von spvgg-selbitz.de, Thomas Popp
Es bleibt dabei. Die SpVgg Selbitz kann bei Dergahspor Nürnberg einfach nicht gewinnen. Im dritten Anlauf setzte es für die Frankenwäldler die dritte Niederlage beim Nürnberger "Multi-Kulti" Klub. Und die wäre diesmal durchaus vermeidbar gewesen. "So ein Spiel darfst du niemals verlieren", grantelte Trainer Henrik Schödel nach der Partie. Der Übungsleiter meinte damit die Schlüsselszene des Spiels. Sechs Minuten vor dem Abpfiff, Selbitz war zu diesem Zeitpunkt am Drücker, kratzte Nürnbergs Verteidiger Radina beim Spielstand von 2:2 einen Thierauf Schuss mit letztem Einsatz von der Torlinie. Fast im direkten Gegenzug köpfte der gleiche Akteur zur Führung ein.
Diese Situation war symptomatisch für einen gebrauchten Selbitzer Nachmittag, der mit einem Wort treffend beschrieben ist: Unglücklich. So fing nämlich auch die Partie an. Nach fünf Minuten bugsierte Felix Edelmann einen lang getretenen Freistoß mit dem Kopf ins eigene Gehäuse. Ein Auftakt nach Maß, für die in der Winterpause mächtig aufgerüsteten "Türken", denen die frühe Führung Sicherheit gab. Mit schnellen Direktpässen überbrückten sie das Mittelfeld. Die Gäste konnten sich oft nur mit Fouls helfen, aus den Freistößen resultierte dann auch immer wieder Torgefahr. Selbitz konnte sich nur mühsam aus der Umklammerung befreien. Schuberths erster Torabschluss war zu schwach und Edelmanns Schuss ging in den zweiten Stock. Die bis Dato beste Möglichkeit der Gäste bot sich Hager nach knapp einer halben Stunde. In aussichtsreicher Position rutschte der Mittelstürmer auf dem ungewohnten Kunstrasen weg. In der Folgezeit wurde die Partie zunehmend hitziger. Auf dem kleinen Nürnberger Nebenplatz war nahezu in jeder Aktion auch irgendwie ein Foulspiel dabei. Schiedsrichter Felix Scharf hatte alle Hände voll zu tun, hätte aber eindeutig konsequenter durchgreifen müssen. So ahndete er eine Tätlichkeit des Nürnberger Spielmachers Menekse an Bernegg nur mit einer -von insgesamt elf- gelben Karten. Fußball wurde aber auch noch gespielt. Und da hatte die Schödel-Elf jetzt Feldvorteile. In der 49. Spielminute gelang Kevin Winter per Fernschuss der verdiente Ausgleich. Das Spiel ging nun hin und her. Nach einem Eckball hatte Maxi Lang die Selbitzer Führung auf dem Fuß. Der Treffer fiel aber auf der Gegenseite. Dergahs Mittelfeldmotor Menekse, der in dieser Situation nicht entscheidend gestört wurde, spielte den Ball in die Tiefe. Möschwitzer konnte zunächst noch gut klären, der Abpraller sprang zu Gkenios, der keine Mühe hatte. Nur zwei Minuten später gelang Winter per Handelfmeter, Radina war das Leder an die Hand gesprungen, der erneute Ausgleichstreffer. In der Folgezeit hatten beide Mannschaften Chancen zur Führung. Möschwitzer klärte gegen Jasarevic, Menekse schoss drüber. Auf Selbitzer Seite scheiterte Hager an Torwart Ünal. Die beste Chance bot sich aber -wie Eingangs erwähnt- Thierauf, dessen Schuss Radina für seinen bereits geschlagenen Torwart noch von der Linie kratzte. Im Gegenzug köpfte der großgewachsene Abwehrhüne völlig ungedeckt aus fünf Metern zur abermaligen Führung ein. In den Schlussminuten warf Selbitz alles nach vorne. Mallik hatte die große Chance zum Ausgleich, sein Schuss trudelte haarscharf am Pfosten vorbei. In der vierten Minute der Nachspielzeit stellte Probst gegen die völlig entblößte Selbitzer Abwehr den Endstand her.
Dergahspor zeigte sich gegenüber der Vorrunde deutlich verbessert. Menekse, Radina und Jasarevic fielen, neben ihrer übertriebenen Theatralik, auch durch fußballerisches Können auf. Die SpVgg Selbitz agierte insgesamt glücklos. In den entscheidenden Situationen fehlte den jungen Frankenwäldlern auch die nötige Cleverness.
Spielbericht eingestellt am 08.03.2017 16:42 Uhr