"Die Meisterschaft ist noch lange nicht entschieden", warnte Shqipran Skeraj, Trainer des ATSV Erlangen schon vor dem Spitzenspiel beim 1. SC Feucht. Nach den 95 Minuten im Waldstadion sollte der Erlanger Coach Recht behalten, hätte sich aber dennoch einen anderen Verlauf gewünscht.
Denis Damjanovic überzeugte in der Feuchter Defensive und war Garant dafür, dass die Null hinten stand.
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Dass einiges auf dem Spiel stand, wussten beide Teams gleichermaßen. Von Beginn an schlugen beide Seiten ein gutes Tempo an. Eine gute Konterchance ließen die Erlanger nach vier Minuten verstreichen, weil man die Überzahl schlampig spielte. Feucht erspielte sich leichte Vorteile und hatte die erste Großchance, als Pasko nach einem weiten Einwurf perfekt für Eckert ablegte, der aber an Ort im ATSV-Tor scheiterte (11.). Die erste Torannäherung in Richtung Feuchter Tor verursachten diese selbst. Als der starke Damjanovic eine Ferizi-Hereingabe klärte und dabei nur knapp das eigene Tor verpasste (16.). Die Erlanger forderten in ein, zwei Situationen einen Elfmeter. Als Kammermeyer im Duell mit Lincke zu Boden ging (21.), blieb die Pfeife von Schiri Hertlein ebenso stumm, wie später bei einem Handspiel nach Flanke von Kulabas (39.), was schon eher diskussionswürdig war. Dazwischen lag die Feuchter Führung, die eigentlich Eckert hätte erzielen müssen, als er erneut frei vor Ort vergab, doch die Situation war noch nicht geklärt und die Hereingabe von rechts brachte Pasko im Zentrum mühelos zum 1:0 im Kasten unter (24.). So wirklich gefährlich wurde es bis zur Pause aus dem Spiel heraus nicht mehr. Ein Freistoß-Geschoss von Christ aus gut 30 Metern strich nur knapp über die Latte (38.). Kurz vor dem Pausentee versuchte es dann Glasner per Freistoß mit Gefühl, konnte aber Sponsel nicht überwinden.
Szymon Pasko (links) durfte sich für den Führungstreffer feiern lassen.
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Skeraj wechselt zur 2. Habzeit, brachte Amegan für Kauf und bald Graine für Ferizi. So wirklich offensiv zwingend war das Spiel des ATSV aber weiterhin nicht. Auch die Feuchter Angriffe strahlten zunächst kaum Gefahr aus, schon anders sah dies bei ruhenden Bällen aus. Ein Freistoß von Spielbühler konnte vom ATSV nicht geklärt werden und Lincke bedankte sich mit dem entschlossenen Abstauber zum 2:0 (56.). Als dann kurz darauf der bereits verwarnte Glasner nach einem Foulspiel an ihm sich zu einer Unsportlichkeit hinreißen ließ, hatte der Neuner der Erlanger Feierabend. Wer nun an eine Vorentscheidung gedacht hatte, musste sich umgehend revidieren: Der folgende Freistoß landete bei Kulabas, der prompt zum Anschluss einnetzte (60.). Feucht hatte mit der neuen Spielsituation kurzzeitig zu kämpfen, fing sich aber auch schnell wieder und gewann die Spielkontrolle zurück. König verzog nach einem weiteren weiten Diesner-Einwurf (72.). In der 80. Minute war dann zum dritten Mal Eckert frei vor Ort, doch scheiterte er erneut an dessen Fußabwehr. Rächen sollte sich das aber nicht mehr, weil Uwadia aufmerksam eine Graine-Flanke entschärfte (84.) und schließlich Eckert doch noch seinen Torerfolg bejubeln durfte. Wenn es mit dem Fuß nicht klappt, dann eben per Kopf: Nach Ecke von Spielbühler köpfte Eckert am kurzen Pfosten ein und machte damit alles klar. Feucht spielte die fünfminütige Nachspielzeit mühelos runter, Amegan handelte sich mit einem Frustfoul gleich noch Gelb samt Gelb-Rot in einer Szene ein. Dann war Schluss.
Hart gelandet sind die Erlanger um Kapitän Kammermeyer im Spitzenspiel in Feucht.
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Die einst so souverän scheinende Tabellenführung des ATSV Erlangen kommt allmählich doch noch ein wenig ins Wanken. Freilich haben die Unistädter weiterhin alle Trümpfe in der Hand, allerdings steht auch noch ein Rückspiel in Buch an, wo auch die Feuchter noch zu Gast sein werden. Die Liga ist nun an der Spitze spannender denn je - der Ausgang vor dem Saisonendspur wieder ziemlich offen.
Spielbericht eingestellt am 29.03.2018 22:19 Uhr