Wenig war bei den Schweinfurtern in der Vorwoche beim Pflichtspielauftakt im Pokalspiel gegen Forchheim zusammengelaufen. Vor allem defensiv offenbarte der Aufsteiger auf der Maibacher Höhe große Lücken. Die versuchte Übungsleiter Adrian Gahn auf dem kleinen Höchberger Kunstrasenplatz mit einer Fünferkette und zwei Sechsern zu schließen, um dann die Fehler des Gegners bei Schnellangriffen zu nutzen. Dabei vertraute Gahn auf die Elf der Vorwoche Dem setzten die Hausherren, die zuletzt in der Vorbereitung zweimal in Folge gegen gute Gegner (Würzburger FV 0:3, TSV Großbardorf 0:5) verloren hatten, ein etwas offensiveres 3-5-2 entgegen. Allerdings in ungewohnter Besetzung. Denn Thomas Kaiser fehlten sieben Spieler verletzungs-, studien- oder urlaubsbedingt: „Wir sind momentan extrem gebeutelt.“
Gekonnt hält sich FT-Kapitän Fabian Reith Höchbergs Ferdinand Hansel vom Leib.
Alexander Rausch
Dennoch kamen die Kracken gegen von Beginn an tief stehende Gäste gut in die Partie. Der Ball lief gekonnt durch die eigenen Reihen. Schweinfurt hatte kaum Anteile. Bis zur achten Minute, als Pascal Rinbergas nach einem Einwurf erstmals gefährlich in den Höchberger Strafraum flankte. Dort kam Dominik Popp völlig unbedrängt zum Kopfball. Zwar parierte Dominik Daxhammer glänzend, doch Maxmilian Mosandl staubte unhaltbar ab.
Besser hätte die Partie für die Turner nicht beginnen können. Denn in der Folge zogen sie sich wieder zurück und überließen den Gastgebern das Spiel und das Spielgerät, mit dem diese aber nur wenig anzufangen wussten. Erst nach rund einer Viertelstunde näherte sich Manuel Priesnitz mit einem Schuss aus rund 15 Metern erstmals dem Gäste-Gehäuse an, verzog aber. Die Hausherren kontrollierten das Mittelfeld, aber im letzten Drittel fehlte es weiter an Durchschlagskraft. Nach knapp einer halben Stunde schoss Priesnitz, gut freigespielt, wiederum über den Balken.
Schweinfurt hingegen setzte Nadelstiche und hätte durch Tyrell Walton um ein Haar nachgelegt. Doch sein Schuss ging nach einer zu kurz abgewehrten Ecke rechts vorbei. Es war nicht die einzige Ungenauigkeit in der Höchberger Deckung. Denn die nächste folgte – diesmal wesentlich gravierender – nach rund 30 Minuten. Einen harmlosen Ball wollte Louis Maienschein zu Dominik Daxhammer köpfen. Aber sein Rückpass geriet zu kurz, Dominik Popp spitzte dazwischen und erhöhte auf 2:0. Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Tyrell Walton nach einem erneuten Maienschein-Fehler beinahe das dritte Schweinfurter Tor erzielt, war aber zu überrascht.
Torschützen unter sich: Maximilian Mosandl – Schütze zum 1:0 – beglückwünscht Dominik Popp, der Dominik Daxhammer zweimal überlupfte. Dahinter freut sich Tyrell Walton, der den Endstand herstellte.
Alexander Rausch
Defensiv zu fehlerbehaftet und offensiv ohne die nötige Durchschlagskraft. Mit diesem Fazit waren die Gastgeber in die Kabine gegangen, kamen aber engagiert aus dieser. Aber erneut fehlte den Abschlüssen Alexander Priesnitz (51.) und Sven Burkards (56.) die nötige Genauigkeit, um Simon Mai im Schweinfurter Tor ernsthaft zu prüfen. Auch der eingewechselte Ramon Schmitt versuchte aus der zweiten Reihe. Aber auch sein Schuss landete, abgefälscht, im Fangzaun. Den Höchbergern fehlten gegen die massive FT-Deckung die richtigen Mittel.
Erst mit Waltons Chance bei der Anbruch der Schlussviertelstunde – einmal abgesehen von Maximilian Mosandls „Field Goal“ aus 20 Metern – zeigten sich die Turner im zweiten Durchgang erstmals gefährlich. Zudem sollte Yannik Saal in den letzten 20 Minuten nochmals für Entlastung sorgen – und tat das prompt, als er Dominik Popp perfekt bediente und der ein zweites Mal an diesem Nachmittag Dominik Daxhammer bezwang. Zu groß waren die Lücken in Höchbergs Defensive, als die Hausherren alles auf eine Karte setzten. Und Tyrell Walton nutzte diese kurz darauf ein weiteres Mal. Erneut hatte Saal eingeleitet, Popp hatte nach missglücktem Abschluss auf Pascal Rinbergas weitergeleitet. Der wiederum bediente Tyrell Walton und der 18-Jährige aus 17 Metern fulminant vollendet.
Tyrell Walton kommt gegen David Schug zwar zu spät, stört den Höchberger aber entscheidend.
Alexander Rausch
Der Frust war den Hausherren deutlich anzumerken. An der gereizten Stimmungslage hätte wohl auch Ferdinand Hansels möglicher Ehrentreffer nichts geändert. Doch Simon Mai war gegen den durchgebrochenen Angreifer zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Es war Höchbergs beste Möglichkeit an diesem gebrauchten Nachmittag, an dem die Kaiser-Schützlinge eigentlich einen Sprung ins Mittelfeld machen wollten.
Nun bleiben sie weiterhin punktgleich mit Lokalrivalen Lengfeld und Kleinrinderfeld sowie Neuling Frohnlach im Tabellenkeller stecken. Nun wartet das brisante Derby in Rimpar. Die Schweinfurter hingegen, die kommenden Samstag zum Dritten Geesdorf reisen, klettern hingegen auf Rang vier und verschaffen sich mit nun acht Zählern Vorsprung Luft nach unten.
Spielbericht eingestellt am 08.03.2020 14:02 Uhr