von SV Etzenricht
Besser könnte es für die wiederum ohne ihre Routiniers und Leistungsträger antretenden Etzenrichter nicht laufen. Gegen eine tiefstehende und im Abwehrverbund sehr gut organisierte Elf aus Burgkunstadt, glückten zu psychologisch wichtigen Zeitpunkten die entscheidenden Treffer, das Geduldsspiel wurde insofern belohnt und die positive Serie setzt sich mit neun Spielen ohne Niederlage seit Mitte August für die junge Truppe von Trainer Faruk Maloku fort.
Schon im Vorfeld musste Burgkunstadts Cheftrainer Peter Reichel personelle Hemmnisse hinnehmen: Sein Leistungsträger Matthias Reuß fiel aus gesundheitlichen Gründen (Migräneschub) aus und Torwart Nummer Eins, Holger Aumüller, verletzte sich beim Aufwärmen so, dass sein Einsatz ausgeschlossen war. Für ihn stand Fabian Schorn zwischen den Pfosten des FC-Tores, er erledigte seine Aufgabenstellung allerdings mit Bravour, war bei sämtlichen Gegentreffern schuldlos. Im Gegenteil, mit einer spektakulären Parade hechtete er einen Gewaltschuss von Etzenrichts Christian Luff, abgegeben aus 30 Metern, aus der Ecke.
Mit Luffs fulminanter Granate (43.), einer Riesenchance für Stefan Graf in der Anfangsphase (12.), hier parierte Schorn ebenso reaktionsschnell und einer elfmeterreifen Szene von SVE-Stürmer Martin Pasieka (44.), sind die drei Höhepunkte aus Halbzeit Eins genannt, die nichts einbrachten. Eine Standardsituation musste für die angestrebte Pausenführung herhalten. Abwehrspieler André Biermeier entschied nach einer Ecke von Luff zunächst ein Kopfballduell für sich, im zweiten Versuch hämmerte er den Nachschuss unter den Querbalken. Der 18-Jährige bestätigte seine seit Wochen bestechende Form. Nennenswerte Chancen für Burgkunstadt entwickelten sich nicht.
Das Match war bis dahin keine Augenweide, SV-Trainer Maloku sprach von einer Verunsicherung, die sich in seinem Team bemerkbar machte. „Lösungen für eine Konstellation zu finden, bei der sich unser Gegner einigelt, ausschließlich auf Torsicherung bedacht ist und auf Konter wartet, war für unsere Jungs neu", analysierte der Etzenrichter Trainer. Sein Gegenüber, Peter Reichel, sah seine Strategie beinahe aufgehen: „Wir sahen uns als krassen Außenseiter, wollten nicht selbst das Spiel machen und dem Gegner das Angreifen erschweren. Leider ging das Konzept durch den unglücklichen Treffer vor der Halbzeit nicht auf." Als Knackpunkt und endgültige Entscheidung sah Reichel das 2:0, denn bis dahin durfte sein FC immer noch auf ein Unentschieden hoffen. So hatte Burgkunstadts Stefan Dunkel nach einem schönen Doppelpassspiel freie Schussbahn im Etzenrichter Strafraum (58.), platzierte aber seinen Abschluss 30 Zentimeter neben dem linken Torpfosten. Der SVE erhöhte nach dem Wechsel die Geschwindigkeit in der Vorwärtsbewegung und fand die Lücke in der engmaschig angelegten Abwehrkette des 1. FC.
Christian Luff legte den Ball in den Lauf von Stefan Graf und dieser ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Flach und präzise vollendete der einsatzfreudige Stürmer, die Partie aus Sicht der SV-Fans damit abgehakt. Einmal lag der Anschlusstreffer in der Luft, nach einem Querschläger (73.) brannte es lichterloh im Strafraum der Gastgeber. Ansonsten wirkte die Maloku-Elf körperlich und gedanklich einen Schritt schneller. Logische Folge war Niko Beckers Tor zum Endstand. Die mustergültige Vorarbeitet lieferte Roman Fuchs. Er tankte sich wie ein Wirbelwind über die rechte Außenbahn durch, legte von der Grundlinie in den Laufweg Beckers, der das Zuspiel mühelos über die Linie drücken konnte. Für FC-Coach Peter Reichel fiel die Niederlage zu hoch aus. „Das Resultat spiegelt den Tabellenstand der beiden Mannschaften, ich weiß nicht, ob wir heute drei Tore schlechter waren", relativierte er. Faruk Malokus Fazit lautete: „Ein hochverdienter Sieg, auch wenn wir nach dem etwas zähem Beginn heute eine Standardsituation als Schlüsselszene benötigt haben."
Spielbericht eingestellt am 24.10.2012 11:31 Uhr