Auftakt der Landesliga Nordost: im Duell des FC Vorwärts Röslau und des BSC Saas Bayreuth standen sich zwei Teams gegenüber, die neue Trainer vorstellten. Rüdiger Fuhrmann, der Rainer Stark auf der Röslauer Kommandobrücke ablöste, berief mit Sebastian Hermann nur einen seiner drei Neuzugänge in die Startelf. Kaum Platz für Spielereien in seinem ohnehin kleinen Kader, spätestens nachdem Torjäger Eric Tonka den FC in Richtung Neudrossenfeld verließ. Einen größeren Umbruch gab es dagegen bei den Gästen aus Bayreuth: viele Stammkräfte mussten ersetzt werden und auch Neucoach Martin Fraß kam zu seinem Landesligadebüt als Trainer. So blieb ein Fragezeichen hinter den Bayreuthern. Mit Tim Tscheuschner und Sebastian Wallochny liefen zwei neue Spieler auf, Florian Guthmann und Moritz Greef mussten noch auf ihren Einsatz warten.
Christian Wölfel verfolgt Tobias Benker.
Fabian Nelkel
Bei strahlendem Sonnenschein auf der Röslauer Sportanlage agierten die Gäste aus Bayreuth aus einer defensiven Formation heraus und wollten gegen favorisierte Röslauer hinten sicher stehen. Nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die Hausherren das Spiel. Besonders die rechte Außenbahn mit dem flinken Yavuz sorgte für Gefahr beim BSC. Die erste Möglichkeit kam dagegen über die linke Seite zustande: Sieg setzte sich auf dem Flügel durch und konnte flanken, doch Torjäger Walther verpasste den Ball (5.). Wenige Momente später schauten die Bayreuther nur zu, als Hermann mit einem feinen Heber Yavuz steil schickte, dieser von rechts flankte und Walther aus kurzer Distanz das Leder neben das Gehäuse setzte. Nach gutem Beginn kam vom Gastgeber lange nichts. Der Tabellensiebte der Vorsaison kam besser ins Spiel und verzeichnete nach einer Viertelstunde die ersten Chancen. Nach einer Hereingabe von Greef köpfte Abwehrhühne Zakrzewksi aufs eigene Tor, der Ball streichte übers Quergebälk. Die Abwehr der darauf folgenden Ecke geriet zu kurz: Stenglein fackelte an der Strafraumgrenze nicht lange und zwang Blechschmidt zu einer Glanztat. Dieser behielt auch gegen Maßberger im Strafraum (22.) und gegen Greef (27.), der von Wallochny geschickt wurde, Oberwasser. Das Spiel plätscherte dahin, beiden Mannschaften fehlte in der Folge der entscheidende Pass in die Spitze. Als man sich schon auf den Pausentee vorbreitete, hatte erneut Walther die Führung auf dem Fuß, doch blieb er erneut unglücklich im Abschluss.
Der zweite Durchgang gehörte Sebastian Pritschet (re.) und Markus Walther (links, Hintergrund).
Fabian Nelkel
Mit einigen Minuten Verspätung pfiff das Schiedsrichtergespann Fenkl – Herbst – Hoffmann den zweiten Durchgang an. Vorwärts Röslau fehlte der Wille, das Führungstor zu erzielen, sie reagierten nur. Saas Bayreuth kam immer besser ins Spiel: in der 53. Spielminute konnte Greef nach Pass von Pritschet in letzter Sekunde noch abgelaufen werden. Zwei Minuten später sollte dann die Führung fallen: der auffällige Dachsberger trat die Ecke von der linken Seite, Sebastian Pritschet reagierte am schnellsten und traf ins Schwarze – sein erster Landesligatreffer. Allmählich wachten die Hausherren auf. Zakrzewskis Kopfball landete (57.) aber neben Tscheuschners Gehäuse. Und auch in der 72. Minute fehlte das Quäntchen Glück: eine einstudierte Freistoßvariante überraschte die Saaser Hintermannschaft, doch Walthers Abschluss aus halbrechter Position konnte vom Youngster im Gästetor pariert werden. Im Gegenzug verlängerte der Torschütze Pritschet einen weiten Ball auf den eingewechselten Neuzugang Guthmann, der frühzeitig abschloss und Blechschmidt keine Chance ließ. Der Bayreuther Jubel kannte keine Grenzen, doch waren noch 15 Minuten auf der Uhr. Schon mit der nächsten nennenswerten Aktion kam der Anschlusstreffer. Zakrzewski schickte den sträflich alleingelassenen Yavuz, der punktgenau Walther bedienen konnte. Der Abschluss war nur noch Formsache. Heimcoach Fuhrmann stellte auf einer Dreierkette um und beorderte den langen Abwehrmann Zakrzewski in die Spitze. Die Bayreuther wurden in ihren Sechzehner gedrängt, konnten kaum einen Befreiungsangriff starten. Mit dem letzten Angriff sollte es noch zum Ausgleich reichen. Walther wurde im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Fenkl zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher. Nach dem Anstoß beendete Fenkl die Partie.
Für beide Trainer gibt es noch einiges zu tun. Doch dürften sie in der Auftaktpartie schon gute Ansätze gesehen haben, auf denen aufgebaut werden kann. Da wäre zum einen die effektive Chancenauswertung der Saaser zu nennen, sowie die Moral und Ausdauer der Röslauer, die zu keiner Zeit aufsteckenden und selbst in der 80. Spielminute noch einen Gang zulegen konnten.
Spielbericht eingestellt am 12.07.2014 20:29 Uhr