von TSV Neudrossenfeld
Besser kann es nicht laufen, zumindest vom Ergebnis her: Die SpVgg SV Weiden hat am Mittwochabend zum Auftakt der Fußball-Landesliga Nordost im Heimspiel im Sparda-Bank-Stadion vor 320 Zuschauern den TSV Neudrossenfeld mit 2:1 (0:1) bezwungen. Die Elf von Trainer Christian Stadler, die als einer der Favoriten im Kampf um die Meisterschaft gehandelt wird, tat sich gegen den stark defensiv eingestellten Mitkonkurrenten aus Oberfranken lange Zeit schwer. Erst in der Schlussphase sicherten sich die Gastgeber durch die Treffer von Johannes Renner (86.) und Christoph Hegenbart (90.) den ersten „Dreier“ der neuen Saison. „Gleich das erste Match wird ein richtiger Prüfstein für uns“, war sich der Weidener Coach vor der Partie sicher. Er hatte den TSV Neudrossenfeld zuletzt im Pokal gegen den FSV Bayreuth beobachtet und war von der Leistung durchaus angetan. Und die Gäste, die kompakt standen, mit Marco Konradi auch nur einen echten Stürmer aufboten und durch Konter im Sparda-Bank-Stadion zum Erfolg kommen wollten, knüpften daran an. Verzichten musste Stadler auf den Dauerverletzten Timo Hirmer, den rotgesperrten Norbert Ferstl, Christian Ferstl (Leiste) und Sven Kopp (schulische Gründe) verzichten. Dafür bissen die angeschlagenen Klaus Herrmann, Christoph Hegenbart , Ralph Egeter und Chousein Chousein auf die Zähne. Bis auf Chousein standen auch alle in der Anfangsformation, wobei der wegen Knieproblemen Martin Reil auf der Auswechselbank Platz nahm. Wer gedacht hatte, dass sich Neudrossenfeld trotz der eher defensiv orientierten Aufstellung verstecken würde, sah sich nur am Anfang getäuscht. Bereits nach 30 Sekunden musste die SpVgg SV-Abwehr Schwerstarbeit leisten, um Lorenz Hofmanns Schuss abzublocken. Und munter ging es weiter. TSV-Keeper Matthias Küfner reagierte bei Egeters Schuss aus kurzer Distanz glänzend, zuvor hatte sich Johannes Renner auf der rechten Seite durchgesetzt, und bewahrte sein Team vor einem frühen Rückstand (3.). Ein Weckruf zur rechten Zeit, denn fortan nahmen die Gastgeber das Heft in die Hand und ließen die Gäste, die sich immer weiter zurückzogen, kaum zur Entfaltung kommen. Eine äußerst umstrittene Szene dann in der elften Minute, als Michael Riester von TSV-Keeper Küfner im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Referee Eduard Maier entschied zum Unmut der Zuschauer auf kein Foul und ließ weiterspielen. In der Folgezeit versuchte die Stadler-Elf den Abwehrriegel des TSV zu knacken, fand aber noch nicht die richtigen Mittel und Wege.
Auch ein Freistoß in aussichtsreicher Position aus 22 Metern von Thomas Schneider (25.) brachte keinen Erfolg. Die Kugel landete in der Mauer. Ebenso wurde Schneiders Direktabnahme (28.) aus 25 Metern abgeblockt. Hegenbarts vielversprechender Versuch aus 13 Metern (29.) ging übers Tor. Das erste Neudrossenfelder Lebenszeichen gab es in der 37. Minute, als es Konradi versuchte. Doch sein Schuss war für Dominik Forster im Weidener Tor kein Problem. Die mangelhafte Chancenverwertung der SpVgg SV wurde in der 43. Minute bestraft, als David Rau keine Mühe hatte, aus acht Metern den Ball unhaltbar unter die Latte zu hämmern – die erste wirklich richtige Möglichkeit. Die Weidener Abwehr machte dabei eine alles andere als glückliche Figur. Auch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zunächst das gleiche Bild: Neudrossenfeld igelte sich ein und setzte auf Konter, die SpVgg SV biss sich an der TSV-Abwehr die Zähne aus. Einer dieser Konter hätte dann fast das 2:0 für die Oberfranken gebracht: Steffen Taubenreuther setzte sich nicht ganz legal gegen Peter Schecklmann durch, schlenzte das Leder jedoch am linken Pfosten vorbei (49.). Nicht viel besser machte es Patrick Sudol (53.). In der Folgezeit plätscherte die Partie so dahin, seitens der Gastgeber kam einfach zu wenig, um den TSV wirklich in Bedrängnis zu bringen. Die Gäste hingegen beschränkten sich darauf, den Vorsprung über die Zeit bringen und gelegentlich für Entlastung zu sorgen. Die erste Chance für die Platzherren in der zweiten Hälfte hatte Johannes Kohl, der jedoch in Küfner seinen Meister fand (73.). Ohne Abwehrmöglichkeit war der TSV-Keeper jedoch in der 86. Minute, als nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum das 1:1 fiel. Irgendwie bugsierte Johannes Renner den Ball zum nicht unverdienten Ausgleich über die Linie. Und in der turbulenten Schlussphase dann schließlich noch der Siegtreffer durch Hegenbart (90.).
Spielbericht eingestellt am 19.07.2012 14:52 Uhr