Beide Mannschaften sind sehr gut in die neue Landesligasaison gestartet. Der heimische FC Coburg stellte vor dem Spiel mit 18 erzielten Treffern in vier Spielen die mit Abstand beste Offensive der noch jungen Landesligasaison. Dahingegen aber auch gemeinsam mit dem TSV Lengfeld mit 11 Gegentreffern die zweitschlechteste Defensive. Dementsprechend dürfte man auch mit neun Punkten aus vier Spielen als leichter Favorit in die Begegnung gegen die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach gehen, auch wenn man das letzte Auswärtsspiel beim FC Fuchsstadt knapp mit 2:3 verlor. Die Gastmannschaft von Thomas Cäsar und Felix Zöller ist noch ungeschlagen in den ersten drei Spielen, in denen man neben dem Remis bei Vatan Spor Aschaffenburg zwei Siege gegen den 1. FC Sand und zuletzt am vergangenen Dienstag gegen den TSV Rottendorf einfahren konnte. Eine Woche genau spielten die Gäste aus dem Main-Spessarter Raum nicht, sodass man nur am Samstag trainierte und ausgeruhter wie der FCC war.
Valentin Rom (re.) verfolgt den nach vorne drängenden DJK-Spielertrainer Felix Zöller.
Alexander Grober
Sofort startete das Spiel mit viel Tempo auf beiden Seiten. Die Vestekicker starteten mit viel Ballbesitz und versuchten, so ihre gefährlichen Offensivspieler in Position zu bringen. Dies gelang nach acht Minuten bereits sehr gut, als nach einem langen Ball von Gökhan Sener sein Bruder Sertan das Leder festmachen konnte. Er wiederum legte ins Zentrum zum besser postierten Aykut Civelek, der allerdings an Max Kümmet im DJK-Tor scheiterte. Er hatte in der ersten Halbzeit einige gute Szenen, die er entschärfen konnte. Schwebenried war aber ebenfalls gut im Spiel, legte aber erstmal Wert auf sattelfeste Defensivarbeit, um im Umschaltspiel schnelle Nadelstiche setzen zu können. So auch in der 16. Minute, als der Ball zu Marc Müller durchrutschte, dieser aber aus kurzer Distanz an Luis Krempel im FC-Tor scheiterte. Wenig später hatte dann die Mannschaft von David Reich, der Lars Müller an der Seitenlinie vertrat, zwei weitere gute Aktionen, die durch Aykut Civelek und Gökhan Sener aber auch nicht genutzt werden konnten. Alles konnte die vielbeinige DJK-Defensive nicht verhindern, doch man zeigte sich im Umschaltspiel brandgefährlich. So gelang in der 23. Minute der Führungstreffer, als nach individuellem Fehler Marcel Kühlinger den weit vor dem Tor postierten Luis Krempel überlupfen konnte zur Gästeführung, die allerdings nur für vier Minuten Bestand haben sollte. Erst war es Fabian Carl, dessen Abschluss von der Linie gekratzt wurde. Beim anschließenden Eckball von Aykut Civelek stieg dann Gökhan Sener am zweiten Pfosten nach oben und nickte wuchtig ein. Der verdiente Ausgleichstreffer für die Vestekicker, die sich bis dahin deutlich mehr Chancen erarbeiten konnten. Gleichzeitig hatten sie Glück, als nach einem Anspiel von Kühlinger zurück in den freien Raum Martin Seubert nicht die erneute Führung erzielen konnte. Er schoss das Leder in Rückenlage aus zwölf Metern weit über die Latte (29.). Auch Last-Minute-Neuzugang Maximilian Tranziska wurde wenig später für den angeschlagenen Gökhan Sener eingewechselt und kam zu seinem ersten Einsatz für die Vestekicker. In der Schlussviertelstunde sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes Landesligaduell ohne große Höhepunkte auf beiden Seiten. Zwar hatten beide Kontrahenten ihre Abschlusschancen, die allerdings nicht wirklich zwingend waren. So endete ein erster Spielabschnitt leistungsgerecht beim Zwischenstand von 1:1.
Unter Augen von Marc Müller von der DJK (li.) blickt der Coburger Dreh- und Angelpunkt Aykut Civelek nach einer Anspielstation auf.
Alexander Grober
In der zweiten Halbzeit waren die Gastgeber vom FCC zu Beginn deutlich besser im Spiel. Schwebenried konnte zunächst nicht viel entgegensetzen, als man sich auch prompt nach sechs Minuten das zweite Gegentor fing. Vorausgegangen war ein Anspiel auf Sertan Sener, als Fabian Lichtlein diesen am Sechzehnmeterraum zu Fall brachte. Aykut Civelek verwandelte den fälligen Freistoß, als er ihn über die Mauer ins Torwarteck schlenzen konnte. Offensive Aktionen hatte die DJK auch in der Folgezeit nicht, als man sich in der 64. Minute einen Elfmeter zudem noch einhandelte. Aykut Civelek wurde steil geschickt und nahm den Kontakt von Andreas Jazev dankend an, der ihn foulte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Civelek mit etwas Glück, da Kümmet die Ecke ahnte und fast abwehren konnte. Es war deutlich weniger Tempo im zweiten Spielabschnitt zu erkennen, als Coburg mit viel Ballbesitz das Spielgeschehen diktieren konnte und zunächst kaum in die Bredoullie kam. Doch in der Schlussphase wurde Schwebenried immer besser, da sich auch die Abspielfehler auf Coburger Seite häuften. So hatte Sebastian Lehmann nach 74 Minuten die erste gute Aktion, als über die rechte Seite durchbrechen konnte, aber den Einschlag knapp verfehlte. Nur sieben Minuten später der nächste Gästeanlauf, als Marcel Behr nach Eckball von Spielertrainer Thomas Cäsar zum Abschluss kam, doch der Ball knapp über die Latte schrammte. Auch in der 88. Minute agierte Schwebenried im Abschluss zu ungefährlich, als der Abschluss von Felix Zöller nach Eckball seines Spielertrainer-Kollegen Thomas Cäsar knapp am langen Pfosten vorbeiging. Hoffnung keimte nochmals auf, als Sebastian Lehmann in der 91. Minute einen Elfmeter herausholen konnte und Marcel Kühlinger auf 3:2 verkürzen konnte. Danach ergab sich nochmal Power-Play auf das Coburger Tor, als die Gäste aus dem Landkreis Main-Spessart alles auf eine Karte setzten. Doch es kam nicht viel dabei herum, als Coburg einen knappen aber auf 90 Minuten nicht unverdienten Sieg einfahren konnte.
Umkämpftes Duell: Marcel Behr (re.) zieht gegen Sertan Sener und seinem Mitspieler Andreas Jazev davon.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 02.08.2022 23:20 Uhr