War das Aufeinandertreffen von Abtswind und Bayern Kitzingen in der vergangenen Saison das Duell der Brüder Sebastian und Jörg Otto, die mittlerweile beide für den TSV spielen, so war es in dieser Runde die Begegnung von Michael und Andreas Herrmann. Während sich Michael, der ältere von beiden, schon im vergangenen Jahr bei Abtswind in die Anfangsformation spielte, entsprang Andreas zum Saisonwechsel den U19-Junioren von Bayern Kitzingen und machte bei seinen ersten Einsätzen auf sich aufmerksam. Während die Gastgeber zum dritten Spieltag in bester Besetzung antreten konnten, musste Kitzingens Trainerduo Wolfgang Schneider und Thorsten Götzelmann improvisieren. Mit Spielgestalter Tolga Arayici und Abwehrspieler Mathias Brunsch fielen kurzfristig zwei eingeplante Akteure aus. Deshalb zogen sie Joachim Hupp aus dem zentralen Mittelfeld in die Verteidigung zurück.
Shawn Hilgert (Kitzingen, re.) gegen Daniel Hey (Abtswind).
Jürgen Sterzbach
Beide Mannschaften vermieden ein hohes Anfangstempo. Kitzingen ließ den Ball anfangs durch die eigenen Reihen laufen, wobei quer die bevorzugte Richtung war. Abtswind passte sich dem an und blieb zunächst passiv, da von den gegnerischen Stafetten keine nennenswerte Gefahr ausging. Aussichtsreich wurden die Gäste erst nach einer Viertelstunde, wobei Shawn Hilgert beim akrobatischen Abschluss mit einem Fallrückzieher im Abseits stand. Schließlich brachten die Gäste ihren Gegner durch einen von Pascal Kamolz erlaufenen Rückpass in Front. Zwar konnte Torhüter Mario Bodendörfer noch dessen ersten Versuch mit einer Fußabwehr klären, beim Nachsetzen landete der Ball allerdings zum 1:0 im Tor. Es war eine überraschende Führung des Gastgebers, der zuvor in einem auf beiden Seiten chancenarmen Spiel ebenso durch keine Aktion in der Offensive in Erscheinung getreten war. Vor allem über rechts setzte Abtswind danach Akzente, doch fanden die in den Strafraum geschlagenen Flanken dort keinen Empfänger. Kitzingen musste fortan einen größeren Einsatz betreiben, besonders Shawn Hilgert und Andreas Herrmann bemühten sich als Anspielstationen, doch Chancen ergaben sich dadurch nicht. Ein Freistoß von Stefan Güntner landete in der Mauer, ein Schuss von Felix Straßberger schlug kurz vor der Halbzeit in der Bande neben dem Tor ein.
Julian Schuhmann (Kitzingen, re.) klärt vor Michael Herrmann (Abtswind, li.) und Pascal Kamolz.
Jürgen Sterzbach
Abtswinds startete mit Sandro Wolf für Peter Mrugalla und mehr Schwung in den zweiten Durchgang. Wolfs erste Aktion, ein Schuss in der gegnerischen Box von links, wehrte Bodendörfer zulasten eines Eckballs ab. Kitzingen reagierte und brachte Erfahrung ins Spiel. Thorsten Götzelmann ersetzte Andreas Herrmann und orientierte sich in die Spitze. Schließlich erhöhten die Gäste ihre Schlagkraft erneut durch die Hereinnahme von Stürmer Vella Zeka, wodurch Simon Pauly die Position des ausgewechselten Stefan Schöderlein im linken offensiven Mittelfeld einnahm. Nach einem Freistoß von Joachim Hupp wehte Abtswinds Torhüter Irnes Husic einen Kopfball von Oliver Stark zur Ecke ab. Diesen wuchtete der am langen Pfosten lauernde Götzelmann quer zur Laufrichtung des gegnerischen Torhüters zum 1:1 in die Maschen. Der Ausgleich erfrischte Kitzingen nach dem zuvor kräfteraubenden Anrennen. An Chancen wog die Begegnung Mitte der zweiten Halbzeit nun hin und her. Stark zirkelte einen Freistoß von links in die fangbereiten Arme von Husic. Genauer wollte es Abtswinds Albert Fischer wissen, indem er von rechts wenige Zentimeter über das gegnerische Gehäuse schlenzte. Mit einem über die Mauer gezirkelten Freistoß aus 20 Metern fragte Sven Gibfried das Können von Bodendörfer erneut ab. Kitzingen hielt das Spiel offen, musste sich nach einer gelbroten Karte gegen Julian Schuhmann aber defensiver orientieren.
Abtswinds Anrennen erreichte in den letzten Minuten seinen Höhepunkt. Eine Flanke des eingewechselten Jürgen Endres von rechts verpassten Fischer und Kamolz in aussichtsreicher Position. Als Gibfried erneut aus nahezu gleicher Entfernung erneut zum Freistoß antrat, wählte er diesmal eine andere Variante: Nicht hoch über die Mauer wie eine Viertelstunde zuvor, sondern flach und scharf ins linke Eck trat er den Ball und überraschte Bodendörfer mit seiner Finte zum 2:1. Bei Kitzingen fehlten die Kräfte, sich in der Nachspielzeit noch einmal aufzubäumen. Abtswind dagegen hätte bei einer weiteren Großchance von Kamolz sogar um ein Tor erhöhen können, doch schoss der Stürmer nur Kitzingens Torhüter an.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2013 23:02 Uhr