Die Kasendorfer mussten dabei erneut auf Manndecker Sebastian Wirth (krank) und Dominik Schorn (Urlaub) verzichten. Zudem gönnte Spielertrainer Markus Taschner seinem Torjäger Andi Pistor nach der Niederlage in Pegnitz eine schöpferische Pause, brachte dafür dessen Bruder Matthias an vorderster Front. ASV-Coach Dominik Rühl musste mit Ulrich, Baum, Bolz und Hütter weiterhin auf vier Stammspieler verzichten. Torjäger Stutz stand dafür wieder zur Verfügung.
Matthias Pistor setzt sich eindrucksvoll durch, kommt aber nicht zum Abschluss.
Patrick Strätz
Mit großem Taktieren war dennoch nicht viel. "Schuld" daran war Max Geßlein. Schon nach fünf Minuten verwandelte der Youngster eine Hereingabe des impulsiv nachsetzenden Matthias Pistor zur Führung für die Kerwaburschen aus Kasendorf. Veitsbronn, nach zwei Niederlagen zuletzt eh schon verunsichert, wusste mit dieser Situation nicht so recht umzugehen und durfte sich bei Keeper Fabio Gossler bedanken, der gegen Kapitän Thomas Ellner Sieger blieb (10.). Langsam fuchsten sich die Gäste in die Partie. Allmählich kamen sie gegen die tief stehenden Hausherren offensiver ins Spiel und konnten ihrerseits erste Akzente setzen. Die nächsten dicken Möglichkeiten aber verzeichneten die Gastgeber: Nach einer Grasgruber-Eingabe kam Geßlein einen Tick zu spät, die folgende Geldner-Ecke fand keinen Abnehmer. Drei Minuten später brannte es erstmals lichterloh vor dem Kasten von Sebastian Eck. Spielertrainer Taschner foulte an der Strafraumgrenze in der Luft, Torjäger Stutz trat an. Und wie! Er jagte das Leder vehement in Richtung des Kasendorfer Kastens, Keeper Eck lenkte das Leder mit den Fingerspitzen gerade noch so an die Querlatte und fischte auch den zweiten Versuch (31.). Vier Minuten später wäre der Ausgleich fällig gewesen. Die sich nicht mehr aus der Umklammerung lösenden Kasendorfer bekamen das Leder einige Male nicht entscheidend geklärt, erneut visierte Stutz das Aluminium an, scheiterte am Pfosten. Sekunden später drang Eicher in den Strafraum ein, suchte den Kontakt zum ausgefahrenen Bein von Stübinger. Er fand den Kontakt und fiel. Der Pfiff des Unparteiischen aber blieb aus (35.). Das war es in einer temporeichen und von vielen kleinen Fouls geprägten Partie, in der die Kasendorfer nach vorne über weite Strecken konsequenter agierten, sich am Ende aber über den Ausgleichstreffer überhaupt nicht hätten beschweren dürfen. Da der Konjunktiv aber nun einmal kein Indikativ ist, freute man sich im SSV-Lager über die knappe Führung.
Daniel Grasgruber kommt vor Yannick Stutz an den Ball.
Patrick Strätz
Nur eine Minute nach Wiederanpfiff hätte Matthias Pistor den Deckel schon draufmachen können. Nach einer neuerlichen Hereingabe von Daniel Grasgruber hätte er eine Schuhgröße mehr gebrauchen können, kam nicht mehr vernünftig an die Flanke heran. Das war es dann aber auch mit den Hausherren. Die Taschner-Elf hatte keinerlei Zugriff mehr aufs Spiel, agierte gedanklich zu langsam, körperlich immer einen Tick später als Veitsbronn und ließ sich vom zunehmenden Pressing der Gäste mehr und mehr den Schneid abkaufen. Wäre da nicht Keeper Eck gewesen, wäre der Ausgleich schon früher fällig gewesen: Er klärte binnen weniger Sekunden zwei Mal spektakulär. Erst im Liegen gegen Eicher, dann gegen Schilmeier (61.). Chancenlos war er einige Minuten später, als der auffällige Stutz fein ablegte auf Schilmeier und der vollendete. Wer gedacht hat, Kasendorf würde am Gegentor und dem zunehmenden Druck der trotz der jüngsten 0:6-Klatsche auswärtsstarken Veitsbronner, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Sesselmann, mit dessen Einwechslung das SSV-Spiel nach vorne reanimiert wurde, bediente mit einem herrlichen Diagonalball Grasgruber, dessen Hereingabe Gossler nur vor die Füße Geldners klatschen konnte - der staubte artig ab und sorgte für die neuerliche Kasendorfer Führung. Zwei Zeigerumdrehungen später war es erneut Sebastian Eck, der in den Fokus rückte. Einen tückisch zum Tor hin gezogenen Freistoß aus dem Halbfeld von Ultsch hatte er sicher (65.). Es ging nun hin und her - weiterhin mit Vorteilen für die Gäste aus Mittelfranken, die immer wieder am Kasendorfer Tormann verzweifelten. Erneut scheiterte Stutz an ihm. Und als die Hausherren einen Konter fuhren, war die Partie dann doch gelaufen. Taschner gewann das Leder mit einem feinen Tackling, Hollfelder bediente Geldner, dessen Diagonalball Sesselmann erneut auf den ehemaligen Burgkunstädter legte, der zum zweiten Mal einnetzte - ein kurioses Spiel fand ein für Kasendorf glückliches Ende.
Mit dem glücklichen Dreier im Rücken kann der SSV Kasendorf nun beruhigt zum vermeintlichen Spitzenteam aus Selbitz fahren, das seit den verletzungsbedingten Ausfällen von Bächer und Redondo gehörig ins Trudeln kam und mit dem Rücken zur Wand und einem Zähler weniger als Kasendorf auf einem Relegationsplatz rangiert. Veitsbronn dagegen kann gegen den TSV Kornburg nur überraschen. Die Heidenreich-Elf hat sich inzwischen auf den dritten Rang vorgearbeitet und gilt als großer Favorit. Nach drei Niederlagen am Stück kann der ASV Veitsbronn da eigentlich nur gewinnen.
Spielbericht eingestellt am 27.09.2015 19:40 Uhr