Die Vorzeichen waren klar: Der FSV Bayreuth musste, die Gäste wollten dagegen gewinnen. Ein Punkt hätte den Gästen bereits zum Klassenerhalt gereicht, da nach dem 2:1-Erfolg für den Aufsteiger gesprochen hätte. Um aber eben jenes Szenario zu verhindern, zählten für die Pötzinger-Elf nur drei Punkte. Und wenn man sich bei den Rot-Schwarzen etwas ausrechnete, dann zuhause an der Prellmühle. "Die Bayreuther werden bestimmt alles daran setzen, die Punkte bei sich zu Hause zu halten und uns wieder mit in den Schlamassel reinzuziehen", war sich Gästecoach Armin Eck daher sicher. Dabei stand ihm das gleiche Personal zur Verfügung wie gegen Veitsbronn. David Daumann musste weiterhin zuschauen. Bei der Heimelf war die Spannung vor dem Anpfiff weitaus größer. Die Rot-Schwarzen schwitzen bis zur letzten Minute, ob Angreifer Dominik Düngfelder noch rechtzeitig von der Autobahn eintreffen sollte. Und auch Jan Elsner schaffte es nicht rechtzeitig. "Die Aufstellung ist bei uns immer überraschend. Aber heute waren wir so gut wie lange nicht mehr aufgestellt", atmete Jörg Pötzinger durch, als Dominik Düngfelder doch noch eintraf. Dennoch musste die FSV-Elf weiterhin ohne Philipp Hannemann und Alexander Koßmann auskommen.
Christopher Schwarzer (rot) setzt sich gegen Maximilian Zapf durch.
Thomas Nietner
Langes Taktieren war beiden Teams fremd: Gleich von Beginn an suchten beide Mannschaften den direkten Weg zum Tor. Während Marcel Lindner in den Anfangsminuten die erste Torchance für die Gäste hatte, fehlten Dominik Düngfelder kurz darauf nur wenige Zentimeter zur Führung. Seine satte Direktabnahme landete aber nur am Pfosten. Der Angreifer strahlte prompt die von FSV-Coach Jörg Pötzinger erhoffte Torgefahr aus. Das Problem: Die neuformierte FSV-Hintermannschaft wirkte anfällig und wirkte oftmals unentschlossen und zögerlich. Das brachte die Gäste ins Spiel, die fortan das Geschehen an sich reißen konnten. Aber in jener Phase, als die Gäste der Führung näher waren, setzte der FSV Bayreuth den ersten Nadelstich. Dominik Düngfelder löffelte dabei seinen Gegenspieler an der Seitenlinie und hatte daraufhin freie Bahn. Marc Kellner legte quer, Lucas Hahn vollendete zur Führung. So schnell kann es gehen. Schnell ging es dann auch ein paar Minuten später, als die Gäste im Spielaufbau vor dem eigenen Tor den Ball verloren und Marc Kellner dies prompt zum zweiten Treffer nutzen konnte. Ganz zur Freude von FSV-Coach Jörg Pötzinger, der seine Elf nun auf der Siegerstraße sah. Gästecoach Armin Eck ärgerte sich indes: Denn seine Mannschaft machte bis dahin das Spiel, der Gegner die Tore. "Der FSV hat seine Chancen eiskalt ausgenutzt", musste Christian Brandt den Rückstand der Gäste von der Seitenlinie mit anschauen. Marco Haaf sprach dabei von individuellen Fehlern, die die Gäste auf die Verliererstraße brachten. Aber nicht nur hinten machten die Grün-Weißen nicht alles richtig. Auch vorne wollte der letzte Pass nicht ankommen. Da fehlte den Gästen sowohl die Genauigkeit als auch oftmals Tempo und Räume. Der oft gechipte Ball erwies sich dabei als die falsche Wahl.
Kein Vorbeikommen: Bei Guido Menzel ist für Nils Firnschild (grün) Endstadion.
Thomas Nietner
Bei dem 0:2-Rückstand wollten es die Gäste aber im zweiten Abschnitt nicht belassen. Marco Haaf hatte dabei nach knapp 56. Spielminute die dicke Möglichkeit, die Grün-Weißen wieder zurück ins Spiel zu bringen. Aber aus kurzer Distanz brachte der Youngster den Ball nicht über die Torlinie. Der war wohl schwieriger drüber zu machen, als ins Tornetz zu befördern. Das sollte sich rächen. Nach einem Eckball köpfte ausgerechnet der bis dahin eher glücklose Dominik Ziegler den Ball auf der anderen Seite ins Gästetor. "Der Knockout", kommentierte Gästespieler Christian Brandt. Die Vorentscheidung zu Gunsten des FSV Bayreuth, der die letzte halbe Stunde weitgehend ungefährdet zum Heimsieg kam. Zwar brachte der eingewechselte Christian Brandt noch einmal Belebung in das Angriffsspiel der Gäste, zum Anschlusstreffer reichte es dennoch nicht. Dabei hatte auch der Ex-Hofer eine gute Möglichkeit auf dem Fuß. Mit zunehmender Spieldauer schwand jedoch die Hoffnung der Gäste. Der FSV Bayreuth ließ sich den Heimsieg und die damit verbundenen drei Punkte nicht mehr nehmen.
Dominik Düngfelder (rot) tunnelt Gegenspieler Andre Scholz und hat damit freie Bahn. Das nutzten die Bayreuther prompt zum Führungstreffer.
Thomas Nietner
Damit hat der FSV Bayreuth an den letzten beiden Spieltage immer noch die Möglichkeit auf den direkten Klassenerhalt. Bei zwei Punkten Rückstand bedarf es aber noch weiterer Punkte. Dennoch überwog nach der Partie die Erleichterung. Auch weil man es wieder einmal trotz schwieriger Personalsituation und mit vielen jungen Nachwuchsspielern, die auf Anhieb im Abstiegskampf funktionieren müssen, geschafft hat. "Ich muss der Truppe einfach ein großes Kompliment aussprechen! Sie hat einfach einen tollen Charakter. Kampf und Leidenschaft stimmen. Da kann man nur den Hut davor ziehen, wie die Mannschaft auch nach Rückschlägen immer wieder aufsteht. 34 Punkte: Da muss man einfach Respekt haben. Wie das aktuell fußballerisch ausschaut, ist nebensächlich. Wir wissen aktuell auch so zu punkten", fand Jörg Pötzinger lobende Worte für seine Elf, die vier ihrer letzten sechs Partien für sich entscheiden konnte. Das macht den Rot-Schwarzen für die beiden letzten Begegnungen Hoffnung. Die Bayreuther waren sicherlich nicht besser als die Friesener Elf, verstanden es aber die Fehler der Gäste auszunutzen. Die Eck-Elf ist damit noch nicht aus dem Schneider.
Spielbericht eingestellt am 09.05.2018 23:42 Uhr