Zum Auftakt des Fußballjahres kam es am Rudolf-Dassler-Sportfeld zum Duell zweier Aufsteiger. Die Heimelf Herzogenaurach hatte noch eine Rechnung offen mit den Gästen aus Röslau, verloren sie doch in der Hinserie deutlich mit 1:3. Maßgeblich dafür verantwortlich war Ertac Tonka mit seinen drei Treffern. Auch deswegen mahnte Trainer Jakob Karches unter der Woche zur Vorsicht. Hoffnung sollte ihm aber das Comeback von Michael Thomann machen, der überraschend schon wieder fit war, zunächst aber erstmal auf der Bank Platz nahm. Ebenfalls viel erhoffte sich sein Gegenüber Ali Sener von seinem Toptransfer, Kaan Gezer, der zwar eher zufällig zustande kam, aber die offensive Qualität der Oberfranken auf keinen Fall verschlechtert hat. Der hingegen stand in der Startelf. Beide Trainer vertrauten dem bewährten System und altbekanntem Personal. Für die Pumas hätte man eigentlich noch eine zweite Auswechselbank gebraucht, standen doch noch elf weitere Spieler auf dem Spielberichtsbogen.
Auch im Nachsetzen bleibt Sebastian Blechschmidt Sieger.
Stefan Stark
Von Beginn an war Herzogenaurach hellwach und versuchte die Gästedefensive unter Druck zu setzen. Vor allem über die rechte Seite versuchten sie sich zum gegnerischen Tor zu kombinieren. Bei einer solchen Gelegenheit kam Geinzer zu Fall. Den fälligen Freistoß brachte Stübing gefährlich in die Mitte und schon knallte es. Allerdings rührte das vom Zusammenprall zwischen Innenverteidiger Schmidt und seinem Keeper her (3.). Der Abwehrspieler musste behandelt und später ausgewechselt werden. Kurz danach setzte sich erneut Geinzer schön durch, behielt den Kopf oben und fand im Rückraum Maschke. Dieser zog sofort ab, aber setzte das Leder knapp neben das Gehäuse (4.). Die Gäste versteckten sich aber keineswegs und hatten ihrerseits eine große Möglichkeit. Mittelstürmer Tonka sah den auf der linken Seite völlig blanken Schneider. Doch Keeper Peter blieb lange stehen und verhinderte so den frühen Gegentreffer (11.). Das Spiel wog jetzt hin und her. Rockwell prüfte zweimal innerhalb von sechs Minuten Gästetorwart Blechschmidt (13. und 19.). Einmal per Doppelfaust und einmal mit starker Parade war er zur Stelle. Als Mitte der Halbzeit der Nieselregen einsetzte, wurde das Spiel etwas zäher und es spielte sich viel zwischen den beiden Strafräumen ab. In der Box wurde es erst in der 29. Minute wieder gefährlich. Tonka wurde bedient und knallte das Spielgerät aber nur gegen die Werbebande. Eine echte Waffe der Hausherren sind die langen und präzisen Einwürfe von Kapitän Stübing. Nach einer solchen Variante war aber erneut Blechschmidt hellwach und klärte den Ball zur Ecke (36.). Kurz vor der Pause setzte Schneider erneut zu einem Solo an. Er tanzte die halbe Herzogenauracher Defensive aus, nur an Rahe kam er nicht vorbei. Aber er bekam wenigstens einen Freistoß dafür zugesprochen. Die letzte Chance der ersten Halbzeit, doch Benker traf nur das Fang- und nicht das Tornetz (44.).
Der quirlige Waldemar Schneider hadert nach einem nicht erreichten Ball.
Stefan Stark
Die erste Aktion im zweiten Abschnitt gehörte erneut den Hausherren. Stübing jagte den Ball nach einem Freistoß aus 20 Metern nur knapp am Tor vorbei (47.). Vorwärts Röslau machte seinem Namen weiterhin alle Ehre und suchte immer die offensive Lösung. Zunächst aber ohne Erfolg als der eingewechselte Deniz nach einem Ausflug deutlich verzog (49.). Eben jener Spieler stoppte danach den aufgerückten Rahe rustikal und sah dafür zu Recht den Gelben Karton. Doch es kam noch schlimmer. Rockwell legte sich den Ball zurecht und knallte diesen von der linken Seite humorlos Richtung rechtes Kreuzeck. Mit Unterstützung vom Pfosten fand der Ball dann den Weg ins Netz (57.). Ein echtes Traumtor. Die Gäste schüttelten sich nur ganz kurz und wollten gleich die Antwort präsentieren. Der quirlige Schneider narrte erneut einige Gegenspieler, aber kam nicht entscheidend zum Abschluss (58.). Auf der Gegenseite hatte sein Keeper keine Probleme nach einem Kopfball von Jassmann (59.). Im direkten Gegenzug musste auch sein Torwartkollege mitmachen und wie. Tonka schüttelte Karches ab, der Foul reklamierte, und hatte nur noch Peter vor sich. Dieser blieb aber erneut cool und riss die linke Pranke nach oben und wehrte so den Schuss ab (59.). Die Röslauer wurden jetzt immer stärker und die Pumas zogen sich zunehmend zurück. Doch der Ausgleich fiel einfach nicht. Auch Abwehrchef Smrha hatte mit seinem Kopfball nach einer Freistoßflanke kein Glück (67.). Sie blieben aber weiterhin dran und wurden beinahe belohnt. Half bei Rockwells Tor das Aluminium noch mit, vermasselte es hier den Gästen den verdienten Ausgleich. Tonka ließ ein richtiges Pfund aus 13 Metern Richtung FC-Gehäuse fliegen. Von der Unterkante der Latte sprang der Ball aber nur auf die Linie. Selbst den Nachschuss brachte Vorwärts nicht im Tor unter (73.). Nur eine Zweigerumdrehung später hätte Rockwell diese Nachlässigkeit gleich bestrafen können. Blechschmidt ließ eine Flanke vor seine Füße abtropfen, doch der FC-Angreifer traf den Ball nicht richtig (74.). Die letzte Viertelstunde versteiften sich Spielertrainer Karches und seine Mannen nahezu nur noch aufs Verteidigen. Röslau rannte weiter an. Doch entweder verpasste man am langen Pfosten oder ein Herzogenauracher Verteidiger klärte resolut. So blieb ihnen nach 90 Minuten der verdiente Ausgleich verwehrt.
William Rahe verteidigt den Ball gegen Tobias Benker.
Stefan Stark
Die Pumas konnten also erfolgreich, wenn auch etwas glücklich, die Hinspielpleite ausmerzen. Trainer Karches stand die Erleichterung nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. Seine Spieler freuten sich doppelt, ging es doch direkt nach dem Spiel zum Karneval nach Köln. Ihr Trainer bleibt in der Heimat und erwartet seine Mannen am Dienstag wieder frisch zum Training, denn die Pumas haben noch schwere Wochen vor sich.
Etwas länger sind die Gesichter bei den Gästen aus Oberfranken, wenngleich Ali Sener nicht unzufrieden war mit seiner Mannschaft. Nächste Woche kommt mit Friesen bereits der nächste Tabellennachbar in die Porzellanstadt. Hier wird der nächste Anlauf Richtung Klassenerhalt genommen.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2019 19:25 Uhr