Beide Teams hatten einen ordentlichen Saisonstart und finden sich im Verfolgerfeld wieder. Die Mannen von Neu-Coach Thomas Adler mussten sich nach drei Siegen und einem Unentschieden aber zuletzt zwei Mal geschlagen geben. Erst ging das Auswärtsspiel bei Adlers langjährigem Verein Quelle Fürth verloren und am Mittwoch war dann auch im Pokal bei der SpVgg Erlangen Endstation. Die schwächeren Ergebnisse zuletzt lagen unter anderem an der dünnen Personaldecke. Neben mehreren Verletzten muss der Bucher Trainer auch in Zukunft auf den just an diesem Tage zu einem dreijährigen USA-Aufenthalt aufgebrochenen Dominik Tajak verzichten. Zudem fehlte Routinier Christian Örtel urlaubsbedingt. Ein ähnliches Schicksal teilt derzeit Vachs Norbert Hofmann, der zumindest wieder seine Abwehrkante Michael Mirschberger im Kader hatte und mit Kapitän Andreas Sejans einen zweiten gelernten Innenverteidiger, nachdem im letzten Spiel gegen den ATSV Erlangen mit Florian Söllmann mangels Alternativen ein Mittelfeldspieler auf der für ihn unbekannten Position aushelfen musste.
Basti Leikam behielt im Zweikampf mit Udo Brehm meist die Oberhand.
René Hoffmann
Bereits nach wenigen Minuten war schon abzusehen, dass der rutschhige Rasen vielen Spielern an diesem Abend die größten Probleme bereiten sollte. Unfreiwilliger Bodenkontakt war des Öfteren angesagt. Aber scheinbar gibt es heutzutage keine 18er-Alu-Stollen mehr. Zumindest wohl nicht unter Schuhen in den vielen leuchtenden Farben. Aber genug von der guten alten Zeit des Adi Dassler und zurück zum Spiel. Dies begann mit Vorteilen auf Seiten des Gastes, doch nach zehn Minuten meldeten sich plötzlich die Hausherren mit einem Chancen-Dreierpack in Serie, nach dem auf jeden Fall eine "1" beim TSV Buch auf der Anzeigentafel aufleuchten hätte müssen. Los gings mit einem gruseligen Rückpass von Sejans, der anstatt seinem Keeper den lauernden Brehm erreichte. Der machte alles richtig, umkurvte Keeper Beck und wollte locker einschieben, als der aus dem Vorruhestand zurückgeholte Vacher Torwart wie aus dem Nichts noch die Pranke dazwischenbrachte und das Leder zum Eckball abwehrte. Dieser landete auf dem Kopf von Youngster Scholz, der jedoch wieder in Beck seinen Meister fand. Das dickste Brett folgte dann nach der nächsten Ecke, die von Reichel am hinteren Fünfereck direkt vor die Kiste geköpft wurde, wo Brehm das Kunststück fertigbrachte, den Fuß so unglücklich hinzuhalten, dass die Murmel aus zwei Metern über die Latte flog. Daraufhin mussten sich die Vacher erstmal sammeln und verzichteten im Abwehrzentrum vorerst auf irgendwelche Spielereien. Der erste Abschluss der Fürther ging auf das Konto von Rechtverteidiger Gambel, der aber seine Direktabnahme vom Sechzehnereck verzog. Beide Teams hatten richtig Probleme mit dem nassen Platz, so dass zusammenhängende Spielzüge eine absolute Rarität darstellten. Meist wurde jeweils vorne der Mittelstürmer gesucht, der dann die Bälle festmachen bzw. weiterleiten sollte. Nachem aber sowohl Brehm, als auch Vidal bei ihren Gegenspielern bestens aufgehoben waren, kam dabei wenig rum. Nach gut einer halben Stunde lag der Ball zwar im Vacher Tor, doch Christian Fleischmann stand bei seinem Abstauber deutlich im Abseits. Ein probates Mittel bei diesen Bodenverhältnissen sind gemeinhin Weitschüsse. Dieser alten Weisheit besann sich vor allem Garcia, der beim ersten Versuch noch geblockt werden konnte. Doch in Minute 40 zog er wieder von rechts nach innen und setzte das Spielgerät aus knapp 25 Metern wunderschön in den rechten Knick. Die Hausherren hatten zwar mehr und vor allem auch die besseren Möglichkeiten, das Tor machten aber die Gäste aus Vach.
Daniel´s unter sich. Daniel Eich kann die Flanke von Daniel Uttinger nicht verhindern.
René Hoffmann
Beide Teams kamen erstmal unverändert aus der Kabine, wobei Vach beinahe bereits in der 50. Minute auf 2:0 erhöht hätte. Doch Gambels schöner Freistoß landete am Außenpfosten. Buch übernahm zwar in der Folgezeit das Kommando, kam aber zu keinem Abschluss. Auf der Gegenseite konnten die Vacher zwar einige Bälle gut erobern, gaben sie aber meist zu schnell wieder her. So spielte sich das Geschehen meist zwischen den Strafräumen ab. Wenn Buch nach vorne mal durchkam, dann meist über die beiden Fleischmann-Brothers über rechts. Doch es fehlte vorne drin eine zweite Anspielstation, nachdem Sturmführer Brehm zu diesem Zeitpunkt kein Land gegen seine Widersacher Leikam und Sejans sah. Darauf reagierte TSV-Coach Adler und brachte mit Wusler Lang einen zweiten Angreifer (60.). Dieser trat zehn Minuten nach seiner Hereinnahme erstmals in Erscheinung, als er eine scharfe Hereingabe nur noch leicht abfälschen konnte, so dass Keeper Beck keine großen Probleme hatte. Vach stand hinten weiter sicher und ließ nichts zu. Doch sie schafften es einfach nicht, den einen entscheidenden Konter zu setzen. Erst als zehn Minuten Buch vor dem Ende All-In ging und die Viererkette auflöste, ergab sich für die Gäste die Gelegenheit, den Sack zuzumachen. Dass diese riesen Möglichkeit mit Gambel ausgerechnet ein Außenverteidiger vergab, spricht Bände über die Gefährlichkeit der Mannhofer Offensive. Nach einem Sprint über mehr als 40 Meter schob der Abwehrspieler alleine vor Torwart Wester die Kugel rechts neben das Gehäuse. Somit blieben die Knoblauchsländler weiterhin in der Partie und kamen doch tatsächlich sechs Minuten vor dem Ende noch zum Ausgleich, Und das auch noch mit einem "typischen Bucjer-Tor". Und das geht so: Lange Flanke auf Mittelstürmer Brehm, der mit dem Kopf ablegt und dann ein nachrückender Spieler die Murmel über die Linie drückt. In diesem Fall war es der vorhin schon beschriebene Lang, der damit seinen guten Auftritt krönte. Buch versuchte, das Momentum zu nutzen, stürmte munter weiter nach vorne und wäre fast bestraft worden. Doch sowohl Strohmer als auch Küfner konnten die sich bietenden Kontermöglichkeiten nicht nutzen und scheiterten beide an Keeper Wester.
Vachs Torschütze Fabio Garcia verfolgt Fabian Schreiner.
René Hoffmann
Auf den ersten Blick natürlich den Hausherren, die sich den Vorsprung vor dem Gegner damit bewahren konnten und weiterhin im erweiterten Kreis der Verfolger verbleiben. Für die Vacher war es nun schon das fünfte Remis im siebten Spiel, was Trainerfuchs Norbert Hofmann natürlich überhaupt nicht gefällt, weil man so über Mittelmaß nicht hinauskommt. Und wer den ehrgeizigen Ex-Profi kennt, der weiß, dass dies ganz sicher nicht sein Anspruch ist.
Spielbericht eingestellt am 13.08.2016 00:48 Uhr