Im Fokus beider Trainer stand die personell arg angespannte Lage. Kasendorfs Markus Taschner musste mit Daniel Grasgruber, Stefan Sesselmann und Martin Stübinger fast schon gewohnt drei seiner Defensivfraktion ersetzen, dazu kam der noch rotgesperrte Maximilian Popp und Youngster Daniel Weiner. Taschners Gegenüber, Thomas Kaufmann, musste mit Hannes Sommerer (auf eigenem Wunsch Zweite Mannschaft nach beruflicher Abwesenheit), Matthias Dadder (beruflich) und Patrick Hörath (Muskelfaserriss) ebenfalls drei unumstrittene Stammspieler ersetzen.
Claus Baumgärtner klärt vor Simon Hösch.
Andreas Bär
Die Gastgeber konnten durch den über 90 Minuten betrachtet überragenden Simon Hösch schon in der ersten Spielminute die erste Duftmarke setzen, auf der Gegenseite scheiterte Fabian Sendelbeck. Eine Anfangsphase mit offenem Visier von beiden Seiten unterhielt die Zuschauer im Spielkreisduell durchaus. Der erste echte Aufreger war Andreas Pistor vorbehalten. Kasendorfs Torjäger soll nach Dominik Schorns überragender scharfer Hereingabe im Abseits gestanden haben. Die nur baff dreinblickenden Peter Knappe und Claus Baumgärtner konnten den flachen Flankenball nicht verteidigen - wobei Baumgärtner felsenfest schwor, dass Pistor im Abseits gestanden sei. Sei es drum: Eine Minute später war es erneut Pistor, der im Fokus stand. Erst scheiterte er am Pfosten, den Nachschuss parierte Obwandner reaktionsschnell zur Ecke. Auch auf der anderen Seite brannte es lichterloh. Der in der Anfangsphase bärenstarke Hannes Küfner wurden vom ebenso sehr auffälligen Gregor Opfermann mustergültig bedient, verzog aber knapp (20.). Zwei Minuten später Küfner als Vorarbeiter. Spektakulär setzte er sich gegen Wirth durch, bediente Höreth, der am gut reagierenden Eck scheiterte. Nach einer halben Stunde die Führung der Hausherren. Nach feinem Doppelpass mit Schorn sah sich Andreas Pistor drei Gegenspielern gegenüber. Die fast schon geklärte Situation nutzte er in seiner ihm typischen Art und Weise. Zwei Hacken offenbarten eine perfekte Schussposition: Obwandner war zwar noch am Leder dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern - ein sehenswerter Treffer. Einige Minuten später die große Chance, zu erhöhen, doch Simon Hösch verpasste das Gehäuse nach Hollfelders herrlich zum Tor gezogenen Freistoß knapp.
Hannes Küfner kann das Spielgerät vor Sebastian Wirth abfangen.
Andreas Bär
Das gute Niveau der ersten Hälfte ließ nach dem Pausentee zusehends nach. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, viele lange Bälle bestimmten die Szenerie - lange Bälle, die oftmals postwendend wieder in die andere Richtung gingen. Dicke Möglichkeiten: Fehlanzeige. Alexander Lauer scheiterte an Sebastian Eck (50.), der das Leder zum Eckball ablenkte, auf der Gegenseite scheiterte Dominik Schorn an Obwandner (57.), im Gegenzug parierte erneut Eck gegen Fabian Sendelbeck. Die Kirchenlaibacher, in der Anfangsphase noch mit Diagonalbällen stets passabel im Offensivspiel, ließen den unbedingten Willen vermissen. Der nach bärenstarker Anfangsphase nachlassende Hannes Küfner scheiterte an Eck (65.), den abgefälschten Nachschuss Lauers parierte der SSV-Hüter ebenso. Die Partie plätscherte schließlich so dahin. Kirchenlaibach öffnete die Defensive, Kasendorf wusste daraus, kaum Kapital zu schlagen. Auf der anderen Seite hatten sich die Hausherren im Abwehrverbund mehr und mehr in die Partie gebissen, nachdem in den ersten zwanzig Minuten der tiefstehende Außenverteidiger und Kapitän Ellner immer wieder Lücken schließen musste und für seine Nebenleute klärte. Einziger echte Aufreger: Ein brillanter Konter über Markus Taschner und Schorn landete bei Andreas Pistor, der aus drei Metern (zu seinem Glück aus Abseitsposition) das Spielgerät an den Querbalken drosch (71.). Die Entscheidung besorgte letztlich Dominik Schorn. Nach einem herrlichen Ball von Hösch lief er (aus allerdings abseitsverdächtiger Position) alleine auf Obwandner zu und vollstreckte zielsicher - die Partie war gelaufen. Erst in der Schlussminute der Anschlusstreffer. Der bis dahin überragende Eck bekam das Leder trotz klarer Ansage nicht unter Kontrolle, Sendelbecks abgefälschter Schuss landete auf der Latte. Und den fälligen Eckball, Eigler flankte nach einer kurzen Ausführung, drückte Kaufmann im Fünfmeterraum unbedrängt per Kopf über die Linie. Zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.
Während die Kasendorfer durch den Sieg im Abstiegskampf wieder Luft holen können und sich darauf verlassen dürfen, dass sie in der Rückrunde viele direkte Konkurrenten zu Hause empfangen, kann sich der TSV auf die Rückkehr von Torjäger Hannes Sommerer freuen, der nach zweiwöchiger beruflicher Abwesenheit wieder im Lande ist.
Spielbericht eingestellt am 12.10.2014 19:38 Uhr