Vor dem drittletzten Heimspiel war bei den abstiegsgefährdeten Bayreuthern viel Druck im Kessel. Nach der 1:6-Klatsche gegen Spitzenreiter Kornburg am letzten Wochenende galt es, nicht nur zu punkten, sondern im Hinblick auf den Saisonendspurt auch etwas für das angeknackste Selbstvertrauen zu tun. Dabei setzte FSV-Coach auf die erfolgreiche Aufstellung gegen Buch, also mit Matthias Sesselmann, Dominik Düngfelder und Oliver Leykauf. Im Tor bekam erneut Patrick Pachelbel den Vorzug vor Winterneuzugang Marco Petrovic. Die Schwabacher konnten die Partie dagegen relativ entspannt angehen. Bereits jetzt ist der Klassenerhalt für den Neuling perfekt und mit einem 4:4:2-System sollten weitere Zähler auf das Punktekonto gebracht werden.
Einsatzfreudiger FSV-Kapitän Alexander Koßmann (re.) – bis zu seiner Roten Karte.
Hans Wunder
Nach dem Anpfiff mussten die Zuschauer nicht lange auf den ersten Höhepunkt warten. Nach einem Fehlpass von der rechten FSV-Abwehrseite landete die Kugel bei dem mittig postierten Dennis Schillinger, der kurzentschlossen aus 25 Metern abzog und früh jubeln durfte. Das Leder schlug in die Mitte des Tores ein und Torwart Pachelbel sah nicht gut aus, auch wenn der Ball möglicherweise geflattert hat. "Den hätte ich rausgeköpft", ließ ein BSV-Oldie wissen und das Murren auf den Rängen war unüberhörbar. Doch die Heimelf versuchte, den Patzer desc Keepers schnell auszubügeln und hatte auch Gelegenheiten dazu. Erst köpfte Oliver Leykauf über den Kasten und dann landete das Spielgerät nach einem Pressschlag bei Dominik Düngfelder, der aber aus Mittelposition knapp verzog. Freilich waren die Gastgeber nun sehr offensiv ausgerichtet und boten nach hinten die entsprechenden Räume an, die Schwabach zu nutzen wusste. Nach schöner Kombination wurde der agile Mbetssi im Strafraum hart angegangen und der Referee zeigte auf den Punkt. Doch Keeper Patrick Pachelbel machte seinen Fehler wieder gut, tauchte auch beim Nachschuss schnell nach unten und rettete den knappen Rückstand. Allerdings konnte Fehlschütze Carmine De Biasi doch vor dem Kabinengang jubeln. Bei einem Angriff über die rechte Seite ließ sich die FSV-Hintermannschaft problemlos überlaufen und in der Mitte täusche De Biasi erst an, um danach den Ball ins Netz zu zimmern. Jetzt wurde es für die Platzherren, die durch Marc Kellner und Frederik Schmidt-Hofmann gute Chancen nicht nutzen konnten, doppelt schwer.
Florian Schuberth und Patrick Soldner (re.) ringen um eine gute Position.
Hans Wunder
Das hatte man sich beim FSV sicher so erhofft. Im Anschluss an eine Linksflanke von Florian Schuberth schraubte sich Alexander Kossmann in unnachahmlicher Weise an der Fünfmeterlinie wieder einmal hoch und nickte zum 1:2 ein. Jetzt war die Pötzinger-Elf wieder im Spiel. Statt aber nun den Kampf anzunehmen, reklamierten die Gäste bei jedem Zweikampf auf Foul. Das half ihnen, einen Freistoß zu bekommen - aber nicht, den Faden wieder aufzunehmen. Denn bei den Schüssen von Dominik Düngfelder oder Florian Schuberth war es nur SC-Torwart Andree Schwarm, der verhinderte, dass die Partie vorzeitig kippte. Auf der anderen Seite hätte aber Mbetssi Betsi für die Vorentscheidung sorgen können, doch Routinier Guido Menzel kratzte das Leder von der Linie. Danach rollten die Angriffe zunächst nur noch auf das Gästetor und nach einem Freistoß war Düngfelder zur Stelle und besorgte den Ausgleich. Jetzt wollte es der FSV wissen, vernachlässigte die Abwehr und trieb Coach Jörg Pötzinger die Schweissperlen auf die Stirn. "Wo steht ihr denn", bemängelte er lautstark, als wieder einmal die rechte Ordnung fehlte. Dennoch waren die Gastgeber weiter am Zug und gingen sehenswert in Front. Nach einem Eckball flog die Kugel vom linken auf den rechten Flügel, wo Marco Konradi den Ball perfekt verarbeitete, indem er ihn zum viel umjubelten Führungstreffer in lange Eck schlenzte. Anschließend wachte Schwabach auf und nach einer harten, aber keinesfalls rotwürdigen Attacke von Alexander Kossmann, war die Heimelf nur noch zu zehnt. Zunächst hatte Bayreuth zwar noch einige Kontergelegenheiten, aber mit der Zeit schnürten die Gäste die Pötzinger-Schützlinge ein. Obwohl SC-Coach Alexander Maul zur Geduld mahnte, wirkten seine Spieler nun zu fahrig und konnten Patrick Pachelbel kaum mehr ernsthaft prüfen.
Frederik Schmidt-Hofmann (li.) scheint viel Spaß im Luftkampf mit Okcan Tekdemir zu haben.
Hans Wunder
Für Schwabach war die Niederlage ärgerlich, aber wenig dramatisch. Letztlich hat aber der größere Wille gezählt und der war eindeutig auf der Seite der Gastgeber. Mit dem Dreier haben es die Pötzinger-Schützlinge auf einen Nichtabstiegsplatz geschafft. Allerdings durfte die Sperre des Bayreuther Kapitäns und Torjägers Alexander Kossmann beim Schlussspurt sehr schmerzen.
Spielbericht eingestellt am 25.04.2017 23:23 Uhr