Die Vorzeichen, nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen weiter nachzulegen, standen für die Gäste nicht unbedingt gut. "Wir sind heute ohne sieben Spieler angereist", sprach der Röslauer Abwehrchef Jaroslav Smrha stellvertretend für Urlauber Ali Sener von einer dezimierten Gästeelf, die erneut eine Reihe von verletzten Akteuren ersetzen musste. Ausfälle hatte zwar auch die Heimelf zu verzeichnen, doch der Kader der Grün-Weißen ließ Trainer Markus Taschner hier noch mehr Spielraum als den Gästen. Mit Finn Habel brachte der TSV-Coach nach der Pleite in Großschwarzenlohe den Youngster erstmals auf der rechten Seite von Beginn an. Nachdem Sascha Engelhardt verletzt passen musste, rutschte Stefan Kolb wieder in die Anfangsformation. Das sollte sich auszahlen.
Berkan Kurdoglu (rot) klärt die Situation vor Jahn Löhrlein.
Thomas Nietner
Denn die Offensive um den ehemaligen Altstädter nahm gleich ordentlich Betriebstemperatur auf. Mit Pässen in die Tiefe deckten die Hausherren schon in der Anfangsphase die Schwachstellen der wenig sicheren Gästeabwehr auf. Röslau kam nicht nur ins Spiel, sondern überhaupt nicht in die Zweikämpfe. "Wir haben ihnen letztendlich viel zu viele Räume vor der Abwehr gelassen. So haben wir es dem Gegner leicht gemacht", war Abwehrchef Jaroslav Smrha alles andere als zufrieden. So bot sich den Gastgebern, die ihre Angriffe meist über die Flügel starteten, immer wieder die Möglichkeit, hinter die Abwehr der Gäste zu kommen. In der Gästeabwehr brannte es immer wieder lichterloh. Die Vorwärts-Elf, die in der ersten Halbzeit nur eine Statsistenrolle einnahm, wurde früh in die Defensive gedrängt. Der frühe Führungstreffer durch Julian Pötzinger war die logische Konsequenz aus dem körperlosen Spiel der Gäste. Mit einem feinen Lupfer überwand der Mittelfeldstratege Gästekeeper Sebastian Blechschmidt. Angetrieben vom Führungstreffer legten die Grün-Weißen in der Folge nach und verlegten das Spielgeschehen fast ausschließlich in die Hälfte der Fichtelgebirgself. Stefan Kolb sorgte dabei mit einem Doppelschlag bereits nach knapp einer halben Stunde für die Vorentscheidung, nachdem er gleich zwei Mal am Strafraum die Zeit hatte, sich den Ball noch zurecht zu legen. Mit dem Pausenpfiff erhöhte Jahn Löhrlein per Kop auf 4:0. Röslau drohte zu jenem Zeitpunkt ein Debakel, so dass es nach dem Seitenwechsel nur noch um Schadensbegrenzung ging. "Die erste Halbzeit war super. Wir haben schnell und direkt gespielt", war TSV-Coach Markus Taschner bis dato vom Auftritt seiner Elf begeistert.
Jahn Löhrlein (grün) setzt gegen Jaroslav Smrha nach.
Thomas Nietner
Auch im zweiten Abschnitt machten die Hausherren vorerst dort weiter, wo sie vor dem Halbzeitpfiff aufgehört hatten. Weitere Torchancen und Treffer ließen so nicht lange auf sich warten. Denn Röslau bekam die Löcher im Abwehrverbund weiterhin nicht gestopft. Levin Pauli erhöhte so nach 56. Spielminuten bereits auf 5:0. Erst als die Grün-Weißen daraufhin einen Gang rausnahmen und durchwechselten, kamen die Gäste ein wenig besser ins Spiel. Das gefiel Markus Taschner weniger. Der Neudrossenfelder Coach hätte sich vielmehr einen fokusierten Auftritt seiner Elf bis zum Schluss gewunschen. Zwanzig Spielminuten vor dem Schlusspfiff hatten die Gäste durch Tobias Benker so den Ehrentreffer auf dem Fuß. Die Neudrossenfelder Hintermannschaft zeigte sich in jener Phase etwas nachlässiger. Auf den Spielverlauf sollte dies natürlich längst keinen Einfluss mehr haben. Die drei Punkte waren bereits im Sack.
Gästekeeper Sebastian Blechschmidt konnte sich nicht über zu wenig Arbeit beklagen.
Thomas Nietner
In einer einseitigen Partie kam Röslau letztendlich mit fünf Gegentoren noch ganz gut davon. Neudrossenfeld hatte schließlich die Chancen, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben, ließ aber gerade in der zweiten Hälfte die letzte Konsequenz vor dem Tor vermissen. Nach einer starken ersten Halbzeit und einer sicheren Führung war dies aber ebenso nachvollziehbar wie zu verkraften. "Gerade in der ersten Hälfte haben wir gut gespielt. Da ist der Ball gut gelaufen. Wir haben nach dem Spiel gegen Großschwarzenlohe die passende Reaktion gezeigt", sagte Torjäger Stefan Kolb stellvertretend für die zufriedenen Hausherren. Auf Röslauer Seite machte man schnell einen Haken hinter den schwachen Auftritt. "Ich will der Mannschaft daher gar keinen Vorwurf machen. Wir blicken möglichst schnell auf das nächste Spiel gegen Schwabach", waren für Jaroslav Smrha die vielen Ausfälle letztendlich nicht zu ersetzen.
Spielbericht eingestellt am 19.10.2019 17:41 Uhr