Mit mächtig Selbstbewusstsein reisten die Mittelfranken nach Kirchenlaibach. Im Gepäck hatten sie einen 4:0-Erfolg über harmlose Friesener, der gleichzeitig die Tabellenführung zum Saisonauftakt bedeutete. Doch Coach Reinhold Fischer warnte: "Es ist nur ein aktuelles Standbild. Man darf den Sieg nicht überbewerten!" Ersetzen musste er den beruflich verhinderten Michael Düll, für den Doppeltorschütze Benjamin Pommer in die Startelf rutschte. Im Verwandtschaftsduell – Michael Kaufmann ist Fischers Schwiegersohn – habe er jedoch nichts zu verschenken und hatte nach der Niederlage aus der Vorsaison etwas gutzumachen. Sein Gegenüber, Thomas Kaufmann, brachte Marco Mager und Gregor Opfermann in die Partie und erwartete offensiv ausgerichtete Vacher, gegen die er erstmal sicher stehen wollte.
Kapitän Fabian Sendelbeck (re.) sorgte für Wirbel beim Gegner, hier Abräumer Ahmet Aydin.
Fabian Nelkel
Und schon nach wenigen Minuten war Kaufmanns Plan über den Haufen geworfen. In der zweiten Spielminute scheiterte Weltenbummler Tekdemir, der von Jakl bedient wurde, noch an TSV-Schlussmann Obwandner. Im nächsten Anlauf netzte er jedoch zur frühen Führung ein. Wieder war es Jakl, der auf der rechten Außenbahn Stefan Olpen schwindlig spielt und abzog. Den Abpraller staubte Tekdemir ab. Unbeeindruckt starteten die Hausherren zur Aufholjagd. Im direkten Gegenzug zog Hannes Sommerer aus 18 Metern ab und versenkte das Leder in Döllfelders Gehäuse. Und wiederum eine Aktion später klingelte es schon zum dritten Mal. Opfermann setzte sich im Zentrum durch, steckte das Runde auf Küfner durch, der keine Mühe hatte, das 2:1 zu erzielen. Schon war das Spiel gedreht. Die Gastgeber übernahmen die Initiative, verpassten es jedoch, einen weiteren Treffer zu erzielen. Nach einer Sendelbeck-Flanke vergab Opfermann per Kopf (13.) ebenso wie Olpen, dessen Hereingabe zum Torschuss verunglückte und den ASV-Torhüter forderte (27.). Vach blieb weiterhin über die Spitzen Tekdemir und Pommer brandgefährlich. Wieder kam das Tor über die rechte Seite zustande: Lukas Brütting bediente den freistehenden Tekdemir, dessen Kopfball vom Pfosten ins Tor zum 2:2-Ausgleich prallte.
Lukas Brütting, auffällig mit vielen Flügelläufen, wird von Hannes Sommerer verfolgt.
Fabian Nelkel
Nach dem Seitenwechsel starteten die Mittelfranken ähnlich angriffslustig wie zu Spielbeginn. Nach dem Auftaktsieg gaben sie sich mit einem Remis in Kirchenlaibach nicht zufrieden. Dabei lief die aufgerückte Hintermannschaft mehrmals in gefährliche Konter, die die Hausherren jedoch lange Zeit nicht verwerten konnten. In der 55. Minute startete der auffällige Kapitän Sendelbeck zum Solo, sein Abschluss verfehlte jedoch das Ziel. Auf der anderen Seite landete Eichs Freistoß aus 20 Metern neben Obwandners Gehäuse (60.), wie auch Tekdemirs Versuch nach Pommers Hereingabe (63.). Der eingewechselte Kastl hätte die Kirchenlaibacher jubeln lassen können, doch sein Kopfball nach Sommerers Ecke konnte geklärt werden. Mit der Hereinnahme von Stürmer Daniel Grüner kam neuerlicher Druck ins TSV-Offensivspiel. Gegen aufgerückte Vacher bereitete er den Innenverteidigern Reichenauer und Sejans einige Probleme. Erst hatten diese Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf Strafstoß entschied, nachdem Grüner zu Fall gebracht wurde. Dann ließen sie dem eingewechselten Mathias Dadder zu viel Raum. Der konnte von rechts in den Strafraum eindringen und den Ball im Gehäuse versenken. Es waren noch zehn Minuten auf der Uhr, doch Kirchenlaibach wehrte sich wacker und brachte den ersten Dreier in der neuen Spielzeit nach Hause.
Ein Ritt auf Messers Schneide war es, was die Schützlinge von Reinhold Fischer im zweiten Durchgang ablieferten. Anstatt sich auf fremdem Geläuf mit einem Remis zufrieden zu geben, stürmten sie ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne. Dass dadurch große Lücken in der Hintermannschaft entstanden, blieb wenig verwunderlich. Kirchenlaibach stand hinten kompakt und verließ sich auf die agilen Offensivspieler, die für einen nicht unverdienten Dreier sorgten.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2014 23:00 Uhr