Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Die Hausherren musste kurzfristig Andreas Hartmann, der krank immerhin auf der Bank saß, und Michael Ulrich ersetzen, so dass mit Johannes Voß und Robin Löslein Nachwuchskräfte auf der Bank Platz nahmen. Die Hausherren brauchten mindestens einen Punkt, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt weitere Nahrung zu geben. Da die Reserve der SpVgg Bayreuth gepatzt hatte, stand zumindest der sofortige Abstieg nicht zur Debatte. Die Gäste mussten Kapitän Reichel, der sich vor zwei Wochen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, ersetzen, dazu kam mit Georg Ell ein weiterer Defensivmann, der passen musste. So spielte Daniel Uttinger als Innenverteidiger. Im Sturm musste Trainer Thomas Adler auf Goalgetter Philipp Lang verzichten, der angeschlagen nur auf der Bank Platz nehmen musste. “Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden”, schränkte der Trainer vor der Partie ein und wollte nicht gleich direkt von einem Sieg ausgehen. Natürlich wollten die Gäste Kapitän Udo Brehm zum Geburtstag einen Dreier als Geschenk mitgeben.
Marius Döhler grätscht Niko Müller in die Parade.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts und begegneten sich auf Augenhöhe. Deswegen entwickelte sich zunächst eine chancenarme Partie, in der freilich die Gäste den taktisch-technisch besseren Eindruck machten. Die erste Chance der Partie hatte Simon Exner, der nach einem Querpass frei zum Schuss kam, aber genau auf den Schlussmann der Gäste visierte. Auf der Gegenseite setzte sich dann Fabian Schreiner gut gegen Zyder durch und legte auf Geburtstagskind Brehm zurück, der aber auch genau auf den Torwart schoss. Erst Mitte der ersten Hälfte wurde der Tabellenführer dann nach und nach stärker und hatte zwei gute Chancen nach Kontern. Lukas Hofer war nach einem dieser alleine vor Christian Manicki, der aber parieren konnte. Knappe fünf Minuten später war es Niko Müller, der in den Strafraum eingedrungen war und den Ball quer legte anstatt selber zu schießen. Den Querpass konnten die Hausherren aber klären. Buch hatte mit der rustikalen Spielweise der Spieli, die viel mit langen Bällen über Schlussmann Manicki operierte, aber auch immer wieder Probleme, ohne dass die Erlanger aber damit groß Gefahr ausstrahlen konnten. Drei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte hatte erneut Niko Müller die Führung auf dem Fuß. Der Offensivmann irritierte mit einem versprungenen Ball seinen Gegenspieler, war dann alleine vor dem Spieli-Schlussmann, der aber wieder klären konnte. In der letzten Minute hatte dann auf einmal der Platzverein die große Chance auf den Führungstreffer. Aber nach einem gewonnenen Luftkampf im Strafraum schoss Yannick Diederichs aus wenigen Metern frei über den Kasten.
Stefan Müller ist schneller als Marco Müller.
Sebastian Baumann
Mit einem Paukenschlag begann die zweite Hälfte. Denn nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff klingelte es im Kasten der Hausherren. Nach einer Ecke brachte die Spieli den Ball nicht weg und Stefan Fleischmann schlenzte die Pille ins rechte Eck. Als dann die Gäste keine Minute später die Latte trafen, sah es schon nach der Vorentscheidung aus. Doch die Hausherren hatten durch Exner den Ausgleich auf dem Fuß, der nach einer Ablage von Marco Müller in Gordzielik seinen Meister fand. In der 60. Minute wurde es dann undurchsichtig. Nach einem Angriff der Bucher foulte Udo Brehm im gegnerischen Strafraum Dennis Zyder, so dass es zu einer Rudelbildung kam und Christian Manicki sich zu einem klaren Schubser gegen den Übeltäter hinreisen ließ. Folgerichtig gab es den Platzverweis für den bis dahin besten Erlanger Spieler. Der bereits Gelb-Rot-gefährdete Martin Ruppert musste deswegen aus dem Spiel für Schlussmann Tobias Radiske. Doch der Feldverweis schien eher die Hausherren aufzuwecken, die auf einmal richtig guten Fußball spielten. Sieben Minuten nach dem Platzverweis hatte die Spieli einen Freistoß und in der Mitte durfte Marius Döhler erst freistehend köpfen und dann ungehindert den Abpraller vom gut haltenden Keeper in die Maschen drücken. Jetzt hatte die Spieli eindeutig Oberwasser und gute Chancen. Zweimal war es Johannes Winkelmann mit der Möglichkeit auf den zweiten Treffer. Das erste Mal scheiterte der Offensivmann an Gordzielik, das zweite Mal wurde der Ball gerade noch zur Ecke geklärt. Und nach dieser tobte das Spieli-Publikum. Denn Marco Müller wuchtete den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen zur überraschenden Führung des Tabellenletzten. Buch setzte alles auf eine Karte und brachte sogar noch den angeschlagenen Torjäger Philip Lang neun Minuten vor dem Ende. Doch eine Chance wollte den Gästen nicht mehr gelingen, auch wenn der Bucher Anhang kurz vor dem Ende einen Elfmeter wollte, den es durchaus auch hätte geben können. Aber der ansonsten umsichtige Referee verweigerte die Anerkennung und ließ weiterspielen.
Lukas Hofer spielt den Ball, bevor Johannes Winkelmann rankommt.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 06.05.2018 17:46 Uhr