Ob vor oder nach der pandemiebedingten Saisonunterbrechung: der FC Herzogenaurach verlor bisher im Jahr 2020 jedes seiner Spiele. Deswegen droht den „Pumas“ die Relegation. Soll diese noch vermieden werden, mussten die Jungs von Trainer Jakob Karches gegen den ASV Vach, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, etwas mitnehmen, bestenfalls auf heimischem Geläuf sogar gewinnen. Der ASV Vach um Trainer Alexander Rambau hat nach der Corona-Pause nur einen Zähler geholt, beim 1:1 gegen den FSV Erlangen-Bruck. Die restlichen Begegnungen gingen verloren. Demnach stand für beide Landesligisten viel auf dem Spiel.
Martin Nahr hatte die einzige Chance für Herzogenaurach im ersten Durchgang. Er wurde jedoch durch Nico Ott (li.) gestoppt und konnte deswegen nicht abschließen.
Uwe Kellner
Mitten in die allgemeine Herzogenauracher Verunsicherung aus den letzten Wochen zielte der ASV Vach mit frühem Pressing vom Anstoß weg. Das war von Erfolg gekrönt, als Kilian Endlinger Maß nahm und in der dritten Spielminute zum 0:1 präzise einschoss. Die Herzis waren dadurch nur noch mehr verunsichert und ließen sich das Spiel des Gegners aufzwingen - der allerdings auch keine allzu große Spielidee hatte, aber immerhin tiefe Bälle auf die schnellen Offensiven spielte. Beim FCH war Eric Stübing der Alleinunterhalter in der gegnerischen Hälfte und versuchte zumindest, die gegnerischen Verteidiger zu Fehlern zu zwingen. Auffällig bei dem ganzen kreuz und quer waren die vielen Gelben Karten, die mit der Zeit überhand nahmen. Durch viele Nicklichkeiten gab es viele Spielunterbrechungen, so dass kein Spielfluss zustande kam. Ein schweres Spiel für die Zuschauer, die noch dazu alle in ihre Nase-Mund-Bedeckung atmen mussten, da das im Landkreis Erlangen-Höchstadt nun Vorschrift auf den Sportgeländen ist. Erst in der 39. Minute hatte Herzogenaurach seine erste gute Torchance. Eric Stübing schickte Außenbahnspieler Martin Nahr steil und dieser rannte im Laufduell mit Nico Ott Richtung Tor. Kurz vor dem Abschluss bekam der Vacher den Fuß rein und blockte. Danach konnten sich die Hausherren glücklich schätzen, nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Zuerst klärte Jens Reinhardt einen Querpass vor dem Tor auf der Linie. Danach verlängerte Kilian Endlinger einen weiten Ball per Kopf perfekt in den Lauf von Cankut Civelek. Der Angreifer stand allein vor Torwart Florian Peter, der dessen flachen Abschluss jedoch mit einer reflexstarken Fußabwehr parierte und das Spiel damit für seine Mannschaft offen hielt.
Abseits. Steffen Pfau (li.) trifft nach einem Freistoß ins Tor, stand aber im Abseits. Eric Stübing hätte den Treffer nicht verhindern können.
Uwe Kellner
Im zweiten Durchgang brauchte der ASV Vach sogar noch weniger Zeit für ein Tor. Statt drei Minuten waren es dieses Mal nur zwei. Kilian Endlinger hatte den Ball am gegnerischen Strafraum, leitete ihn weiter zu Antonios Araviakis und dieser schoss flach und scharf zum 0:2 ins Tor. Das ging schnell. Kilian Endlinger hatte danach Glück, dass Schiedsrichter Tobias Fenkl auf einmal keine Gelbe Karte mehr zog und den bereits verwarnten Spieler nach einem gelbwürdigen Foul auf dem Platz ließ. Noch mehr Diskussionen gab es wenig später. Eric Stübing schoss einen Freistoß auf´s kurze Eck, den Torwart Lars Wester prallen ließ. Der nachsetzende Jakob Karches spielte den Ball in die Mitte zu Kevin Rockwell, der wiederum einschob. Statt Tor gab es jedoch Eckball, da der Linienrichter anzeigte, der Ball sei bereits im Toraus gewesen. Für Jakob Karches, der nicht konform ging, gab es zusätzlich die Gelbe Karte wegen Reklamierens. Wieder nur wenige Zeigerumdrehungen später stieß Eric Stübing in den Vacher Strafraum vor und kam zu Fall. Es gab einen Elfmeter, der von vielen Umstehenden, auch von den Vacher Spielern, eher als eine Konzessionsentscheidung als ein Strafstoß angesehen wurde. Eric Stübing trat an und verwandelte zum 1:2. Jetzt war Herzogenaurach sichtbar heiß auf eine Aufholjagd, spielte aber zu ungestüm. Die Bälle in die Offensive waren für die Offensivleute schwer zu verarbeiten. In der eigenen Defensive wurde es brenzliger. Nach einem Eckball schloss Nico Ott ab, aber Pfostenbewacher Maximilian Hafenbrädl stand noch auf der Linie und klärte. Wegen wiederholten Foulspiels musste Antonios Araviakis vorzeitig vom Feld, was nach der Fülle an Gelben Karten irgendwann kommen musste. Herzogenaurach war für die letzten zehn Minuten, mit Nachspielzeit eine Viertelstunde, in Überzahl. Vach meisterte den Andrang, stand tief und blockte die wütenden Angriffe der FCHler konsequent ab.
Zwei Torhüter im selben Sechzehner. Florian Peters Ausflug brachte nichts ein, da die Ecke zu schlecht genau in die Arme von Vachs Schlussmann Lars Wester geschlagen wurde. Da kam auch Yannik Jassmann nicht mehr hin. Am Ende brachte Vach die Führung über die Zeit.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 25.10.2020 21:34 Uhr