Nach dem Abbruch beim letzten Anlauf nun das Nachholspiel bei der DJK Dampfach, die zuletzt überzeugend gegen Vatan Spor Aschaffenburg siegen konnten. Mit 4:0 schickte die Mannschaft von Oliver Kröner im Salistadion die Aschaffenburger nach Hause. „Wir haben hochverdient gewonnen und vor allem in Hälfte zwei mit viel Kreativität und Tempo gespielt. Die Spielfreude und Leichtigkeit waren zu spüren“, bilanziert Oliver Kröner. Gegen den TSV Gochsheim will der Trainer wieder mutigen und schönen Fußball von seiner Mannschaft sehen. „Gochsheim ist eine erfahrene und eingespielte Mannschaft und sicher viel besser als ihr derzeitiger Tabellenplatz. Sie haben eine Menge individueller Klasse und treten sehr kompakt und gut organisiert auf. Da müssen wir wieder Lösungen finden und jeder Spieler nahe an die 100 Prozent Leistung kommen.“ Dampfach ist zu Hause noch ungeschlagen und möchte natürlich auch gegen Gochsheim diese Serie ausbauen. Mit einem Sieg würde der Abstand zum Relegationsplatz auf 13 Punkte ansteigen und das Team würde auf Platz sieben springen. Auf der anderen Seite möchten die aktuell formstarken Gochsheimer ebenfalls ihre Serie fortsetzen und die 40-Punkte-Marke überschreiten. "39 Punkte sind natürlich top", ist der Trainer mit der Bilanz 2023 richtig zufrieden. "Wir sind jetzt da, wo wir hinwollen und haben nicht mehr ganz so viel Druck." Was aber nicht gleichbedeutend mit einem Haken hinter dem Ziel Klassenerhalt ist. "Wir brauchen schon noch den einen oder anderen Zähler", sagt Stefan Riegler. "Wir wollen unseren Lauf fortsetzen", zeigt er sich optimistich. Wohlwissend, dass die DJK "daheim eine Macht" und zudem ein "sehr guter Gegner" ist.
Umkämpftes Duell um den Ball zwischen Mario Ketterl (li.) und dem heimischen Danny Schlereth.
Alexander Grober
Der Verlauf der ersten Halbzeit ist im Grunde schnell erzählt. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend über die Spielzeit. Viele entscheidende Pässe kamen nicht gefährlich ins letzte Drittel, als beide Abwehrreihen zuvor jeweils klären konnten.
Gochsheim übernahm nach einer kleineren Abtastphase so etwas das Kommando über die Begegnung, ohne aber gefährlich zu werden.
Die ersten guten Aktionen gab es um die 13. Spielminute, als zunächst sich Luca Zeiß im Mittelfeld das Leder eroberte und auf Hatcher spielte. Dieser war aber zu eigensinnig und vertändelte den Ball.
Direkt im Gegenzug dann ein langer Abschlag von Irnes Husic auf Yannick Sprenger, der aber im letzten Moment vor Niklas Götz das Leder verstolperte und der junge Dampfacher Schlussmann den Ball unter sich begraben konnte.
Viele Zweikämpfe fanden im Mittelfeld statt, die aber keinesfalls überhart geführt wurden. Beide Teams warfen einiges in die Waagschale, doch besser wussten die Gochsheimer zu gefallen, die aber im letzten Drittel die entscheidende Genauigkeit in ihren Aktionen vermissen ließen.
Ähnlich die Dampfacher, die den Gästen über weite Strecken der ersten Halbzeit das Feld überließen und durch schnelle Umschaltmomente agieren wollten. Besser wurde die Kröner-Elf vor allem in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit, in der man eine zwingende Aktion hatte.
Leon Heppt scheiterte mit einem gut getretenen Freistoß aus 18 Metern am klasse parierenden Irnes Husic, der den Schuss aus dem Winkel fischte.
Das war aber auch die einzig zwingende Aktion in einem ereignisarmen ersten Durchgang in Dampfach.
Florian Schott (re.) grätscht gegen Phillip Gessendorfer von der DJK dazwischen.
Alexander Grober
Nach drei Minuten im zweiten Durchgang die erste gute Szene – erneut durch einen Freistoß der DJK. Heppt scheiterte aber erneut an TSV-Keeper Husic.
Im direkten Gegenzug schrammte Florian Schott an einer scharfen Hereingabe von Edisan Berisha im Zentrum vorbei, als beide Teams jeweils gut und gerne einen Treffer hätten erzielen können.
Alex Derra zog dann nach 52 Minuten ein taktisches Foul gegen Max Witchen, der zuvor schon verwarnt war. Damit wurde der Dampfacher mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen.
Acht Minuten später dann die nächste Szene der Hausherren. Schlereth steckte den Ball durch auf die linke Seite zu Adrian Hatcher, doch der lupfte Irnes Husic das Leder in die Hände.
Gochsheim wusste zunächst nicht, seine numerische Überzahl auszunutzen, da Dampfach weiterhin gut dagegenhalten konnte und alles wegverteidigte, was auf das Tor zukam. So änderte sich auch in der Folgezeit nicht viel am ausgeglichenen und ereignislosen Spielverlauf. Es fehlte weiterhin die letzte Genauigkeit und Entschlossenheit.
Es war ein typisches 1:0-Spiel, in dem die Mannschaft gewinnen wird, die das erste Tor erzielen wird.
In der 76. Minute kreuzten dann Jonas Heimrich und Leon Heppt die Wege, woraufhin Schiedsrichter Tim Schoch von der DJK Stralsbach auf den Punkt zeigte. Der Strafstoß des bis dahin gut leitenden Schiedsrichters mindestens zweifelhaft.
In der Folge ließ sich der gefoulte Akteur selbst die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher unten links. Eine bittere Pille für die Gochsheimer, die bis zu diesem Moment im Spiel mindestens gleichwertig und phasenweise besser waren.
Danach wurde das Spiel etwas hitziger, in dem der Unparteiische alle Hände voll zu tun hatte. Seit dem Elfmeterpfiff kochten so etwas die Emotionen hoch, als sich die Akteure in jedem Zweikampf nahe der Fairnessgrenze und darüber hinaus messten.
Drei Minuten vor Ende der Begegnung war es dann eine Riesenchance für die Gochsheimer auf 1:1 zu stellen, als Edisan Berisha mit einem Chip-Ball Joker Marcial Weisensel klasse bediente. Er kam einen Tick eher ans Leder als DJK-Schlussmann Niklas Götz, spitzelte das Leder aber knapp am Tor vorbei.
Leon Heppt hätte dann in der 89. Minute das 2:0 machen müssen, als er klasse nachsetzte und in der Folge alleine auf Irnes Husic zumarschierte. Doch er schoss das Leder zu überhastet knapp am kurzen Pfosten vorbei.
In einer hitzigen und umkämpften Schlussphase gelang es dann den Dampfachern mit Glück und Geschick die knappe 1:0-Führung über die Zeit zu retten. Nach knappen sechseinhalb Minuten erlöste der Unparteiische dann die Hausherren, die einen unter dem Strich glücklichen Heimsieg einfahren konnten.
Von Leon Heppt (re.) und Phillip Gessendorfer (li.) bedrängt, führt der Gästeakteur Florian Schott das Leder.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 29.03.2023 22:16 Uhr