Fünf Punkte trennten die beiden Kontrahenten vor der Partie - Alemannia Haibach grüßte von Platz 4, Frammersbach weilte auf dem zehnten Tabellenplatz. Während Haibach-Coach Schöner auf exakt die gleiche Elf wie im letzten Spiel gegen Röllbach (5:2-Sieg) aufbot, musste TuS-Spielertrainer Patrick Amrhein gezwungenermaßen auf zwei Positionen gegenüber dem knappen Sieg gegen Gochsheim umstellen. Maurice Matreux musste wegen einer Erkältung passen und Marlon Dimitrov war ebenfalls nicht mit dabei. Doch vor allem die zuletzt so starke Haibach-Offensive (14 Treffer in drei Spielen) enttäuschte auf ganzer Linie.
Till Link (re.) kommt an Verteidiger Marco Schiebel vorbei.
Max Scholz
Schon früh im Spiel kristallisierte sich eine immer deutlicher werdende Überlegenheit der Gäste aus Frammersbach heraus - die TuS-Akteure waren wacher, präsenter und gewannen nahezu jeden Zweikampf. Nach einer Ecke kam Innenverteidiger Steven Summa schon nach 120 Sekunden zu einem ersten Torschuss, der gerade noch geblockt wurde. Drei Minuten später war es Dominik Englert, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Kapitän Alexander Beck hatte ihn mustergültig bedient.
In der zwölften Minute durften die Frammersbacher jubeln: Tim Zachrau mit dem Zuspiel auf Spielertrainer Patrick Amrhein in der Zentrale, noch ein paar Schritte und ein fulminanter Abschluss aus 20 Metern, der noch abgefälscht wurde. Tjarde Blümler im SV-Tor war geschlagen und die Gäste führten.
Nach 18 Minuten kam auch die Alemannia zum ersten Mal zum Abschluss - nach einer Ecke war etwas Chaos im Sechzehner ausgebrochen, mehrere Schüsse wurden geblockt und schließlich war es Max Grünewald, der an den Abpraller kam, aber ebenfalls an einem Verteidiger scheiterte.
Sechs Minuten später wieder Gefahr auf der anderen Seite: Spielertrainer Amrhein schickte Dominik Englert per Zuckerpass auf die Reise, dieser ließ sich jedoch zu weit abdrängen und scheiterte fast von der Grundlinie an Keeper Blümlein.
Und auch nach einer halben Stunde war Englert der Protagonist: Nach einem hohen Ball setzte er auf der Sechzehner-Linie zum Fallrückzieher an und verfehlte das Dreieck nur äußerst knapp.
Kurz darauf musste SR Mildenberger zum ersten Mal eingreifen, als nach einer strittigen EInwurfentscheidung Felix Bergmann und Tim Zachrau aneinandergerieten und beide den gelben Karton sahen.
Kurz vor der Pause musste der gelb-vorbelastete Haibacher Tobias Schrod nach einem wiederholten Foulspiel mit einer Zeitstrafe vorübergehend vom Feld, ehe Amrhein noch eine richtig gute Chance hatte. Doch nach einem starken Dribbling an drei Gegenspielern vorbei wurde sein tückischer Aufsetzer gerade noch von Blümler gehalten.
Sadata Moussa (li.) im Zweikampf mit Dominik Englert (re.).
Max Scholz
Der sichtlich unzufriedene Haibach-Trainer Schönig wechselte zur Pause dreifach und prompt lief es etwas besser für die Heimelf.
So wurde es in der 52. Minute gleich brandgefährlich, als Marco Trapp von rechts flankte und Torhüter Leon Raven nicht an die Kugel kam, doch der völlig freie Nikolaos Koukalias brachte den Ball aufgrund eines grätschenden Verteidigers nicht im leeren Tor unter.
Zwei Minuten später forderten die Haibacher Elfmeter, aber nach einem leichten Schubser von Steven Summa ging Max Grünewald viel zu leicht zu Boden und der Referee ließ zurecht weiterspielen.
In den nächsten zwei Zeigerumdrehungen war SV-Keeper Blümler wohl nicht so richtig auf dem Platz, denn zunächst spielte er bei einem schlampigen Abschlag direkt zu Patrick Amrhein, der nur ganz knapp flach am linken Pfosten vorbeischob, ehe er in der nächsten Aktion nach einem Rückpass von Tobias Schrod am Spielgerät vorbeitrat und Glück hatte, dass diese knapp vorbeitrudelte.
Auch Dominik Englert hatte noch eine Gelegenheit, doch dem Stürmer versagten nach einem schönen Dribbling die Nerven und er zielte knapp vorbei (60.).
Anschließend verflachte die Partie auch aufgrund einiger Wechsel etwas und es gab nur noch wenige Highlights zu sehen. In der 76. Minute trat Marco Trapp zu einem Freistoß aus circa 22 Metern halblinks vor dem Tor an, den er nur knapp am Giebel vorbeisetzte.
Und kurz vor Schluss (84.) räumte der eingewechselte Haibacher Josua Szabo an der Seitenlinie seinen Gegenspieler ziemlich unnötig ab und musste dafür zehn Minuten vom Feld.
Luca Gelzleichter (li.) bedrängt Hannes Weber (re.).
Max Scholz
In der Nachspielzeit konterte Frammersbach die in Unterzahl agierenden Haibacher noch ein letztes Mal clever aus, der eingewechselte Maximilian Baur legte über rechts in den Rückraum zu seinem Spielertrainer Amrhein und dieser kam relativ frei zum Abschluss. Sein Schuss knallte jedoch vom linken Innenpfosten zurück ins Feld und so blieb es am Ende beim 0:1, das unter dem Strich ein gerechtes Ergebnis war. Frammersbach hätte sogar noch höher gewinnen können, Haibach fand nie so richtig in die Partie.
Tabellarisch hatte der TuS-Sieg allerdings nicht sonderlich viel Einfluss, Haibach bleibt auf dem vierten Tabellenplatz, Frammersbach rückt eins vor auf Platz Neun. Während die Schönig-Elf nächsten Sonntag in Rimpar beim punktgleichen ASV die Möglichkeit auf Wiedergutmachung hat, empfangen Patrick Amrhein und seine Frammersbacher den TSV Karlburg zum nächsten Derby.
Spielbericht eingestellt am 12.11.2022 21:08 Uhr