von Stephan Landgraf
Ein hartes Stück Arbeit hat der Spitzenreiter der Fußball-Landesliga Nordost, die SpVgg SV Weiden, bewältigen müssen, um am Samstag im Heimspiel vor 280 Zuschauern im Sparda Bank-Stadion gegen den 1. FC Burgkunstadt die Oberhand zu behalten. Es bedurfte in den zweiten 45 Minuten einer gewaltigen Leistungssteigerung, die schließlich mit einem 3:0 (0:0)-Sieg belohnt wurde.
„Unterm Strich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Nicht jedoch mit der Spielweise meiner Mannschaft“, sagte nach der Partie der Weidener Coach Christian Stadler nach einem im wahrsten Sinne des Wortes „holprigen“ Start in die Restrückrunde. In der Tat verzettelten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit gegen die erwartet defensiv eingestellten Gäste zu sehr im Kurz-Pass-Spiel, was angesichts der katastrophalen Platzverhältnisse am Wasserwerk nicht funktionieren konnte. Erst als die SpVgg SV-Akteure mehr auf lange Bälle setzten, stellten sich der gewünschte Erfolg und der zwölfte „Dreier“ in der zwölften Heimpartie ein. „Der Rasen im Sparda Bank-Stadion kam unserem technisch schnellen Spiel nicht entgegen“, ärgerte sich Stadler etwas über die Verhältnisse.
Der SpVgg SV-Coach hatte beim Seitenwechsel anscheinend die richtigen Worte gefunden und letztendlich auch die richtigen taktischen Umstellungen vorgenommen. Vor allem, als er nach Johannes Kohls Einwechslung in der 55. Minute seinen Kapitän Peter Schecklmann aus der Innenverteidigung auf die Position 6 beorderte, bekam das Spiel der Weidener mehr Struktur und wurde zusehends ansehnlicher und schließlich auch erfolgreich.
Mit nahezu der gleichen Anfangsformation wie beim 4:0 im letzten Test gegen den SV Raigering begannen die Hausherren. Die sich erst seiner einer Woche wieder im Training befindlichen Kohl und Ralph Egeter sowie der mit 16 Treffern erfolgreichste Torschütze Christoph Hegenbart mussten zunächst noch zuschauen – allesamt wurden erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt. „Wir hatten unglaubliche Qualität auf der Auswechselbank. Mir war klar, dass die drei derzeit noch nicht 90 Minuten gehen können, aber sie uns durch ihre Einwechslung ungemein weiterhelfen können“, freute sich Stadler nach dem Schlusspfiff.
Der sah 45 Minuten lang eine mehr mit den Unwägbarkeiten des Platzes kämpfende SpVgg SV-Elf, während sich der 1. FC Burgkunstadt in seiner Hälfte einigelte und auf durchaus gefährliche Konter setzte. Weidens Schlussmann Dominik Forster musste nicht nur einmal eingreifen, um seine Mannschaft vor einem Gegentreffer zu bewahren. Auf der anderen Seite hatte in der Anfangsphase Michael Riester die „Hundertprozentige“ zur Führung auf dem Fuß, vergab jedoch. Zusammen mit seinem Sturmpartner Christian Ferstl versäumte er es mehrmals, ein schnelles Tor für die Gastgeber zu erzielen. „Das war unser Ziel, dann wäre die Partie mit Sicherheit anders verlaufen“, analysierte Stadler.
So wurde die Heimelf von Minute zu Minute nervöser, haderte mit den sich ständig verspringenden Bällen und ließ die nötige Konsequenz im Abschluss und auch im Spielaufbau vermissen. Die SpVgg SV spielte der taktischen Ausrichtung des 1. FC Burgkunstadt somit voll in die Karten – zumindest eine Halbzeit lang.
Erst nach der erwähnten Standpauke in der Kabine, der Umstellung und den Einwechslungen bekam Weiden die Begegnung mehr und mehr in den Griff. Die logische Konsequenz waren das 1:0 durch Chousein Chousein (68.), das 2:0 durch Egeter (71.) und das 3:0 (79.) durch Hegenbart, dem eine tolle Kombination nach einem Einwurf mit Schecklmann und Egeter vorausgegangen war. „Vor allem beim letzten Treffer hat man gesehen, wie stark wir sind, wenn wir kombinieren können“, freute sich Stadler zumindest über einen wirklich sehenswerten Lichtblick im Spiel seiner Truppe, die mit diesem „Dreier“ die Verfolger weiter unter Druck setzte und auf Distanz hielt.
Spielbericht eingestellt am 10.03.2013 10:26 Uhr