Unterschiedlicher hätte der Saisonauftakt für Höchberg und Schweinfurt nicht laufen können. Die Kracken zeigten bei Bayernliga-Absteiger TSV Karlburg eine ansprechende Leistung, wurden aber in buchstäblich letzter Sekunde von Jan Wabnitz bestraft. Der Frust war hernach deutlich spürbar.
Die Schweinfurter siegten hingegen klar mit 4:1 gegen den SV Friesen und zeigten eine starke Vorstellung. Torjäger Dominik Popp traf doppelt. Auf ihn ruhten auch in Höchberg wieder die Hoffnungen.
Patrick Werner stoppt Tim Eisenberger.
Alexander Rausch
Bei hochsommerlichen Temperaturen brauchte der Angreifer auch keine Anlaufzeit und hätte beinahe nach weniger als einer Minute getroffen. TG-Keeper Nicolas Wilhelm hatte er bereits umkurvt, aber Elia Schoppel rettete gerade noch vor der Linie (1.). Durchatmen auf Höchberger Seite, aber nur kurz. Denn die Schweinfurter bestimmten die Partie, ließen den Ball sehr gut laufen und versuchten, über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Nur der letzte Pass fehlte.
Trotz dessen, dass die Gastgeber defensiv alle Füße voll zu tun hatten, setzten sie offensiv Akzente. Im Mittelpunkt aller Aktionen stand meist Sturmtank Tim Eisenberger, der Nils Grießenauers Ecke knapp drüber köpfte (9.). Nur zwei Minuten später war der 30-Jährige erneut nicht zu halten. Erst Patrick Werner grätschte ihn an der Strafraumkante ab. Doch Philipp Glücker versenkte den Abpraller eiskalt (11.). Die Höchberger hatten den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber die Turner rückten nahezu im Gegenzug wieder alles gerade. Ulrich Scheidel bediente Dominik Popp und versenkte zum Ausgleich (13.).
Beide Akteure waren auch in den Folgeminuten die Aktivposten. Ulrich Scheidels Kopfball nach Schulz-Flanke geriet zu ungenau (14.). Die Turner bestimmten gegen leidenschaftlich verteidigende Hausherren das Geschehen und nutzten die nächste Unachtsamkeit in Höchbergs Deckung zur Führung. Falco Schulz flankte von rechts auf Tim Stühler, der mutterseelenalleine volley aus 15 Metern einschweißte (20.) Starkes Tor, dem Dominik Popp das Dritte hätte folgen lassen können. Doch der Angreifer scheiterte im Eins-gegen-Eins an Nicolas Wilhelm (24.).
In der Trinkpause konnten sich die Hausherren sammeln und schlugen hernach tatsächlich zurück. Erst fehlte Tim Eisenberger bei Glückers-Hereingabe der Druck (28.), bei Maximilian Heiders Flanke war er dann aber zur Stelle. Einen Schritt schneller als Niklas Reuß versenkte er aus sechs Metern zum Ausgleich (34.). Mit besserem Timing beim Kopfball hätte Elis Schoppel sogar noch vor der Pause auf 3:2 stellen können. So bugsierte er Nils Grießenauers Freistoß vorbei (41.) und es ging nach einer guten und abwechslungsreichen ersten Hälfte mit 2:2 in die Kabinen.
Dieser Treffer tat weh. Tim Eisenberger ist vor Niklas Reuß am Ball, schießt ein, wird aber vom FTS-Verteidiger getroffen.
Alexander Rausch
Mit Schwung kamen beide zurück, blieben aber in der Folge schlicht ungefährlich. Die Schweinfurter mühten sich gegen defensiv kompakt verteidigende Hausherren. Allerdings fehlte im letzten Drittel die nötige Präzision. So hatten die Kracken wenig Probleme, die Angriffsversuche der Gäste zu verteidigen. Nur einmal wurde es brenzlig, als Dominik Popp startete, aber Elis Schoppel stoppte den durchbrechenden Angreifer per Foulspiel (74.).
Auf der anderen Seite hatten die Höchberger weiterhin ihre Momente in Person von Tim Eisenberger. Nach etwas mehr als einer Stunde war der Angreifer durchgebrochen, brauchte aber einen Moment zulange für die richtige Entscheidung und Simon Mai entschärfte zusammen mit Ercan Öztürk die Situation (67.). Und in der Nachspielzeit bot sich dem Kapitän die Möglichkeit, per indirektem Freistoß doch noch auf Sieg zu stellen. Ulrich Scheidel hatte zu Simon Mai zurückgespielt und der Keeper den Ball aufgenommen. Tim Eisenbergers Gewaltschuss nach Marc Pimpertz‘ Ablage ging aber weit über den Querbalken (90.+6).
Medin Ljajic muss sich Ulrich Scheidel erwehren.
Alexander Rausch
So blieb es beim letztlich gerechten Remis. Die Schweinfurter zeigten zwar die bessere Spielanlage und hatten mehr von der ersten Hälfte, aber es fehlte in mehreren Szenen die Präzision, ebenso wie nach dem Seitenwechsel. Die Hausherren hingegen verteidigten kompakt und hatten offensiv Tim Eisenberger, der die FTS-Abwehr immer wieder in Alarmbereitschaft versetzte.
Bereits am Wochenende sind die Kracken erneut zu Hause gefordert, wenn am Samstag um 16:00 Uhr der TuS Röllbach am Waldsportplatz gastiert. Die Turner empfangen eine Stunde früher den FC Sand zum Derby an der Maibacher Höhe.
Spielbericht eingestellt am 20.07.2022 00:38 Uhr