von Heiko Tiessen
Mit einem am Ende noch deutlichen 8:1-Kantersieg im Heimspiel gegen einen wenig landesligatauglich auftretenden FSV Erlangen-Bruck II gelang dem ASV Zirndorf vorerst der Sprung auf Rang Elf. Nach überlegener Anfangsphase nahmen die Hausherren eine 2:0-Pausenführung durch einen Doppelpack von Mazanec mit in die Kabine. Nach der Ampelkarte gegen Brucks Reutter brachen bei den Gästen alle Dämme und das Zirndorfer Scheibenschießen nahm seinen Lauf. Der eisige Wind, der am Samstagnachmittag über die Willi-Knapp-Sportanlage zog, hatte symbolischen Charakter: Nicht allein der Hohn des Winters ob des kalendarischen Frühlingsbeginns pfiff am Bibertgrund entlang, auch dem ASV Zirndorf blies nach der 0:2-Derbypleite in Vach ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. Bereits nach zwei Minuten hatte Jan Mazanec die Torflaute (seit dem 3:2-Sieg in Röslau am 10. November hatte kein ASV-Spieler mehr getroffen) in der Bibertstadt beendet und eine Vorlage von Daniel Pfaffinger im Zweitversuch über die Linie gestochert. Erschreckend einseitig verlief aus Brucker Sicht die Anfangsphase, von einem gewachsenen Selbstvertrauen oder gar Aufbruchstimmung nach dem 3:1-Erfolg gegen Mitterteich war beim Tabellenletzten nichts zu sehen. Vielmehr durfte der FSV sich mit dem 0:1 noch gut bedient sehen, denn Florian Schuster (Pfostenschuss 6., Kopfball knapp vorbei 18.) und Markus Wonner (Schüsse über das Tor 13., 15.) ließen recht klare Torchancen ungenützt. Dagegen stand ein erster Schussversuch von Samhal Ibrahimov aus der 28. Minute. Ausgerechnet als die Brucker nun endlich mehr am Spielgeschehen teilnahmen, bestrafte Mazanec den Tiefschlaf der FSV-Defensive bei einem Oswald-Freistoß mit dem 2:0 (34.).
Zirndorf blieb in einem schwachen Landesliga-Spiel das deutlich bessere Team, hatte zu Beginn des zweiten Spielabschnitts durch Schuster (48.) und Mazanec (56.) weitere Chancen zum 3:0. Dies leiteten dann die Gäste mit einem kapitalen Fehler selbst ein. Pfaffinger legte mustergültig für Oswald ab, der sicher einnetzte (57.). Fast im Gegenzug wurde der beste Spielzug der Erlanger mit dem Anschlusstor belohnt, als Laurin Waldhauser auf Dominic Stöhr flankte und dieser per Kopf den Lösel-Vertreter Marco Mood im Zirndorfer Kasten keine Abwehrchance ließ (59.). Als dann der bereits verwarnte Brucker Julius Reutter zu einem eher taktischen denn bösen Foulspiel griff, war die Ampelkarte die vertretbare Konsequenz und zugleich die Vorentscheidung. Es folgte einen halbe Stunde Einbahnstraßenfußball der Zirndorfer. Nur gegen den Alexander Diez-Schuss konnte sich FSV-Keeper Örtelt auszeichnen (61.), danach war der Brucker Schlussmann jeweils chancenlos, als der ASV die freien Räume und Fehler der Gäste konsequent nutzte. Florian Schuster schob überlegt zum 4:1 ein (69.), Marc Oswald hob den Ball ins linke obere Eck (72.), ehe auch der emsige Pfaffinger, von Richter bedient, sich in die Torschützenliste eintragen durfte (81.). Das vielleicht schönste Tor des Tages erzielte der eingewechselte Andreas Scheuenstuhl mit einem satten Linksschuss aus dem Hinterhalt (86.), bevor Kapitän Schuster mit dem 8:1 den Schlusspunkt setzte. Mit nunmehr 30 Zählern wittern die Hermann-Schützlinge Morgenluft im Abstiegskampf, während dieser für die Brucker Reserve endgültig verloren scheint.
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Spielbericht eingestellt am 27.03.2013 12:35 Uhr