Gleich zu einer Reihe von Umstellungen war vor der Partie ASV-Coach Michael Taschner aufgrund einiger Verletzungen und angeschlagener Spieler gezwungen. So rutschten mit Torwart Benni Schatz, Max Geßlein, Christian Pätz und Nikolas Kraus vier neue Akteure im Vergleich zur Vorwoche in die Startelf. Dejan Cukaric, Philipp Dall und Michael Heißenstein nahmen vorerst auf der Bank Platz, Joel Didoff war dagegen nicht im Kader. Am System änderte Taschner allerdings nichts und ließ seine Elf im präferierten 4-1-4-1 beginnen. Weitaus weniger Änderungen an der Startelf nahm dagegen sein Gegenüber Thomas Kaufmann vor: für Urlauber Stefan Olpen begann Youngster Jonas Sommerer als linker Außenverteidiger. Ansonsten vertraute der TSV-Coach seinem Stammpersonal.
Verbissene Zweikämpfe im Mittelfeld prägten über weite Strecken die Partie. Hier wird der Kirchenlaibacher Sebastian Höreth gleich von zwei Hollfeldern attackiert.
Thomas Nietner
Beide Trainer waren sich schon vorab darin einig, dass das Kreisderby wohl eine "enge Partie, eine Begegnung auf Augenhöhe" werden würde, in der das kämpferische Element den Ausschlag geben würde. Dies hatten die Gäste in den Anfangsminuten allerdings offensichtlich besser verinnerlicht. Die Hollfelder präsentierten sich mit dem Anpfiff aggressiver im Zweikampf und einfach gewillter, im Kreisderby dreifach zu punkten. Dennoch hatten sie schon gleich zu Beginn Glück, dass Sebastian Höreth, nach einer schönen Flanke von Tobias Hader, nur den Pfosten traf. Die Heimelf agierte, abgesehen von dieser Szene, jedoch anfangs viel zu passiv und kam nicht richtig in die Partie. Daraus konnten die Gäste allerdings nicht unbedingt Kapital schlagen. Zwar war die ASV-Elf um einen geordneten Spielaufbau bemüht, hatte jedoch Probleme, zum Abschluss zu kommen. Dabei hatte Michael Taschner dies während der Woche noch extra trainieren lassen. So war es nicht sonderlich verwunderlich, dass die Führung der Gäste aus einer Standardsituation resultierte: ASV-Kapitän Johannes Eberlein knallte einen direkten Freistoß durch die Mauer in die Maschen. Erst jetzt wachten die Gastgeber langsam auf und hätten fast postwendend den Ausgleich erzielt, jedoch traf Jonas Sommerer erneut nur Aluminium und scheiterte an der Latte. In der Folgezeit gelang es der Kaufmann-Elf, das Spielgeschehen an sich zu reißen und die Gäste in die Defensive zu drängen. Angetrieben vom ehemaligen Hollfelder Hannes Sommerer erhöhten die Frankenpfälzer nun die Schlagzahl, so dass der Ausgleich förmlich in der Luft lag. Nur eben fallen wollte er nicht. Vielmehr hatten die Hausherren das Glück auf ihrer Seite, dass im Anschluss an eine eigene Ecke das Tabellenschlusslicht nach einem Konter nicht den zweiten Treffer erzielte. Aber Christian Pätz und Philipp Schubert spielten die Situation nicht konzentriert zu Ende, so dass TSV-Schlussmann Tobias Obwandner die Situation mit letztem Einsatz noch bereinigen konnte. Ein Problem, dass die Gäste schon in den letzten Spielen stets begleitete. "Wir spielen uns immer wieder gute Möglichkeiten heraus, sind dann am Ende aber zu unkonzentriert", hatte Markus Taschner bereits im Vorfeld die Abschlussschwäche seiner Elf angemahnt. Dennoch konnte der ASV-Trainer mit der Leistung seiner Elf bis dahin zufrieden sein, auch wenn es nur mit einer knappen Führung in die Pause ging. Mit einem starken Zentrum um Eberlein, Kraus und Gubitz machte man die Räume im Mittelfeld eng und stellte den Vorjahresaufsteiger damit vor einige Schwierigkeiten. Allerdings hätte sich Taschner auch über einen Rückstand nicht beklagen können. Es war die erwartet enge Kiste.
Jonas Sommerer blockt im letzten Moment den Schuss von Michael Fuchs.
Thomas Nietner
Und auch die zweiten 45 Minuten sollten so beginnen, wie der erste Durchgang aufgehört hatte, mit dem Abschlusspech der Kaufmann-Elf. Denn erneut traf Tobias Hader nur den Pfosten. Es war zum Haare raufen! Die Angriffe der Heimelf wurden nun immer wütender, mit zunehmender Dauer allerdings auch fast schon verzweifelter, denn der ersehnte Treffer wollte gegen den tapfer verteidigenden Bayernligaabsteiger eben nicht fallen. Nach einer Viertelstunde brachte daher TSV-Coach Thomas Kaufmann mit Matthias Dadder einen zweiten Stürmer und sollte damit ein "glückliches Händchen" beweisen. Der Angreifer brachte noch einmal eine Menge frischen Wind in die Begegnung, in der sich die Hollfelder mittlerweile aufopferungsvoll gegen den Ausgleich stemmten und nur noch selten zu Entlastungsangriffen kamen. Wenn sie zu Angriffen kamen, dann spielte die Elf aus der Fränkischen Schweiz diese jedoch nicht konzentriert zu Ende. Dieses Manko zog sich wie ein roter Faden durch die Begegnung. Aber wer weiß, wie die Partie geendet hätte, wenn Johannes Schatz nicht den aufgerückten Daniel Greiner, der sich immer öfters mit in die Offensive eingeschaltet hatte, kurz vor dem Strafraum unfair gestoppt hätte und dafür vom Unparteiischen vorzeitig zum Duschen geschickt worden wäre. Durch den Platzverweis des ASV-Innenverteidigers war Taschner zum Umstellen gezwungen: Johannes Eberlein rückte aus dem Mittelfeld ins Abwehrzentrum. Um den für mächtig Wirbel sorgenden Matthias Dadder auf der rechten Außenbahn den Zahn zu ziehen, beorderte er den schnellen Christian Pätz auf die linke Verteidigerposition. Doch aufhalten konnte er die TSV-Angriffswelle nicht mehr. Schon kurz nach dem Platzverweis platzte bei der Heimelf endlich der Knoten. Ausgerechnet der ehemalige Hollfelder Hannes Küfner brach den Bann und verwertete eine Hereingabe von Kapitän Fabian Sendelbeck, der in der zweiten Hälfte mächtig aufdrehte und sein Team mitriss. Der Widerstand der Gäste war gebrochen, die Gastgeber hatten nun mehr Platz und entschieden mit zwei mustergültigen Angriffen schließlich die Partie zu ihren Gunsten. Zweimaliger Torschütze dabei war "Joker" Matthias Dadder, der von der ASV-Abwehr einfach nicht mehr zu halten war.
Durch die Pleite im Kreisderby wandert die "Rote Laterne" weiter nach Hollfeld. Die glücklosen Gäste rutschen auf den letzten Tabellenplatz ab und stehen wohl wie erwartet mit ihrer jungen Elf vor einer schwierigen Saison. Dabei hatte die Taschner-Elf den mit zunehmender Spieldauer stärker werdenden Gastgebern über lange Zeit durchaus Paroli bieten können. Die vergebene Konterchance kurz vor dem Seitenwechsel und die Gelb-Rote Karte für Verteidiger Johannes Schatz waren allerdings die beiden "Knackpunkte" in einer anfangs ausgeglichenen Partie, die die Frankenpfälzer am Ende jedoch verdient für sich entscheiden konnten. Alleine mit den drei Aluminiumtreffern hätten die Gastgebern schon eher die Weichen auf Heimsieg stellen können. Durch den "Dreier" gelingt der Überraschungself des Vorjahres wieder der Anschluss an das breite Mittelfeld. Sollte man innerhalb der nächsten Woche bei den Gastspielen in Stadeln und Friesen erneut Zählbares ernten, könnte man sich vorerst längere Zeit vom unteren Tabellendrittel absetzen. Die Hollfelder erwarten im nächsten Heimspiel die Reserve aus Seligenporten.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2014 21:36 Uhr