Beim Ostderby der Landesliga standen beide Teams unter Druck. Die Nähe zu den Abstiegsplätzen und die zuletzt unbefriedigenden Ergebnisse sorgten dafür, dass sich die punktgleichen Kontrahenten viel vorgenommen hatten. Dabei mussten die Selbitzer, die zuletzt etwas ungücklich in Sonnefeld leer ausgegangen waren, auf die langzeitverletzten Florian Thierauf verzichten. Wesentlich mehr Ausfälle hatten die Gäste vorzuweisen, die in der letzten Begegnung gegen eine gut bestückte U23-Elf der SpVgg Bayreuth die Punkte geteilt hatten. Allerdings war Coach Andreas Lang mit dem Remis zufrieden. "Die hatten zwar nicht viele Leute, aber viel Regionalligaerfahrung mitgebracht." Neben Urlauber Daniel Hösl fehlten nun die Verletzten Stefan Horkey und Simon Hecht.
Daniel Sticht (Nr.9) spielt seine körperlichen Vorteile gegenüber Kaan Gezer aus.
Hans Wunder
Von Beginn an zeigten die Oberpfälzer die bessere Spielanlage. Die Viererkette um die langen Andre Keilwerth und Daniel Sticht oder den flinken Kevin Krassa stand sicher und nach vorne setzte man erfolgreich auf spielerische Lösungen. Nur mit dem Tore schießen wollte es nicht so recht klappen. Aus sieben Metern kam Manuel Dürbeck, der glücklos blieb, frei zum Abschluss. Aber Keeper Andreas Schall tauchte nach unten ab und hatte den halbhohen Ball. Kurz darauf verfehlte Dürbeck aus halbrechts nur knapp. Und auch Daniel Cavelius ließ es etwas an der nötigen Präzision vermissen. Sein stammer Schuss aus Mittelposition landeten direkt in den Armen des Selbitzer Torhüters. Auf der Gegenseite war SpVgg-Coach Henrik Schödel von der Vorstellung seiner Elf wenig angetan. "Sichere Pässe" rief er lautstark in Anbetracht der Unzulänglichkeiten im Aufbauspiel. Denn die Folge davon war, dass Gästekeeper Scharnagl nahezu beschäftigungslos war. Nur zweimal wurde es über die rechte Seite gefährlich. Aber erst wurde Yannick Schubert noch abgelaufen und als Nico Schmidt den Ball an Daniel Stich vorbeilegte und im Strafraum zu Fall kam, ertönte ein Pfiff - allerdings nicht der für einen Elfmeter, sondern der einer Schwalbe..
Nico Schmidt (li.) legt den Ball vorbei und baut eine Schwalbe – angeblich.
Hans Wunder
Nach der Pause kam Selbitz stärker auf, drängte den Gast zunächst in dessen Hälfte und hatte auch die eine oder andere gute Torchance - etwa dem Kopfball von Marcel Findeis. "Wie waren nach dem Wechsel nicht mehr so aktiv", fand auch Andreas Lang. Und als Kaan Gezer knapp verzog, hatte man sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Insofern war die Gästeführung in der Schlußviertelstunde dann zumindest überraschend. Eine Linksflanke wurde noch leicht abgefälscht, so dass ein SpVgg-Verteidiger, der eigentlich wegköpfen wollte, nicht mehr an das Leder kam. Und hinter ihm lauerte Mauricio Göhlert, der die Kugel gekonnt annahm und ins lange Eck schickte. Das löste zunächst einen Adrinalinschub bei den Platzherren aus. Danach überschlugen sich dann die Ereignisse. Erst sah Manuel Dürbeck die Ampelkarte und dann lagen Henrik Schödel und der Mitterteicher Spieler Matthias Männl plötzlich auf dem Boden und die Partie war für Minuten unterbrochen. Der Pädagoge, der eher zu den ruhigeren Vertretern seiner Zunft gehört, beschwerte sich, dass ihm ins Auge gelangt worden sei - und revanchierte sich wohl, denn er musste anschließend den Platz verlassen. Doch auch ohne ihren Coach schafften die Selbitzer den Ausgleich. Bei einem Eckball wurde Yannick Schuberth geklammert, so wie es allerdings in den höheren Ligen mittlerweile gang und gäbe ist. Doch der Referee zeigte auf den Punkt und Kaan Gezer nahm das Geschenk dankend an.
Der Schuss von Nika Fidan (li.) wird gerade noch geblockt.
Hans Wunder
Natürlich wäre Mitterteich im Vorfeld mit einem Zähler zufrieden gegeben - im nachhinein waren es eher zwei verlorene Zähler. Allerdings kann man sich weiterhin - wie es Coach Andreas Lang unlängst formulierte - auch weiterhin keinen Vollstrecker schnitzen. Bei Selbitz hat man mittlerweile den Ernst der Lage erkannt. - und hofft auf eine Steigerung. "Die freude über den Punkt überwiegt. Wir sind eine kämpferische Truppe und haben es drauf. Das müssen wir jetzt nur in den nächsten Wochen bestätigen", liess Yannick Schuberth wissen.
Spielbericht eingestellt am 07.10.2017 21:09 Uhr