Mit einem Husarenstreich brachte sich die Fuchsbauer-Elf am letzten Wochenende in Sachen Klassenerhalt wieder ins Gespräch. Immerhin hatte das Schlusslicht in Unterzahl Spitzenreiter Buch geschlagen und damit wieder Anschluss an die Relegationsplätze gefunden. Diesen Dreier wollte man auch ohne den gesperrten Keeper und Julian Frommherz auf dem Neudrossenfelder Kunstrasen vergolden, zumal Andreas Hartmann nach Erkrankung wieder in die Startelf rückte. Große Anspannung auch bei Altstädter Fohlenelf. Nach der Niederlage in Schwabach ging es nur noch um einen Relegationsplatz. Zumindest personell sah es aber nicht schlecht aus, nachdem Bas Peeters, Richard Schneider und Laurin Michaelis, die auch schon Regionalligaluft geschnuppert hatten, am Samstagvormittag zu ungewohnter Stunde mit auflaufen konnten.
Danach kamen aber die Altstädter mit Bas Peeters (am Ball) immer besser in Schwung.
Hans Wunder
Die Gäste legten gleich schwungvoll los. Erst wenige Minuten waren gespielt, da kam Marius Döhler nach einem Eckball mit dem Kopf an das Leder und sorgte für den ersten Aufreger. Allerdings hielt Bayreuth schnell dagegen. Christoph Seeger kam aus halbrechter Position zum Abschluss, verzog aber deutlich. Allerdings entwickelte sich eine muntere Partie, weil beide ihr Heil in der Offensive suchten. Doch mit der Zeit stellten sich die Teams besser aufeinander ein, so dass es kaum mehr zu echten Chancen kam. Nur als Gästekapitän Simon Exner die Kugel über die Viererkette hob und Johannes Winkelmann auf den einheimischen Kasten zog, wurde es brandgefährlich. Verteidiger Richard Schneider wusste sich nur mit einem Foul zu helfen und flog konsequenterweise vom Platz, weil er eine klare Torchance verhindert hatte. "Er hat es in der Pause zugegeben, dass er seinen Gegenspieler getroffen hat", bestätigte Michael Regn und gestand: "Natürlich bekommt man da einen Riesenschrecken, wenn man so früh in so einer Partie in Unterzahl ist." Doch seine Schützlinge zeigten sich im Gegensatz dazu wenig beeindruckt. Mit giftigem und galligen Zweikampfverhalten glich man die Unterzahl mehr als aus. Nach einem Peeters-Vorstoß über den rechten Flügel und präziser Flanke hätte es schon mit einem Treffer klappern können, aber Pascal Bieneck traf den Ball nicht voll. Wenige Minuten später machte es der Stürmer dann besser und verwertete einen Flügellauf von Patrick Riess zur Altstädter Führung. Zumindest vor der Pause zeigte Erlangen keine Reaktion, auch wenn Coach Fuchsbauer rief: "Wir sind doch ein Mann mehr."
Keeper Fabio Kormann (re.) wurde kaum geprüft.
Hans Wunder
Die zweite Häfte begann für die Gäste sehr hoffnungsvoll. Nach einer Ecke zog Kapitän Simon Exner ab und verfehlte nur knapp. Allerdings war das eine der wenigen Gelegenheiten, die der Truppe um Stürmer Marco Müller im zweiten Abschnitt beschieden war. Denn Bayreuth erkämpfte sich immer wieder im Mittelfeld die Bälle und versuchte, schnell nach vorne zu spielen. Im Grunde war die Regn-Elf viel wacher und setzte das beim zweiten Treffer auch konsequent um. Denn Pascal Bienek führte einen Freistoß fünf Meter hinter der Mittellinie schnell aus und Bas Peeters, der in der freien Raum gesprintet war, vollstreckte im zweiten Versuch, nachdem ihm der Ball erneut vor die Füße gesprungen war. Das verstärkte die Unsicherheit bei den Gästen, die den Torschützen anschließend nur durch ein Foul im Strafraum stoppen konnten. Entgegen der Regel trat Peeters als Gefoulter selbst an, verlud den Keeper und erhöhte auf 3:0. Danach versuchte Bernd Fuchsbauer, mit der Umstellung auf zwei Stürmer das Unmögliche möglich zu machen. Immerhin schaffte man es kurz, die Bayreuther einzukesseln. Doch anschließend rollten die Konter der Wagnerstädter und Peeters hätte sein Torekonto aus spitzem Winkel sogar noch aufstocken können. Der Anschlusstreffer für die Spieli fiel dann definitiv zu spät. Marco Müller stand nach einem Eckball recht frei am zweiten Pfosten und hatte keine Mühe, das 1:3 aus Erlanger Sicht zu besorgen. Eine Wende war aber nicht mehr möglich.
Der eingewechselte Joker Valentin Öttinger (li.) ist schon fast durch – aber nur fast.
Hans Wunder
Mit der Niederlage ist Erlangen nach einjährigem Gastspiel in der Landesliga wieder Bezirksligist. Bereits in der Winterpause war jedoch klar, dass es in die neue Serie ohne Coach Bernd Fuchsbauer gehen wird. Dagegen haben die kleinen Altstädter erst einmal den Direktabstieg mit einer kämpferischen Glanzleistung verhindert. Um aber die Relegation zu schaffen, muss man wohl nächste Woche beim Zweiten TSV Buch punkten - da gibt es sicher einfachere Aufgaben.
Spielbericht eingestellt am 12.05.2018 17:07 Uhr