Bei beiden Mannschaften hatte sich einiges getan in der Sommerpause, es gab einige Veränderungen. Bei den Gästen aus Mitterteich war nicht zuletzt der eine oder andere aus der Jugend nachgerückte Spieler mit an Bord. Beim SV Memmelsdorf schlug - nach einer eigentlich guten Vorbereitung - kurz vor dem Start das Verletzungspech zu. Es fehlten einige wichtige Akteure. Dennoch wollte die Heimelf um das Trainergespann Michael Wernsdorfer und Markus Saal natürlich die drei Punkte zuhause behalten.
Nach dem Zweikampf mit Frantisek Nedbaly (li.) hält sich der Memmelsdorfer Henrik Schwinn gerade noch auf den Beinen und zieht davon.
Markus Schütz
Der SV Memmelsdorf ging sofort ins Pressing über und lief früh und mit viel Tempo an. Als Abschluss gab es einen Kopfball von Daniel Krüger, der allerdings vorbei ging. Keine zehn Minuten waren gespielt, da gab es allerdings die erste kalte Dusche für die Heimelf. Einen weiten Einwurf verlängerte Daniel Lauterbach per Kopf in den Lauf von Marco Kießling. Der konnte seinen Gegenspieler kreuzen, eine Absicherung gab es nicht, so dass der Kapitän alleine aufs Tor zulief und ins linke Eck abschloss. Dieses Tor spielte den Mitterteichern in die Karten. Ihre Ausrichtung war, relativ tief und kompakt zu stehen und dann schnell und über lange Bälle zu kontern. Weil der SV Memmelsdorf im Spielaufbau immer wieder Ungenauigkeiten an den Tag legte, gab es oft die Gelegenheit, diesen Plan in die Tat umzusetzen. So bei einem Angriff über Marco Kießling, dessen flache Hereingabe von links Frantisek Nedbaly direkt abfasste, aber drüber setzte. Dazu setzte Manuel Dürbeck den Ball nach einer Ecke aus 22 Metern knapp am Winkel vorbei. Memmelsdorf hatte viel Ballbesitz, aber gefährliche Aktionen gab es kaum gegen die zweikampfstarken und aggressiv gegen den Ball arbeitenden Mitterteicher. Und die hatten einen in ihren Reihen, der an Effektivität nicht zu überbieten war: Marco Kießling. Nach einer halben Stunde und nach einem Annahmefehler von Johannes Bayer schnappte er sich den Ball, hatte einen Tempovorsprung, lief wieder alleine aufs Tor zu - und schloss wieder sicher ab: 0:2! Damit aber nicht genug. Sein dritter Treffer nur kurze Zeit später war beinahe eine Parallele zum ersten. Diesmal ein langer Ball, erneut eine Kopfballverlängerung - und Marco Kießling lief wieder alleine aufs Tor zu. Und er behielt seine hundertprozentige Chancenauswertung bei und erhöhte auf 0:3. Sein vierter Treffer glich wieder dem zweiten: Nach einem Abspielfehler schnappte er sich das Leder und schloss wieder sicher ab. Kurz darauf ging es in die Pause.
Wuchtig gehen Lukas Wernsdorfer (li.) und der Mitterteicher Frantisek Nedbaly ins Kopfballduell.
Markus Schütz
Nach menschlichem Ermessen war die Partie damit entschieden. Wenn nicht etwas Verrücktes passieren würde. Daniel Krüger versuchte es gleich mal aus weiter Ferne - aber im Zurücklaufen lenkte Keeper Tim Lauterbach den Ball gerade noch über die Latte. Ansonsten aber gab es ein klares Bild: Memmelsdorf strampelte sich mit viel Ballbesitz weiter ab, kam aber nicht durch gegen die weiterhin mit viel Aufwand verteidigenden Mitterteicher. Alexander Ochs in der vordersten Front bekam kaum Zuspiele. Die Gäste hatten selbst zwar kaum mehr Aktionen nach vorne, brauchten sie aber auch gar nicht. Die dickste Gelegenheit für Memmelsdorf gab es in der 70. Minute, als sich Alexander Ochs über links durchsetzte und mit einer schönen Flanke Daniel Krüger bediente. Aber Daniel Kahrig warf sich in den Abschluss und blockte kurz vor der Torlinie. Es wäre wohl aber sowieso zu spät gewesen. Auch die Tatsache, dass Martin Bächer zehn Minuten vor dem Ende raus musste - und der SV Mitterteich nach seinen vier Wechseln niemanden mehr auf der Bank hatte und zu zehnt zu Ende spielte, änderte nichts mehr am Ausgang. Für eine Ergebniskorrektur hätte dann noch Henrik Schwinn sorgen können, aber sein Abschluss ging knapp am langen Pfosten vorbei.
Gleich mit zwei Mitterteichern bekommt es hier der Memmelsdorfer Marc Fischer zu tun.
Markus Schütz
Das Spiel ist eigentlich schnell erklärt: Die zahlreichen Fehler der Memmelsdorfer spielten der Spielweise der Mitterteicher in die Karten. Sie konnten dadurch ihren Plan, kompakt zu stehen und nach Ballgewinnen mit wenigen Kontakten schnell umzuschalten, perfekt umsetzen. Von Vorteil war natürlich die Effektivität, für die natürlich vor allem Marco Kießling sorgte. Der hat einen Sahnetag erwischt, aber - und ohne seine Leistung schmälern zu wollen - vier Mal in einer Halbzeit alleine aufs Tor zuzulaufen, das darf man keinem Stürmer gestatten! Wenn man es gestattet, braucht man sich nicht wundern, dass man mit einfachen Mitteln deutlich geschlagen wird.
Spielbericht eingestellt am 17.07.2022 00:03 Uhr