Sieben Spiele nicht gewonnen, aber zumindest nach sechs Niederlagen im alten Jahr am letzten Wochenende beim ersten Spiel nach der Winterpause ein Unentschieden in Leinach geholt. Dass der 1:1-Ausgleich noch in den letzten Minuten fiel, war für die Bayern zumindest eine Annäherung an den tatsächlichen Spielverlauf. Torschütze Benedikt Jandl fehlte diesmal urlaubsbedingt, daneben standen Shawn Hilgert, Jannik Feidel und Julian Schuhmann nicht zur Verfügung. Personell mussten Tamer Yigit und Björn Auer – in der Winterpause mit Zusage für die neue Saison als Co-Trainer dazu gestoßen – also die Anfangsformation verändern. Für Jandl rückte Benedikt Straßberger in die Startelf, zudem stand Nico Gaubitz anstelle von Mario Bodendörfer im Tor. Auch die Gäste hatten in diesem Jahr erst ein Spiel absolviert, doch war das 0:8 gegen die Würzburger Kickers 2 ein Tiefschlag für die in der Winterpause durch den bisherigen Abtswinder Constantin Paunescu verstärkte Mannschaft. Mit Carsten Weiß übernahm zudem ein neuer Trainer die Aufgabe, der Paunescu noch aus Abtswinder Tagen kannte. Personell wechselte Weiß zweimal zur vorherigen Kickers-Klatsche. Danny Djalek war nicht dabei und Gani Dervisi blieb auf der Bank, dafür spielten Raphael Rogers und Eray Cadiroglu von Beginn an. Im Hinspiel besiegten die Kitzinger Bayern ihre Gäste auf deren Plätz mit 2:0 durch die Tore von Andre Hartmann und Ahmed Bakare.
Sebastian Stumpf gegen Daniel Zänglein und Eroy Cadiroglu (re.)
Jürgen Sterzbach
Auch Kitzingens neuer Trainer Frank Wettengel nutzte die Chance, seine künftige Mannschaft anzuschauen, da er mit seiner aktuellen, der SpVgg Giebelstadt, erst am Sonntag spielte. Nach Paunescus Rückpass platzierte Daniel May einen ersten Warnschuss, doch fehlte diesem noch die Genauigkeit, so dass er keine Gefahr für das gegnerische Tor darstellte. Allerdings gab es im weiteren Verlauf auch keine Gelegenheit mehr, das Visier neu einzustellen. Das hatte Christopher Lenhart auf der Gegenseite bereits getan. Nach einem Foul gegen Ahmed Bakare hätte Euerbachs Torhüter Maximilian Schanz gerne noch einen vierten Spieler in der Mauer gehabt, so fehlte einer, was Lenhart ausnutzte und den Ball um diese herum zum frühen 1:0 ins untere rechte Eck schlenzte. Die beruhigende Führung wirkte sich auf das Spiel der Hausherren mit Sicherheit in den Aktionen aus. Vor allem über die beim Gegner offene linke Abwehrseite kamen die Bayern zunehmend aussichtsreich vor dem gegnerischen Tor in Position. Nach einer Ecke Andre Hartmanns von rechts nahm Philipp Schlarb den bereits einmal abgewehrten zweiten Ball, doch verfehlte das Ziel mit seinem Schuss nur knapp. Mitte der ersten Halbzeit regte sich Euerbach mit einem Kopfball Raphael Rogers nach Daniel Mays Freistoß, doch Kitzingens Torhüter Nico Gaubitz stand sicher auf seinem Posten. Das Nachlaufen seiner Mannen ärgerte Weiß derart, dass er hinter der Bande um den halben Platz auf die gegnerischen Seite lief, um seinen Verteidiger zur Ordnung zu rufen. Nur Minuten später setzte sich zwar Bakare erneut in einer der von Weiß angesprochenen Situationen durch, doch zischte sein Querpass an den Mitspielern ebenso wie am Tor vorbei. Nach der ersten Halbzeit konnten sich die Bayern nur vorwerfen, zu wenig aus der Überlegenheit gemacht zu haben.
Euerbachs Constantin Brach (re.) mit rustikaler Art der Verteidigung.
Jürgen Sterzbach
Das bis dato Gesehene drehte sich allerdings mit der Spielrichtung um. Weiß schien zur Halbzeit die richtigen Worte an seine Mannschaft gefunden zu haben, um diese aus der bisherigen Lethargie aufzuwecken. Mit Stürmer Thomas Heinisch und Kevin Frazier brachte er zudem zwei neue Akteure auf das Feld. Von Kitzingen war fortan weitaus weniger zu sehen, da sich die Hausherren dem steigenden Druck der Gäste zu beugen schienen. Bis auf einen Schuss Felix Straßbergers aus sechzehn Metern waren die Bayern vorwiegend im eigenen Abschnitt beschäftigt. Nach einem Eckball Paunescus kam Euerbachs Kapitän David Thomas im Strafraum zum Schuss, doch Philipp Schlarb verhinderte als letzte Instanz auf der Torlinie dessen Erfolg. Als Thomas in den Heinischs Lauf köpfte, schien dieser vor Gaubitz auf und davon, doch Lenhart setzte nach und angelte Euerbachs Angreifer noch den Ball vom Fuß, was ihm Szenenapplaus einbrachte. Die Gäste setzten sich am gegnerischen Strafraum fest, hatten mehr vom Spiel, während sich die Bayern von diesem Druck durchaus beeindrucken ließen, was bei ihnen mehr Stückwerk hervorbrachte als konstruktives, in der ersten Halbzeit gezeigtes Zusammenspiel. So war es eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen sollte, den Heinisch schließlich zwölf Minuten vor Schluss markierte. Als er auf Höhe des Elfmeterpunkts angespielt worden war, warfen sich ihm Gaubitz und Bakare entgegen, doch drückte der Stürmer den Ball noch irgendwie am Boden vorbei an beiden zum 1:1 ins Tor. Hin- und hergerissen zwischen dem Spatz in der Hand (ein Punkt) und der Taube auf dem Dach (mögliche drei) suchten beide Mannschaften erst die Entscheidung, bevor sie sich in den letzten Minuten auf Verteidigung besannen. So zog Bakare vor dem eigenen Strafraum das taktische Foul gegen den durchgebrochenen Heinisch und sah dafür Gelb, wurde aber selbst nach Start eines Solos von Constantin Brach abgeräumt, was der Schiedsrichter absolut angemessen mit Rot ahndete.
Die letzte Möglichkeit gehörte Daniel Endres nach Zuspiel Bakares, doch schob Kitzingens Angreifer aus dreizehn Metern den Ball auf der linken Seite vorbei ins Aus. Unter dem Strich stand ein leistungsgerechtes Unentschieden, da die Gastgeber die erste, die Gäste aber die zweite Halbzeit bestimmt hatten. Die Punkteteilung brachte allerdings keinen auf dem Weg zum Klassenerhalt weiter. Kitzingens Trainer Tamer Yigits Vorgabe sind 42 Punkte, mit denen er wohl die Mannschaft an Frank Wettengel in der Landesliga übergeben könne. Zwei einzelne kamen nach der Winterpause hinzu – ein mühsamer Weg für die nun seit acht Spielen sieglose Mannschaft. Die nächste Aufgabe führt die Bayern zum aktuellen Schlusslicht nach Frohnlach. Für Euerbach/Kützberg ist dieser noch weitaus beschwerlicher, denn ihr Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt bei elf ausstehenden Spielen bereits zehn Punkte. Gegen Abtswind und Rimpar stehen ihnen am nächsten Wochenende nun zwei Heimspiele innerhalb von 48 Stunden bevor.
Spielbericht eingestellt am 21.03.2016 00:11 Uhr