Es war ein Tiefschlag. Mit 3:1 führten die Höchberger in Sand, hatten Chancen, die Korbmacher aus dem eigenen Stadion zu schießen. Alles lief für die Kracken. Aber die machten ihre Möglichkeiten nicht und Tobias Burger bestrafte das mit einem Viererpack. So feierten die Sander ihren ersten Saisonsieg und nicht die Höchberger, die damit auf den letzten Platz rutschten. So galt es unter der Woche, sich wieder aufzurappeln. Es wartete schließlich der nächste Krisengipfel gegen die zuletzt fünfmal in Folge sieglosen Rottendorfer.
Auch bei der Elf von Martin Lang und Manuel Gröschl läuft aktuell kaum etwas zusammen. In Haibach verlor der TSV obendrein noch seinen absoluten Schlüsselspieler Nicolas Schubert mit mehreren Bänderanrissen. Auch Moritz Schubert laboriert an Fußproblemen, stand aber in der Startelf. Die Comebacks von Marius Väth, der erneut das TSV-Tor hütete, Paul Lücke und Julian Weber gingen beinahe unter.
Beide Sturmreihen gehören zu den schwächsten der Liga. Höchberg, das sieben Spieltage in Serie gar nicht traf, hat zehn Tore auf dem Konto, Rottendorf elf, ist aber bereits vier Partien ohne Treffer. Andererseits gehören beide zu den Schießbuden der Liga. Ein absolutes Krisenduell eben.
Jonathan Zimpel holt den Ball vor Sebastian Hackenberg aus der Luft.
Alexander Rausch
Den besseren Start erwischten dann aber die Gastgeber, als Marc Pimpertz in den Strafraum zog und Marius Väth von halblinks prüfte. Der Schlussmann hielt im Nachfassen (3.). Trotz der ersten guten Möglichkeit war den Hausherren wie auch dem TSV die Verunsicherung anzumerken. Längere Passstafetten waren Mangelware. Zu ungenau agierten beide Teams im Ballvortrag. Erst eine Ecke Mathis Böhlers sorgte für ein erstes Raunen auf Rottendorfer Seite, aber Moritz Schubert verzog deutlich (15.).
Danach gewannen die Gäste an Sicherheit und leicht an Oberwasser und zeigten eine erste ansehnliche Kombination über Sebastian Hackenberg und Robin Busch. Dessen Querpass traf Sebastian Mainka aber nicht und Mathis Böhler wurde geblockt (21.). Wenige Minuten später geriet Niklas Fritzlers Versuch zu zentral und Leon Schultheiß, der Vertreter Nicolas Wilhelms, hielt sicher (25.). Aber wie fragil das TSV-Gebilde momentan ist, zeigte der direkte Gegenzug. David Bröer hatte zu viel Platz zum Flanken, Tim Eisenberger sechs Meter vor dem Tor und köpfte ein. Zuvor hatten sich Marius Väth und Niklas Fritzler verschätzt (26.).
Höchberg traute sich nun mehr, war präsenter und beinahe erneut erfolgreich. Wieder flankte David Bröer von links. Lennart Bolg kam am zweiten Pfosten an den Ball, jagte ihn aber drüber (29.). Sieben Minuten später zappelte das Leder dann aber erneut im Netz. David Bröer brachte eine Ecke, Noah-Ferenc Lehner legte unbedrängt quer und Yuma Grön schob aus dem Getümmel ein (36.). Ein Tor des Willens und der Aufmerksamkeit. Mit diesem Vorsprung gingen die Hausherren auch in die Pause. Von Rottendorf war kaum ein Aufbäumen zu sehen. Lediglich Mathis Böhler kam nach 40 Minuten zum Abschluss, zielte aber daneben (40.).
David Bröer setzt Mathis Böhler zu.
Alexander Rausch
Es bedurfte einer deutlichen Leistungssteigerung der Gäste, um zumindest noch einen Punkt beim Letzten zu entführen. Und die Rottendorfer mühten sich redlich, schoben nach vorne, ließen aber gegen bissige Höchberger Präzision und Esprit vermissen. So war es nicht verwunderlich, dass Lennart Bolg nach Pass von Marc Pimpertz das 3:0 auf dem Fuß hatte. Aber Marius Väth hielt (56.). In den Strafraum kamen die Lang-Schützlinge hingegen sehr selten. Wenn der Ball einmal in Richtung TG-Gehäuse flog, dann von außerhalb des Strafraums. Jannik Fischers Versuch wurde zur Ecke abgefälscht (64.).
Rottendorf hatte optische Vorteile, leistete sich dann aber den entscheidenden Bock. Niklas Fritzler spielte Tim Eisenberger den Ball 35 Meter vor dem Tor unbedrängt in den Fuß. Der Angreifer enteilte. Zwar scheiterte er an Marius Väth, doch der Abpraller kullerte von seinem Körper über die Linie (66.). Die Rot-Schwarzen versuchten es weiterhin. Mehr als Sandro De Candidos Schuss aus 20 Metern, der vorbeiging (74.), und Mathis Böhlers wuchtigen Versuch, den Leon Schultheiß sehenswert parierte, gelang den konsternierten TSV-Kickern aber nicht.
Mathis Böhler und Noah-Ferenc Lehner behaken sich.
Alexander Rausch
Höchberg brachte den Sieg abgeklärt ins Ziel, hatte gegen uninspirierte Rottendorfer aber auch leichtes Spiel. Damit jubelten die Hausherren erstmals über drei Punkte in dieser Saison und über ihr erstes Zu-Null-Spiel. Ein Erfolg des Willens und der Moral, die die Kracken nach der jüngsten Niederlage in Sand beeindruckend zeigten.
Rottendorf rutscht hingegen immer tiefer in den Abstiegssumpf und ist mittlerweile seit fünf Spielen ohne Treffer. Die sechste Niederlage in Folge zeigt zudem, dass dem TSV momentan jegliches Vertrauen in die eigenen Stärken fehlt und selbst scheinbar einfache Dinge nicht gelingen. Mit einer solchen Leistung wird es für die Elf von Manuel Gröschl und Martin Lang schwer, in der Landesliga zu bestehen.
Spielbericht eingestellt am 25.09.2022 00:11 Uhr