keinen einzigen Ball in den restlichen Minuten aufs Tor bekam. Stattdessen war die Spieli noch einmal erfolgreich. Der eingewechselte Marco Müller bekam den Ball von einem Gegenspieler über links in den Lauf gespielt, sah in der Mitte Christoph Schwarz, welcher den Ball gut verarbeitete und platziert zum 0:3-Endstand neben den Pfosten legte.
Peter Walter wie man ihn kennt mit. Er grätscht gegen den Ball vor Yannick Diederichs.
Uwe Kellner
Am kommenden Wochenende wird es für Ottensoos nicht einfacher, denn dann geht es gegen den Ligafavoriten nach Stadeln - eine Partie, in der es für den Aufsteiger nichts zu verlieren gibt. Die SpVgg Erlangen hat den ASV Zirndorf zu Gast - ein Gegner, der die Fehler vermutlich konsequenter ausnutzen wird, als es der FC Ottensoos getan hat.
Spielbericht eingestellt am 21.07.2016 12:00 Uhr