"Ich kenne Baiersdorf und weiß, was auf uns zukommt: Eine zweikampfstarke und aggressive Mannschaft.", so Bambergs Trainer Michael Hutzler vor der Partie gegen einen Gegner, "der viele enge Ergebnisse hatte und trotz der sieglosen Serie oftmals auf Augenhöhe war." Michael Hutzler musste in der Innenverteidigung Felix Popp ersetzen, für ihn lief Simon Kollmer auf.
Der Bamberger Robin Renner (re.) bedrängt an der Außenlinie Fabian Schwab.
Markus Schütz
Von Beginn an zeigten sich die Gäste aus Baiersdorf als defensiv kompakte und konsequente Einheit. So machten sie es den Bambergern bei deren Ballbesitz schwer, verschoben schnell und machten damit die Räume eng. Und sie ließen sich durch das frühe Anlaufen der Bamberger nicht aus der Ruhe bringen, zudem bewiesen sie aus ihrer defensiven Grundordnung heraus Mut beim Umschalten. So setzte in der neunten Minute über rechts Marco Joachim zu einem starken Sololauf an, kam bis zur Grundlinie und bediente den im Zentrum mitgelaufenen Nico Geier. In Bedrängnis erwischte der den Ball aber nicht voll. Ein gutes Beispiel dafür, wie der Baiersdorfer SV hier etwas mitnehmen wollte. Den Bambergern fehlten in dieser Phase die Ideen, um die Gäste trotz viel Ballbesitz in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Zudem mussten sie immer wieder auf die Umschaltsituationen der Baiersdorfer aufpassen. Aber hier zeigte sich vor allem Maximilian Vetter ein paar Mal sehr aufmerksam. So, als Sebastian Hofmann Michael Wegner einsetzte, aber Vetter blockte den Abschluss im letzten Moment. Den ersten Abschluss der Heimelf verbuchte Maximilian Großmann, er setzte den Ball allerdings aus etwa 20 Metern drüber. Auf der Gegenseite wurde eine scharfe Hereingabe von Fabian Schwab in höchster Not von der FCE-Defensive zur Ecke gerettet. Nach etwa einer halben Stunde verbuchte Bamberg mehr Aktionen in Richtung gegnerisches Tor, allerdings verhinderten die Baiersdorfer die letzten Bälle. Ein Geduldsspiel für die Heimelf, die sich bis hierhin mehr erhofft hatten an klaren Aktionen. Erst in der 35. Minute passten die notwendigen Faktoren zusammen und führten zum 1:0. Die Baiersdorfer verloren den Ball in der Vorwärtsbewegung, Maximilian Großmann erkannte den freien Raum, lief mit Tempo ein und wurde optimal von Robin Renner bedient. Aus zwölf Metern halblinker Position setzte er den Ball mit dem linken Außenrist ins lange Eck. Auch das ist eine Qualität, aus der ersten wirklich erfolgversprechenden Aktion sofort Kapital zu schlagen. Patrick Görtler hätte fast nachgelegt, als Tobias Ulbricht einen langen Ball per Kopf in seinen Lauf verlängerte, aber Keeper Christopher Teuber im Eins-gegen-Eins stark per Fußabwehr klärte. Mit dem Pausenpfiff legten die Bamberger dann das 2:0 nach. Und zwar per Foulelfmeter, den Maximilian Großmann sicher verwandelte. Er war es auch, der kurz davor gefoult wurde, als er im richtigen Moment seinen Körper zwischen den Ball und die Grätsche von Gästekapitän Nicolas Schwab brachte. So ging der FCE nach einem schwierigen und mühevollen ersten Durchgang mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause.
Lukas Schmittschmitt (li.) kommt nach dem Körperkontakt mit Gästeakteur Fabian Schwab und nachdem er sich vom Ball getrennt hat, zu Fall.
Markus Schütz
Mit Beginn der zweiten Halbzeit standen die Baiersdorfer einen Tick höher und griffen früher an. Nun waren die Gastgeber, mit der Führung im Rücken, das Team, das sich zunächst auf Torsicherung verlegte. Aber immer wieder auch auf Konter lauerte. In der 56. Minute lösten die Baiersdorfer im Zentrum eine Drucksituation schnell und direkt auf, Philipp Eismann brachte den Ball vors Tor, wo ihn der eingelaufene Michael Wegener per Kopf abfasste - aber der Abschluss geriet zu zentral, so dass ihn Keeper Fabian Dellermann mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte. Es war der Beginn der offensiv gesehen besten und zwingendsten Phase der Baiersdorfer, deren Körpersprache und Auftreten zeigte, dass sie die Partie noch nicht aufgegeben hatten. Wenige Minuten später waren die Bamberger bei einem langen Ball auf Fabian Schwab zu sorglos und ohne Absicherung. Der Gästeakteur lief zentral in Richtung Sechzehner, jedoch ging sein Abschluss um einiges drüber. Nur, wenn in dieser Phase dem BSV etwas Zählbares gelungen wäre, hätte die Partie vielleicht kippen können. So allerdings bissen sich die Bamberger wieder in das Spiel zurück. Standen wieder sicherer, ließen kaum mehr etwas zu, holten sich mehr Ballbesitz und setzten selbst wieder Akzente nach vorne. Die dickste Chance hatte Maximilian Großmann, der ein scharfe Flanke von Tobias Ulbricht per Kopf nicht mehr genau platzieren konnte und den Ball am langen Eck vorbeisetzte. Die Zeit lief den Gästen zunehmend davon. Die Partie befand sich bereits in den letzten zehn Minuten, als Tobias Ulbricht nach einer schönen Einzelaktion mit links aus etwa 14 Metern abzog, aber Torhüter Christopher Teuber war auf dem Posten. Kurz darauf dann eine Schrecksekunde für die Heimelf, als Ulbricht nach einem Zweikampf liegen blieb und anschließend mit einer Knieblessur vom Feld humpelte. Da war die Partie allerdings endgültig entschieden. Die Bamberger spielten die letzten Minuten sicher runter.
Im Luftkampf ließen beide Innenverteidigungen wenig zu. Hier setzt sich Maximilian Vetter (weiß) gegen Maximilian Kundt durch.
Markus Schütz
Der FC Eintracht Bamberg lieferte sicher nicht sein stärkstes Saisonspiel ab. Ging aber am Ende als verdienter Sieger vom Feld. Der Führungstreffer kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Als die Heimelf bereits die Geduld zu verlieren drohte, weil sie kein Mittel fand gegen die gut verteidigenden Gäste. Vor der Pause legten die Bamberger ihren zweiten Treffer nach, nutzten damit eiskalt die "Fehler" der Gäste - und ließen im zweiten Durchgang wenig zu.
Die Baiersdorfer bekamen nach der Partie viel Lob vom Gegner. Und zwar für einen geschlossenen, zweikampfstarken Auftritt, sowie die eine oder andere mutige Aktion nach vorne. Allerdings fehlte eben trotz aller Gegenwehr auch diesmal wieder die Durchschlagskraft. Und so blieb eine Belohnung in Form von Punkten aus.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2018 09:19 Uhr